Skip to main content
Top

2009 | Book

Delphi-Befragungen

Ein Arbeitsbuch

Author: Michael Häder

Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften

insite
SEARCH

About this book

Seit Mitte der 1990-er Jahre ist eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber Delphi- Befragungen zu bemerken. So wurde damals zum Beispiel ein gestiegener Be- tungsbedarf für dieses Verfahren am Zentrum für Umfragen, Methoden und Analy- 1 sen in Mannheim (ZUMA) registriert. Auch gegenwärtig erhält der Autor zahlreiche Anfragen, die den Delphi-Ansatz betreffen. Vermehrt sind Delphi-Befragungen beziehungsweise deren Ergebnisse auch Gegenstand der Ausbildung an Universi- ten und Fachhochschulen geworden. Großes Interesse ist an den inzwischen vor- legten Publikationen zu Delphi-Befragungen zu konstatieren. Hier zeichnet sich jedoch insbesondere ein Bedarf an Veröffentlichungen ab, die überblicksartig erk- ren, wie diese Befragungen anzulegen sind. Diese Monographie versucht nun – zum Teil im Sinne eines How-to-do – dieser Erwartung gerecht zu werden. Gegenstand sind außerdem die Erfahrungen im - gang mit Delphi-Befragungen, die aus einer Vielzahl von Studien gewonnen wurden und die auf diesem Weg einem breiteren Interessentenkreis vorgestellt werden s- len. Um das Gewicht des Themas Delphi-Befragungen einleitend noch weiter hera- zuarbeiten, sollen zwei Autoritäten aufgerufen werden: der Wissenschaftsrat, der die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft, der Forschung und des Hochschulbaus berät sowie der ehemalige Präsident des Wissenschaftszentrums für Sozialforschung in Berlin und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für - ziologie, Wolfgang Zapf.

