2014 | OriginalPaper | Chapter
Das Gerücht als Kommunikation im Massenmedium WWW
Überlegungen zu Beobachtbarkeit und theoretischer Kontextualisierung
Author : Jan Fleck
Published in: Neue Impulse für die soziologische Kommunikationstheorie
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Führt man sich die alltägliche gesellschaftliche Kommunikationspraxis vor Augen, so muss das Gerücht seinen Stellenwert als ein wichtiges Element derselben nicht länger beweisen. Dieser Stellen-wert leuchtet nicht zuletzt im Zuge der sich vielfach offenbarenden Präsenz gerüchthafter Kommuni-kation im massenmedialen Alltagsgeschehen unmittelbar ein. Wendet man sich weiterhin den spezifischen Optionen kommunikativer Verbreitung zu, die das WWW zur Verfügung stellt, so trifft man auf Einschätzungen, die das Gerücht nicht nur als gewichtiges, sondern auch als Gewicht gewinnendes Element der webbasierten Kommunikation ausweisen. Klaus Merten sieht die Zahl der Gerüchte „vor allem bedingt durch das Internet stark vergrößert, so dass ihr Einfluss und ihre Wirkung ganz erheblich zugenommen haben“ (Merten 2009, 15). Kay Kirchmann geht von einer „zeitgenös-sische(n) Ausweitung der Produktionsbedingungen des Gerüchts“ (Kirchmann 2004, 73) aus. Medien-gesellschaft und Massenmedien „bedürfen (…) des Gerüchts mehr denn je zuvor“ (ebd., 82). Farhad Manjoo verweist im Zuge des webbasiert ausgetragenen US-amerikanischen Wahlkampfes auf eine „growing cultural vulnerability to rumor“ (vgl. Manjoo 2008).