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2015 | OriginalPaper | Chapter

Die Ausübung des Widerrufsrechts bei Gesamtschuldnerschaft

Author : Ulf Martens

Published in: Zivilrecht im Wandel

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Das Widerrufsrecht hat sich seit seiner Einführung als effektives Schutzinstrument im Verbraucherschutz bewährt. Die mit der nachträglichen Lösungsmöglichkeit einhergehende zusätzliche Überlegungsfrist (insbes. im Hinblick auf die Anknüpfung des Fristbeginns an eine ordnungsgemäße Belehrung) und die umfassende Regelung der Rechtsfolgen des Widerrufs konnten zwar keine wirkliche Parität zwischen den Vertragsparteien herstellen, haben die Rechtsposition des Verbrauchers zumindest jedoch gestärkt.
Dabei unterlag das Widerrufsrecht einer Mehrzahl von Reformbemühungen, die teilweise zu Erweiterungen führten, teilweise aber auch – etwa zuletzt mit Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie – das Widerrufsrecht in Fragen des Fristbeginns oder der konkludenten Erklärungsmöglichkeit wieder einschränkten. Wenig Beachtung vonseiten des Gesetzgebers fand dabei die Frage der Ausübung von Widerrufsrechten im Rahmen von Personenmehrheiten.
Vor dem Hintergrund des beharrlichen Einsatzes des Jubilars für die Rechte der Unterlegenen und sein Engagement zu grundlegenden Fragen des Allgemeinen und Besonderen Schuldrechts soll in diesem Beitrag auf die Frage eingegangen werden, ob und wie ein Einzelner sein Widerrufsrecht im Rahmen einer Gesamtschuldnerschaft ausüben darf, welche Rechtsfolge die Ausübung auf den zugrunde liegenden Vertrag hat und inwieweit hiermit Ansprüche auch gegenüber den übrigen Gesamtschuldnern entstehen.

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Footnotes
1
Vgl. u. a. Staudinger-Thüsing, BGB (2012), Vorb. §§ 312, 312a Rn. 1; Schwintowski-Schwintowski, Bankrecht, 4. Aufl., § 14 Rn. 233; kritisch hierzu Pfeiffer, NJW 2012, 2609, 2612.
 
2
Vgl. zur Entwicklung des Verbraucherrechts umfangreich Staudinger-Gsell, BGB (2014), L. Verbraucherschutz m zahlr. w. N.
 
3
So u. a. Staudinger-Gsell, BGB (2014), L. Verbraucherschutz, Rn. 14; Köhler, BGB AT, 38. Aufl., § 8 Rn. 35.
 
4
Legal definiert in § 310 Abs. 3 BGB als Vertrag zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher.
 
5
Juristische Personen, egal welcher Ausgestaltung, sind aufgrund der ausdrücklichen Beschränkung des Gesetzeswortlautes und der zugrunde liegenden europarechtlichen Vorgaben vom Anwendungsbereich des § 13 BGB ausgeschlossen: EuGH NJW 2002, 205, 206; BGHZ 149, 80\(=\) NJW 2002, 368; Soergel/Seifert, BGB, 13. Aufl., § 491 Rn. 16f.; Palandt-Ellenberg, BGB, 71. Aufl., § 13 Rn. 2.
 
6
Allg. M.; vgl. statt vieler Palandt-Ellenberg, BGB, 71. Aufl., § 13 Rn. 3; MünchKommBGB-Masuch, 6. Aufl., § 355 Rn. 15; Heinrichs, NJW 1995,b 153, 159.
 
7
Weitergehend in der Formulierung Derleder/Knops/Bamberger-Reifner, Hdb. Bankrecht, 2. Aufl., § 15 Rn. 92, der neben der unselbstständigen Arbeit und der Existenzgründung von einer „Privilegierung ökonomischen Handelns zu Konsumzwecken“ spricht.
 
8
H. M.; u. a. Palandt-Ellenberg, 73. Aufl., § 13 Rn. 2; vgl. in diesem Zusammenhang auch Schmolke, Grenzen der Selbstbindung im Privatrecht, (Diss.) 2014, S. 727f.
 
