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29-08-2019 | Controlling | Schwerpunkt | Article

Aufgaben und Instrumente des Beteiligungscontrollings

Author: Sylvia Meier

2:30 min reading time

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Unternehmenskäufe oder der Erwerb von Beteiligungen ist im Mittelstand längst üblich. Wer jedoch über Beteiligungen oder Tochtergesellschaften verfügt, muss auch ein entsprechendes Controlling einrichten.

Unternehmen kaufen immer häufiger kleinere Firmen auf oder erwerben Beteiligungen. Springer-Autor Bernd Heesen beschreibt in seinem Buchkapitel "Sinn und Zweck des Beteiligungscontrollings" (Seite 2): 

Die Gründe für den Kauf von Unternehmen oder den Erwerb von Beteiligungen sind vielschichtig. Sei es um den Gewinn zu steigern, das geforderte Wachstum zu erreichen, das Produktportfolio zu erweitern, einen raschen Markteintritt zu realisieren, Synergien oder definierte Strategien zu verwirklichen. Alle diese Aktivitäten erhöhen die Vernetzung und somit die Komplexität der wirtschaftlichen Geschäftsabläufe und der Unternehmensstrukturen."

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Wer Unternehmen oder Beteiligungen erwirbt, muss sich allerdings auch Gedanken über das hierfür nötige Controlling machen. Springer-Autor Jürgen Weber definiert Betriebscontrolling im Gabler Wirtschaftslexikon als "Controlling von Tochtergesellschaften in einem Konzern als Unterstützungsfunktion einer Konzernobergesellschaft hinsichtlich Planung, Steuerung und Kontrolle der dezentralen Führungen der Töchter".

Der Professor für Wirtschaftsinformatik an der Fakultät Wirtschafts- und Allgemeinwissenschaften der Hochschule Ansbach betont, dass das Thema nicht nur für große Unternehmen immer relevanter wird. Auch mittelständische Firmen interessieren sich zunehmend für Unternehmenskäufe und Beteiligungen. Doch die Einrichtung eines passenden Beteiligungscontrollings ist durchaus komplex:

"Beteiligungscontrolling beschäftigt sich mit dem Controlling ganzer Unternehmen und nicht "nur" mit dem Controlling einzelner Funktionsbereiche oder Betriebsstätten", erklärt Heesen.

Aufgaben des Beteiligungscontrollings

Der Kauf eines Unternehmens bringt also zahlreiche Fragen mit sich. Abgesehen davon, dass zunächst eine passende Firma oder Beteiligung gefunden werden muss, ist vor allem die Unternehmensbewertung eine große Herausforderung. Schließlich müssen sich Käufer und Verkäufer auf einen fairen Preis einigen. Das Beteiligungscontrolling übernimmt in diesen unterschiedlichen Phasen einer Beteiligung vielfältige Aufgaben. In der Akquisitionsphase kann es in der Formulierung von Akquisitionszielen und -strategien unterstützen. In der Nutzungsphase ist es vor allem für Planung, Koordination und Kontrolle der Beteiligung, der Hebung von Potenzialen und Synergien sowie der Umsetzung wertorientierter Unternehmensführungskonzepte zuständig. In der Desinvestitionsphase befasst sich das Beteiligungscontrolling dagegen mit der Beurteilung und dem Verkauf von Desinvestitionsobjekten. 

Heesen fasst dies in folgendem Schaubild zusammen:

Beeinflusst wird das Beteiligungscontrolling von internen wie externen Determinanten. Auch an den Controller selbst werden hohe Erwartungen gesetzt, wie der Autor erläutert (Seite 18): 

Der Controller hat die Aufgabe, die vorgelegten Zahlen kritisch zu hinterfragen und nicht nur vorzulegen. Der 'moderne' Controller zeigt zusätzlich Konsequenzen auf und wirkt dadurch proaktiv."

Bewährte Instrumente

Ein Unternehmen, dass Tochtergesellschaften erworben hat, will natürlich auch einschätzen können, wie es um diese steht. Zur Messung und Steuerung haben sich hier laut Heesen vor allem wertorientierte Controllinginstrumente bewährt, wie

  • das einperiodige Performancemaß "Economic Value Added" (EVA®),
  • das "Discounted Cash‐Flow" (DCF)‐Verfahren, 
  • die Übergewinnverfahren des "Cash Value Added" (CVA) und 
  • der "Cash Flow Return on Investment" (CFROI).

Auch das Berichtswesen spielt hierbei eine wichtige Rolle, denn es liefert wichtige Informationen für das Management. Es gibt jedoch neben den wertorientierten Ansätze noch weitere Instrumente, wie die Portfoliobetrachtung und -analyse, die Heesen in seinem Buchkapitel "Strategisches Beteiligungscontrolling" im Einzelnen vorstellt. 

Unternehmen, die sich für den Kauf eines Unternehmens oder einer Beteiligung entscheiden, müssen der Komplexität des Themas durch ein geeignetes Controlling gerecht werden. 

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