2011 | OriginalPaper | Chapter
Das Beispiel Loveparade
Zur Selbstverständlichkeit und Verselbstständigung eines urbanen Events
Authors : Ronald Hitzler, Babette Kirchner, Gregor Betz
Published in: Urbane Events
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Die Stadt, insbesondere die metropolitane Stadt ist – auch historisch gesehen – wesentlich dadurch geprägt, dass in ihr Menschen mit vielfältigen Orientierungen, Neigungen, Interessen, Zu- und Zusammengehörigkeiten nebeneinander und miteinander verkehren und – ökonomisch gedacht – auch voneinander leben. Und insbesondere heutzutage ist der so genannte öffentliche Raum der Stadt kaum noch anders zu denken – und auch kaum anders politisch zu wollen, denn als eine Gemengelage aus vielfältigen Lebensformen und aus mit deren Koexistenz einhergehenden Konfliktformationen (Siebel 2004). Infolgedessen ist das Leben in der Stadt ein ständiger Kampf um Orte, Raum und Positionen (vgl. Soja 1994) und ist die alltägliche Koexistenz aller mit allen oder zumindest vieler mit vielen im öffentlichen Raum ein überaus zerbrechlicher Komplex von mannigfaltigen Markierungen und Interaktionen, der zumindest ignorante Toleranz beziehungsweise tolerante Ignoranz erfordert, um wenigstens eine scheinbare – temporäre – Balance im Konsens-Zwang-System Stadt zu erreichen (Häußermann/Siebel 1993).