9
Meller-Hannich, Verbraucherschutz im Schuldvertragsrecht, (Diss.), 2005, S. 124.
 
10
MünchKommBGB-Schürnbrand, 6. Aufl., § 491 Rn. 14.
 
11
BGHZ 144, 370\(=\) NJW 2000, 3133; MünchKommBGB-Schürnbrand, 6. Aufl., § 491 Rn. 14.
 
12
Vgl. Erman/Ehrman, BGB, 14. Aufl., § 421 Rn. 5; Bülow/Artz-Artz, Verbr.KredR, 7. Aufl., § 491 Rn. 53.
 
13
zum Verhältnis von Existenzgründern und Verbrauchern vgl. Palandt-Weidenkaff, BGB, 73. Aufl, § 512 Rn. 1.
 
14
Zur Kritik an einem „information overload“ sei an an dieser Stelle auf den Aufsatz von Derleder in der NJW 2009, 3195 und dem Beitrag von Gessner in der vorliegenden Festschrift verwiesen.
 
15
BGHZ 144, 370\(=\)NJW 2000, 3133; MünchKommBGB-Schürnbrand, 6. Aufl., § 491 Rn. 14; BeckOKBGB-Möller, Stand 01.08.2014, Ed. 32, § 491 Rn. 25.
 
16
Vgl. etwa Staudinger-Kaiser, BGB (2012), § 351 Rn. 43; MünchKommBGB-Wendehorst, 5. Aufl., § 312d Rn. 140.
 
17
Vgl. Bt-Drucks. 14/2658, S. 47.
 
18
hierzu ausführlich MünchKomm-Masuch, 6. Aufl., § 355, Rn. 35 f. m. w. N.
 
19
Bt-Drucks. 14/6040, S. 199.
 
20
Der Gesetzgeber sah im Rahmen der Schuldrechtsmodernisierung keine die Änderungsbedürftigkeit begründenden Probleme im Zusammenhang mit der Pflicht zur einheitlichen Ausübung des Rücktritts, so dass die Vorschrift wortgleich beibehalten und lediglich in dem hierzu neu geschaffenen § 351 BGB verortet wurde, Bt-Drucks. 14/6040, S. 197. Auf bereits aufkommende Stimmen zu einer Ablehnung der Anwendung des § 356 BGB a. F. auf das Widerrufsrecht (vgl. etwa Bülow, WM 2000, 2361, 2364) ging der Gesetzgeber nicht ein.
 
21
BGH, NJW 2004, 2382, 2383; BeckOKBGB-Schmidt, Stand 01.05.2014, Ed. 31, § 351 Rn. 1.
 
22
So etwa Staudinger-Kaiser, BGB (2012), § 355 Rn. 43; jurisPKBGB-Wildemann, 7. Aufl., § 355 Rn. 26; Schirmbacher, BB 2009, 1088, 1090.
 
23
jurisPKBGB-Wildemann, 7. Aufl., § 355 Rn. 26.
 
24
Die insofern zu § 346 BGB vertretenen Argumente sind, bezogen auf den Wirkungszeitpunkt der Gestaltungserklärung, auf den Widerruf zu übertragen, vgl. Bt-Drucks. 14/6040, S. 191; BGH NJW 2008, 911, 912; NJW 1998, 3268; BeckOKBGB-Schmidt, Stand 01.08.2014, Ed. 32, § 346 Rn. 9; Staudinger-Kaiser, BGB (2012), § 346 Rn. 69; Erman-Röthel, BGB, 13. Aufl., vor §§ 346–354 Rn. 1.
 
25
Im Zuge der Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie ist mit dem Wegfall des Verweises auf § 346 BGB die Rechtsfolge von Rücktritt und Widerruf zwar nicht mehr einheitlich geregelt, die neu gefassten §§ 357–357c BGB sehen aber weiterhin die Wandlung des bestehenden Vertrages in ein Rückgewährschuldverhältnis vor, vgl. zu § 357 Erman-Koch, BGB, 14. Aufl., § 357 Rn. 1 und zu § 357a BGB jurisPK-BGB-Hönninger, 7. Aufl., § 357a Rn. 9 und zu § 357b BGB.
 