Table of Contents

Frontmatter
1. 2800 Jahre Delphi: Ein historischer Überblick
Zusammenfassung
Eine Sage erzählt, dass es anfänglich in Delphi eine Kultstätte der Mutter- und Erdgöttin Gaia gab, die von ihrem Sohn, dem Drachen Python, bewacht wurde. Als Apollon auf der Suche nach einer Heimstätte nach Delphi gelangte, beschloss er, sich hier niederzulassen. Er tötete den Drachen und übernahm das Heiligtum der Gaia. Die ersten Priester seines neuen Heiligtums wurden kretische Seefahrer, die er in Gestalt eines Delfins auf dem Seeweg zur Bucht von Delphi führte. Später versöhnte sich Gaia mit Apollon und dieser hielt ihrem getöteten Sohn zu Ehren alle vier Jahre die pythischen Spiele ab.
Michael Häder
2. Begriffsbestimmungen
Zusammenfassung
Die Darstellung von Begriffsdefinitionen wird als Einstieg gewählt, um einen ersten Eindruck vom Wesen der Delphi-Befragungen zu vermitteln. In den folgenden Abschnitten (2.1 bis 2.3) werden zunächst eine Reihe von Definitionsversuchen aufgelistet und dabei deren Spezifika diskutiert. Auf der Grundlage dieser Analyse wird dann (Abschnitt 2.4) ein eigenes Konzept vorgestellt, das vier Typen von Delphi- Befragungen unterscheidet.
Michael Häder
3. Wissenschaftstheoretische Grundlagen
Zusammenfassung
Der folgende Abschnitt ist den erkenntnistheoretischen beziehungsweise den methodologischen Grundlagen von Delphi-Befragungen gewidmet. Es wird das Problem behandelt, warum und wie Delphi-Befragungen überhaupt funktionieren (können). Die grundlegende, in diesem Abschnitt zu diskutierende Frage lautet: Aufgrund welcher Argumente kann man davon ausgehen, dass die wiederholte anonyme Befragung von Experten, bei der den Teilnehmern in der Folgewelle eine anonymisierte Information über die Gruppenmeinung gegeben wird, tatsächlich dazu beiträgt, valide(re) Ergebnisse zu gewinnen?
Michael Häder
4. Delphi-Befragungen im Vergleich zu ähnlichen Ansätzen
Zusammenfassung
Es ist prinzipiell denkbar, gleiche inhaltliche Ziele auch mit verschiedenen sozialwissenschaftlichen Instrumenten zu erreichen beziehungsweise die gleiche Problematik mit unterschiedlichen Methoden zu bearbeiten. Im folgenden Abschnitt soll die jeweilige Spezifik der beiden mit den Delphi-Befragungen besonders „verwandten“ Verfahren – Gruppendiskussion in einer persönlich-mündlichen Situation und einmalige Expertenbefragung – im Vergleich herausgearbeitet werden.
Michael Häder
5. Anwendungsgebiete von Delphi-Befragungen
Zusammenfassung
Längst sind Delphi-Befragungen weit über ihr ursprüngliches Anwendungsgebiet, die Landesverteidigung (vgl. Linstone/Turoff 1975:11), hinaus eingesetzt worden. So erstreckt sich die Nutzung dieses Ansatzes inzwischen auf zahlreiche Gebiete der Gesellschaft. Immer noch am häufigsten geht es bei Delphi-Befragungen schwerpunktmäßig darum, Prognosen für Entwicklungen zu erarbeiten. Die Zukunft wird teilweise sogar zum Metathema: So berichten beispielsweise Linstone und Turoff von einer Delphi-Befragung, die dazu diente, von Zukunftsforschern eine Liste der wichtigsten Bücher mit dem Gegenstand Zukunft erstellen zu lassen (vgl. 1975:83).
Michael Häder
6. Planung von Delphi-Befragungen
Zusammenfassung
Bevor es darum geht, konkrete Tipps für die Durchführung und Auswertung von Delphi-Befragungen zu vermitteln, werden im folgenden Abschnitt zunächst Hinweise für die Vorbereitung einer solchen Untersuchung gegeben. Vor Beginn der Delphi- Befragung sind eine Reihe von Entscheidungen über das zu wählende Vorgehen zu treffen (Abschnitt 6.1). Bei allen diesen Entscheidungen sind neben dem Ziel der Studie die für die Untersuchung zur Verfügung stehenden Ressourcen in Rechnung zu stellen (Abschnitt 6.2).
Michael Häder
7. Designs von Delphi-Befragungen
Zusammenfassung
Der folgende Abschnitt richtet sich vor allem an Personen, die eine Delphi- Befragung planen beziehungsweise eine solche Erhebung selbst durchführen wollen. Dazu werden die einzelnen Designaspekte nacheinander besprochen. Zur Illustration wird dabei auch auf zahlreiche Anwendungen Bezug genommen, die vor allem in der neueren Literatur zu finden sind.
Michael Häder
8. Computerunterstützte Delphi-Befragungen
Zusammenfassung
Bereits 1975 erwähnten Linstone und Turoff die vermeintlichen Vorteile der Nutzung von Computern für Delphi-Befragungen. In Bezug auf das Konzept des damals als „Real-Time-Delphi” bezeichneten Ansatzes erwarteten sie jedoch, vor allem aufgrund der zu dieser Zeit noch fehlenden Computervernetzung, keine gar zu schnelle Umsetzung (vgl. Price 1975). Dies dürfte inzwischen − insbesondere bei Delphi-Studien innerhalb von Firmen oder Institutionen − kein Problem mehr sein und damit ist zu erwarten, dass die computerunterstützten Delphi-Befragungen zukünftig noch an Bedeutung gewinnen werden.
Michael Häder
9. Der Datenschutz bei Delphi-Befragungen
Zusammenfassung
Bei Delphi-Befragungen gelten für den Schutz der Persönlichkeit der Teilnehmer vor allem die Datenschutzbestimmungen aus dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) beziehungsweise aus den Datenschutzgesetzen der jeweiligen Bundesländer. Daneben wurden in Deutschland auch standesrechtliche Regeln der demoskopischen Forschung entwickelt, an die sich die Veranstalter von Delphi-Befragungen ebenfalls gebunden fühlen sollten. Der Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute (ADM) vertreibt im Internet unter der Adresse http://​www.​admev.​ de/​pdf/​KERNPRO_​D.​pdf ein Merkblatt zu den Kernproblemen im Datenschutz und zum Standesrecht der demoskopischen Umfrageforschung. Außerdem existiert hierzu eine Vereinbarung zwischen den Verbänden der Markt- und Sozialforschungsinstitute und den obersten Aufsichtsbehörden für den Datenschutz. In einem Arbeitspapier informiert der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten über aktuelle Probleme des Datenschutzes (vgl. Häder 2009).
Michael Häder
10. Datenerfassung und -analyse
Zusammenfassung
Nach dem Abschluss der Erhebungsphase beziehungsweise spätestens nach dem Eingang des letzten Delphi-Fragebogens beim Monitoring-Team beginnt die Datenerfassung. Es folgt die Datenanalyse. Während die Datenerfassung bei Delphi- Befragungen den gleichen Grundsätzen folgt, wie sie allgemein in der Umfrageforschung gelten (vgl. Häder 2009), besitzt die Datenanalyse einige Besonderheiten.
Michael Häder
11. Evaluation von Delphi-Befragungen
Zusammenfassung
Nachdem in den vorangegangenen Abschnitten praktische Hinweise und Tipps zur Konzipierung und Veranstaltung von Delphi-Befragungen gegeben wurden, wendet sich das folgende Kapitel der Evaluation der Leistungsfähigkeit des Delphi-Designs zu. Dabei geht es vor allem um empirische Nachweise zum Funktionieren der einzelnen Typen von Delphi-Befragungen.
Michael Häder
12. Methodenforschung zu Delphi-Befragungen
Zusammenfassung
Abschließend wird in diesem Kapitel gezeigt, auf welchen Gebieten derzeit vor allem ein methodischer Forschungsbedarf für Delphi-Befragungen besteht. In den vorangegangenen Abschnitten wurde bereits an verschiedenen Stellen ein solcher Bedarf angedeutet.
Michael Häder
Backmatter
Metadata
Title
Delphi-Befragungen
Author
Michael Häder
Copyright Year
2009
Publisher
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-531-91926-3
Print ISBN
978-3-531-16655-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-91926-3