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2004 | OriginalPaper | Chapter

Das Ende des Helden

Author : Matthias Wefer

Published in: Kontingenz und Dissens

Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Postmoderne Dekonstruktion und konstruktivistische Epistemologie haben mit einigem Aufsehen die heroische Wissenschaft verabschiedet, in der zunehmend dislozierten Wirtschaft zeigen sich Anzeichen eines postheroischen Verständnisses von Management und auch Kunst und Religion bleiben von dieser Entwicklung nicht verschont; ihre Götter und Ikonen sehen sich zunehmend kontingent gestellt.22 Es liegt daher nahe, daß mit der Auflösung der großen Universaldiskurse nun auch eine Relativierung, vielleicht sogar eine Entpolitisierung des Politischen zu erwarten ist. Das ist freilich nicht neu, denn die Phänomenologie des Politischen ist immer auch die Geschichte ihrer „Entzauberung“, die spätestens seit Max Weber systematisch betrieben wird.23 Gleichwohl hat die systemtheoretische Perspektive eine neue Qualität. Denn anders als die klassische Kritik des Politischen, die sich vornehmlich an den Struktur-, Legitimitäts- und Performanzproblemen zeitgenössischer Politik abarbeitet, hegt die Theorie des politischen Systems den Verdacht, daß es nicht so sehr das Scheitern politischen Handelns ist, das dem politischen System seine evidenten Legitimations- und Integrationsprobleme einträgt, sondern die Kontrafaktizität seines Selbstverständnisses.24

Metadata
Title
Das Ende des Helden
Author
Matthias Wefer
Copyright Year
2004
Publisher
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-80950-6_3