26
Siehe Beitrag Knops in dieser Festschrift.
 
27
Palandt-Grüneberg, BGB, 73. Aufl., § 323 Rn. 1.
 
28
Statt vieler Palandt-Grüneberg, BGB, 71. Aufl., § 355 Rn. 3.
 
29
So etwa jurisPKBGB-Wildemann, 7. Aufl., § 355 Rn. 26.
 
30
Staudinger-Kaiser, BGB (2012), § 355 Rn. 43.
 
31
Dies bejahend Staudinger-Kaiser, BGB (2012), § 355 Rn. 43.
 
32
Vgl. hierzu u. a. Staudinger-Looschelders, BGB (2012), § 425 Rn. 89; Bülow/Artz, Verbraucherprivatrecht, 3. Aufl., Rn. 127.
 
33
Bt-Drucks. 14/2658, S. 47.
 
34
So u. a. auch MünchKommBGB-Masuch, 6. Aufl., § 355 Rn. 29, § 357 Rn. 10f.
 
35
Staudinger-Kaiser, BGB (2012), § 355 Rn. 43 lehnt eine inhaltsbestimmende Wirkung amtlicher Überschriften mittels eines Vergleich mit § 312 BGB a. F. ab, nach dessen Überschrift „Widerruf bei Haustürgeschäften“ in Haustürsituationen für Verbraucher andernfalls nur ein Widerrufsrecht, nicht aber ein in der Überschrift nicht genanntes Rückgaberecht bestehe.
 
36
Vgl. Bt-Drucks. 14/2658, S. 47: „Bisher wurde allerdings der Inhalt der §§ 346 und 349 BGB dazu in den Vorschriften wiederholt, was mit einer Verweisung einfacher auszudrücken ist.“.
 
37
Br-Drucks. 817/12, S. 105ff.; Bt-Drucks. 17/12637, S. 33:„Ein Rückgriff auf das Rücktrittsrecht solle nicht mehr erfolgen.“
 
38
BGHZ 26, 102.
 
39
OLG Koblenz, VersR 2005, 655, 657.
 
40
A. A.Staudinger-Kaiser, BGB (2012), § 355 Rn. 43; jurisPKBGB-Rüßmann, 6. Aufl., § 425 Rn. 18.
 
41
Lediglich § 312g Abs. 2 BGB benennt einige Sonderfälle, in denen der in einer Person eintretende nachträgliche Verlust des Widerrufsrechts auch für die übrigen Gesamtschuldner Geltung entfaltet. Hierbei handelt es sich jedoch jeweils um warenspezifische Besonderheiten (etwa die Entsiegelung einer Software), bei denen eine Rückabwicklung im Rahmen eines Widerrufs ausnahmsweise nicht mehr als angemessen und vertretbar angesehen werden kann – siehe hierzu MünchKommBGB-Masuch, 6. Aufl., § 355 Rn. 29.
 
42
So auch MünchKommBGB-Gaier, 6. Aufl., § 351 Rn. 7; Erman-Röthel, BGB, 14. Aufl., § 351 Rn. 5; a. A. Staudinger-Kaiser, BGB (2012), § 355 Rn. 43, die hieraus einen allgemein zu verstehenden Willen des Gesetzgebers ableitet, andere vor einer ihnen aufgedrängten Vertragsänderung oder -beendigung zu bewahren.
 
43
So auch Staudinger-Looschelders, BGB (2012), § 425 Rn. 86–89; Staudinger-Kessal-Wulf, BGB (2012), § 491 Rn. 20.
 
44
OLG Koblenz, VersR 2005, 655, 657.
 
45
So etwa auch MünchKommBGB-Masuch § 355 Rn. 29; Staudinger-Thüsing, BGB (2012), § 312 Rn. 58; Soergel-Seifert, BGB, 13. Aufl., § 495 Rn. 29.
 
46
So zum Verbraucherdarlehen Soergel-Seifert, BGB, 13. Aufl., § 495 Rn. 29.
 
47
Erman-Koch, BGB, 14. Aufl., § 312b BGB Rn. 4; MünchKommBGB-Masuch § 355 Rn. 29; Staudinger-Thüsing, BGB (2012), § 312 Rn. 58; Staudinger-Kessal-Wulf, BGB (2012), § 491 Rn. 20; Soergel-Seifert, BGB, 13. Aufl., § 495 Rn. 29; für eine zwingende Gesamtnichtigkeit dagegen Bülow/Artz-Bülow, VerbrKrR, 7. Aufl., § 491 Rn. 53.
 
