Eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft PwC befasst sich mit den Entwicklungen für den Real Estate-Markt. Und insgesamt beurteilen die befragten Marktexperten die Geschäftsaussichten der Branche für das neue Jahr sehr optimistisch.
Allerdings rechnen 40 Prozent der Umfrageteilnehmer damit, dass sich der Wettbewerb um Top-Immobilien in Innenstadtlagen weiter verschärfen und deren Verfügbarkeit weiter abnehmen wird. Dennoch bleiben Immobilien eine beliebte Investition. „In der anhaltenden Niedrigzinsphase bieten Immobilien weiterhin attraktivere Renditeaussichten als Anleihen. Dieser Trend wird sich 2016 fortsetzen“, prognostiziert Jochen Brücken von PwC. Eine Beobachtung, die auch Springer-Autorin Professor Bettina Lange feststellt in ihrem Buchkapitel "Immobilienbestandsmanagement":
"Nach wie vor bilden Immobilienbestände die bedeutendste Vermögenskategorie sowohl im Bereich der privaten Anleger als auch im Bereich der Unternehmen und institutionellen Anleger ab. Dabei haben sich Immobilien von einem vormals eher sachwertdeterminierten Vermögensgegenstand zu einer attraktiven Assetklasse entwickelt. Vor allem sicherheitsorientierte Anleger flüchten in „Betongold“."
Top Ten Städte-Ranking
Laut der PwC-Studie ist Berlin 2016 (wie auch schon im Vorjahr) auf Platz 1 im Städte-Ranking des europäischen Immobilienmarkts mit den besten Investitions- und Entwicklungschancen:
1. Berlin
2. Hamburg
3. Dublin
4. Madrid
5. Kopenhagen
6. Birmingham
7. Lissabon
8. Mailand
9. Amsterdam
10. München
Ansprüche von Mietern und Investoren gestiegen
Der Immobilienmarkt steht vor Veränderungen. Die Ansprüche von Mietern und Investoren sind gestiegen. Entsprechend müssen neue Strategien entwickelt werden. So sind heute zusätzliche Serviceleistungen, Spezialimmobilien und Projektentwicklungen deutlich stärker gefragt als je zuvor.
Vom Bürogebäude zum Servicecenter
Nicht nur Kapitalanleger und Privatpersonen investieren in „Betongold“. Das Thema Immobilien ist auch für Firmen interessant. Und auch hier zeigt sich ein Wandel: Unternehmen legen heute vermehrt Wert auf Effizienz und Produktivität bei der Gebäudenutzung. Das Immobilienmanagement hat sich hier bereits weit entwickelt: PwC weist daraufhin, dass mithilfe von Apps Raumauslastung, Luftqualität oder Lichtverhältnisse überprüft werden können. Die Auslastung der Arbeitsplätze wird heute mithilfe einer Buchungssoftware ermittelt, GPS-Geräte zeigen die Nutzung der Büroräume an. Mit entscheidend ist der Standort einer Immobilie: Zentral gelegene Bürogebäude werden bevorzugt.
Eine Immobilie zu finden und zu managen ist die eine Seite – die Finanzierung eine andere. Gerade bei Top-Immobilien müssen entsprechende Top-Preise finanziert werden. Die Bedingungen für entsprechende Immobilien sollen sich jedoch laut der PwC-Studie auch 2016 positiv entwickeln. Die Konjunkturaussichten stimmen die Experten optimistisch. Die Ergebnisse zeigen auch:
- 55 Prozent der Befragten rechnen für 2016 mit einem weiteren Kapitalzufluss zur Refinanzierung von Bestandsimmobilien oder für Neuinvestitionen in die Märkte.
- Etwa die Hälfte der Umfrageteilnehmer erwartet eine Ausweitung der Kreditfinanzierung. Und dies, obwohl viele Banken nach wie vor eher zurückhaltend sind bei der Kreditvergabe.