48
Vgl. zu § 346 BGB BeckOKBGB-Schmidt, Stand: 01.08.2014, Ed. 32, § 346 Rn. 31.
 
49
BeckOKBGB-Christmann, Stand: 01.08.2014, Ed. 32, § 361 Rn. 5f.; a. A. für einen internen Schadenersatzanspruch noch zur alten Rechtslage: MünchKommBGB-Masuch, 6. Aufl., § 355 Rn. 30; Staudinger-Thüsing, BGB (2005), § 312 Rn. 53.
 
50
Vgl. hierzu etwa Br-Drucks. 817/12 S. 105.
 
51
BGH NJW 2010, 60, 61; NJW 1980, 2464; Staudinger-Olzen, BGB (2014), § 241 Rn. 264; Palandt/Grüneberg, 73. Aufl., § 426 Rn. 4; MünchKommBGB-Bachmann/Roth, 6. Aufl., § 241 Rn. 124.
 
52
Vgl. BeckOKBGB-Christmann, Stand: 01.08.2014, Ed. 32, § 361 Rn. 3.
 
53
Vgl. u. a. Staudinger-Thüsing, BGB (2012), Vorb. §§ 312, 312a Rn. 1; Schwintowski-Schwintowski, Bankrecht, 4. Aufl., § 14 Rn. 233; kritisch hierzu Pfeiffer, NJW 2012, 2609, 2612.
 
54
Vgl. zur Entwicklung des Verbraucherrechts umfangreich Staudinger-Gsell, BGB (2014), L. Verbraucherschutz m zahlr. w. N.
 
55
So u. a. Staudinger-Gsell, BGB (2014), L. Verbraucherschutz, Rn. 14; Köhler, BGB AT, 38. Aufl., § 8 Rn. 35.
 
56
Legal definiert in § 310 Abs. 3 BGB als Vertrag zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher.
 
57
Juristische Personen, egal welcher Ausgestaltung, sind aufgrund der ausdrücklichen Beschränkung des Gesetzeswortlautes und der zugrunde liegenden europarechtlichen Vorgaben vom Anwendungsbereich des § 13 BGB ausgeschlossen: EuGH NJW 2002, 205, 206; BGHZ 149, 80\(=\) NJW 2002, 368; Soergel/Seifert, BGB, 13. Aufl., § 491 Rn. 16f.; Palandt-Ellenberg, BGB, 71. Aufl., § 13 Rn. 2.
 
58
Allg. M.; vgl. statt vieler Palandt-Ellenberg, BGB, 71. Aufl., § 13 Rn. 3; MünchKommBGB-Masuch, 6. Aufl., § 355 Rn. 15; Heinrichs, NJW 1995,b 153, 159.
 
59
Weitergehend in der Formulierung Derleder/Knops/Bamberger-Reifner, Hdb. Bankrecht, 2. Aufl., § 15 Rn. 92, der neben der unselbstständigen Arbeit und der Existenzgründung von einer „Privilegierung ökonomischen Handelns zu Konsumzwecken“ spricht.
 
60
H. M.; u. a. Palandt-Ellenberg, 73. Aufl., § 13 Rn. 2; vgl. in diesem Zusammenhang auch Schmolke, Grenzen der Selbstbindung im Privatrecht, (Diss.) 2014, S. 727f.
 
61
Meller-Hannich, Verbraucherschutz im Schuldvertragsrecht, (Diss.), 2005, S. 124.
 
62
MünchKommBGB-Schürnbrand, 6. Aufl., § 491 Rn. 14.
 
63
BGHZ 144, 370\(=\) NJW 2000, 3133; MünchKommBGB-Schürnbrand, 6. Aufl., § 491 Rn. 14.
 
64
Vgl. Erman/Ehrman, BGB, 14. Aufl., § 421 Rn. 5; Bülow/Artz-Artz, Verbr.KredR, 7. Aufl., § 491 Rn. 53.
 
65
zum Verhältnis von Existenzgründern und Verbrauchern vgl. Palandt-Weidenkaff, BGB, 73. Aufl, § 512 Rn. 1.
 
66
Zur Kritik an einem „information overload“ sei an an dieser Stelle auf den Aufsatz von Derleder in der NJW 2009, 3195 und dem Beitrag von Gessner in der vorliegenden Festschrift verwiesen.
 
67
BGHZ 144, 370\(=\)NJW 2000, 3133; MünchKommBGB-Schürnbrand, 6. Aufl., § 491 Rn. 14; BeckOKBGB-Möller, Stand 01.08.2014, Ed. 32, § 491 Rn. 25.
 
68
Vgl. etwa Staudinger-Kaiser, BGB (2012), § 351 Rn. 43; MünchKommBGB-Wendehorst, 5. Aufl., § 312d Rn. 140.
 
69
Vgl. Bt-Drucks. 14/2658, S. 47.
 
70
hierzu ausführlich MünchKomm-Masuch, 6. Aufl., § 355, Rn. 35 f. m. w. N.
 
71
Bt-Drucks. 14/6040, S. 199.
 
72
Der Gesetzgeber sah im Rahmen der Schuldrechtsmodernisierung keine die Änderungsbedürftigkeit begründenden Probleme im Zusammenhang mit der Pflicht zur einheitlichen Ausübung des Rücktritts, so dass die Vorschrift wortgleich beibehalten und lediglich in dem hierzu neu geschaffenen § 351 BGB verortet wurde, Bt-Drucks. 14/6040, S. 197. Auf bereits aufkommende Stimmen zu einer Ablehnung der Anwendung des § 356 BGB a. F. auf das Widerrufsrecht (vgl. etwa Bülow, WM 2000, 2361, 2364) ging der Gesetzgeber nicht ein.
 
73
BGH, NJW 2004, 2382, 2383; BeckOKBGB-Schmidt, Stand 01.05.2014, Ed. 31, § 351 Rn. 1.
 
74
So etwa Staudinger-Kaiser, BGB (2012), § 355 Rn. 43; jurisPKBGB-Wildemann, 7. Aufl., § 355 Rn. 26; Schirmbacher, BB 2009, 1088, 1090.
 
75
jurisPKBGB-Wildemann, 7. Aufl., § 355 Rn. 26.
 
76
Die insofern zu § 346 BGB vertretenen Argumente sind, bezogen auf den Wirkungszeitpunkt der Gestaltungserklärung, auf den Widerruf zu übertragen, vgl. Bt-Drucks. 14/6040, S. 191; BGH NJW 2008, 911, 912; NJW 1998, 3268; BeckOKBGB-Schmidt, Stand 01.08.2014, Ed. 32, § 346 Rn. 9; Staudinger-Kaiser, BGB (2012), § 346 Rn. 69; Erman-Röthel, BGB, 13. Aufl., vor §§ 346–354 Rn. 1.
 
77
Im Zuge der Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie ist mit dem Wegfall des Verweises auf § 346 BGB die Rechtsfolge von Rücktritt und Widerruf zwar nicht mehr einheitlich geregelt, die neu gefassten §§ 357–357c BGB sehen aber weiterhin die Wandlung des bestehenden Vertrages in ein Rückgewährschuldverhältnis vor, vgl. zu § 357 Erman-Koch, BGB, 14. Aufl., § 357 Rn. 1 und zu § 357a BGB jurisPK-BGB-Hönninger, 7. Aufl., § 357a Rn. 9 und zu § 357b BGB.
 
78
Siehe Beitrag Knops in dieser Festschrift.
 
79
Palandt-Grüneberg, BGB, 73. Aufl., § 323 Rn. 1.
 
80
Statt vieler Palandt-Grüneberg, BGB, 71. Aufl., § 355 Rn. 3.
 
81
So etwa jurisPKBGB-Wildemann, 7. Aufl., § 355 Rn. 26.
 
82
Staudinger-Kaiser, BGB (2012), § 355 Rn. 43.
 
83
Dies bejahend Staudinger-Kaiser, BGB (2012), § 355 Rn. 43.
 
84
Vgl. hierzu u. a. Staudinger-Looschelders, BGB (2012), § 425 Rn. 89; Bülow/Artz, Verbraucherprivatrecht, 3. Aufl., Rn. 127.
 
85
Bt-Drucks. 14/2658, S. 47.
 
86
So u. a. auch MünchKommBGB-Masuch, 6. Aufl., § 355 Rn. 29, § 357 Rn. 10f.
 
87
Staudinger-Kaiser, BGB (2012), § 355 Rn. 43 lehnt eine inhaltsbestimmende Wirkung amtlicher Überschriften mittels eines Vergleich mit § 312 BGB a. F. ab, nach dessen Überschrift „Widerruf bei Haustürgeschäften“ in Haustürsituationen für Verbraucher andernfalls nur ein Widerrufsrecht, nicht aber ein in der Überschrift nicht genanntes Rückgaberecht bestehe.
 
88
Vgl. Bt-Drucks. 14/2658, S. 47: „Bisher wurde allerdings der Inhalt der §§ 346 und 349 BGB dazu in den Vorschriften wiederholt, was mit einer Verweisung einfacher auszudrücken ist.“.
 
89
Br-Drucks. 817/12, S. 105ff.; Bt-Drucks. 17/12637, S. 33:„Ein Rückgriff auf das Rücktrittsrecht solle nicht mehr erfolgen.“
 
90
BGHZ 26, 102.
 
91
OLG Koblenz, VersR 2005, 655, 657.
 
92
A. A.Staudinger-Kaiser, BGB (2012), § 355 Rn. 43; jurisPKBGB-Rüßmann, 6. Aufl., § 425 Rn. 18.
 
93
Lediglich § 312g Abs. 2 BGB benennt einige Sonderfälle, in denen der in einer Person eintretende nachträgliche Verlust des Widerrufsrechts auch für die übrigen Gesamtschuldner Geltung entfaltet. Hierbei handelt es sich jedoch jeweils um warenspezifische Besonderheiten (etwa die Entsiegelung einer Software), bei denen eine Rückabwicklung im Rahmen eines Widerrufs ausnahmsweise nicht mehr als angemessen und vertretbar angesehen werden kann – siehe hierzu MünchKommBGB-Masuch, 6. Aufl., § 355 Rn. 29.
 
94
So auch MünchKommBGB-Gaier, 6. Aufl., § 351 Rn. 7; Erman-Röthel, BGB, 14. Aufl., § 351 Rn. 5; a. A. Staudinger-Kaiser, BGB (2012), § 355 Rn. 43, die hieraus einen allgemein zu verstehenden Willen des Gesetzgebers ableitet, andere vor einer ihnen aufgedrängten Vertragsänderung oder -beendigung zu bewahren.
 
95
So auch Staudinger-Looschelders, BGB (2012), § 425 Rn. 86–89; Staudinger-Kessal-Wulf, BGB (2012), § 491 Rn. 20.
 
96
OLG Koblenz, VersR 2005, 655, 657.
 
97
So etwa auch MünchKommBGB-Masuch § 355 Rn. 29; Staudinger-Thüsing, BGB (2012), § 312 Rn. 58; Soergel-Seifert, BGB, 13. Aufl., § 495 Rn. 29.
 
98
So zum Verbraucherdarlehen Soergel-Seifert, BGB, 13. Aufl., § 495 Rn. 29.
 
99
Erman-Koch, BGB, 14. Aufl., § 312b BGB Rn. 4; MünchKommBGB-Masuch § 355 Rn. 29; Staudinger-Thüsing, BGB (2012), § 312 Rn. 58; Staudinger-Kessal-Wulf, BGB (2012), § 491 Rn. 20; Soergel-Seifert, BGB, 13. Aufl., § 495 Rn. 29; für eine zwingende Gesamtnichtigkeit dagegen Bülow/Artz-Bülow, VerbrKrR, 7. Aufl., § 491 Rn. 53.
 
100
Vgl. zu § 346 BGB BeckOKBGB-Schmidt, Stand: 01.08.2014, Ed. 32, § 346 Rn. 31.
 
101
BeckOKBGB-Christmann, Stand: 01.08.2014, Ed. 32, § 361 Rn. 5f.; a. A. für einen internen Schadenersatzanspruch noch zur alten Rechtslage: MünchKommBGB-Masuch, 6. Aufl., § 355 Rn. 30; Staudinger-Thüsing, BGB (2005), § 312 Rn. 53.
 
102
Vgl. hierzu etwa Br-Drucks. 817/12 S. 105.
 
103
BGH NJW 2010, 60, 61; NJW 1980, 2464; Staudinger-Olzen, BGB (2014), § 241 Rn. 264; Palandt/Grüneberg, 73. Aufl., § 426 Rn. 4; MünchKommBGB-Bachmann/Roth, 6. Aufl., § 241 Rn. 124.
 
104
Vgl. BeckOKBGB-Christmann, Stand: 01.08.2014, Ed. 32, § 361 Rn. 3.
 
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Die Ausübung des Widerrufsrechts bei Gesamtschuldnerschaft
Author
Ulf Martens
Copyright Year
2015
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Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-45872-3_20