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2015 | Book

Die Bedeutung von Wohnimmobilienpreisen für die Geldpolitik

Bedingte Effekte auf die Wohnimmobilien- und private Konsumnachfrage

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Marcel Schützenmeister zeigt in dem Buch theoretisch auf, unter welchen Bedingungen die Geldpolitik einen unmittelbaren Einfluss auf die Wohnimmobilien- und private Konsumnachfrage in einer Ökonomie ausübt. Eine weitere zentrale Erkenntnis ist, dass bei Erfüllung dieser Bedingungen die Geldpolitik Wohnimmobilienpreisentwicklungen zwar berücksichtigen, aber nicht darauf reagieren muss. Die Ergebnisse der anschließenden empirischen Studie für die Ökonomien Deutschland, USA und Vereinigtes Königreich stützen den entwickelten theoretischen Erklärungsansatz.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Im Bereich der monetären Ökonomie wird aus wissenschaftlicher Perspektive der signifikante Einfluss der Geldpolitik auf die Realwirtschaft weitgehend anerkannt, zumindest was die kurzfristige Wirkung betrifft. Als Grund für diese Einsicht gelten die Erkenntnisse von Friedman/Schwartz sowie deren Bestätigung in zahlreichen empirischen Studien. In diesen Untersuchungen konnten Veränderungen des Realeinkommens infolge geldpolitischer Maßnahmen statistisch nachgewiesen werden. Es herrschen allerdings sowohl unter Wirtschaftswissenschaftlern als auch unter Geldpolitikern große Unsicherheiten über die Prozesse, die zwischen der geldpolitischen Entscheidung und der realökonomischen Wirkung stattfinden. Zusammengefasst werden diese Prozesse unter dem Begriff monetärer Transmissionsmechanismus (MTM). Aus der Sicht von Geldpolitikern ist die Kenntnis des MTM für eine optimale Erreichung ihrer geldpolitischen Ziele zwingend notwendig.
Marcel Schützenmeister
2. Grundzüge theoretischer Erklärungsansätze und empirische Befunde
Zusammenfassung
Das Ziel dieses Kapitels ist es, in Einzelbetrachtungen die konsumtheoretischen Ansätze sowie die Wohn- und Hypothekarkreditmärkte zu analysieren, um die relevanten Verknüpfungspunkte untereinander zu identifizieren. Aufgrund dessen wird zunächst geprüft, inwieweit bestehende theoretische Ansätze geeignet sind, die Wirkungen unterschiedlicher Vermögensarten und Kredite auf die private Konsumnachfrage zu erklären. Als Ausgangspunkt dienen die mikroökonomischen Grundvorstellungen makroökonomischer Konsumfunktionen. Im Rahmen der Analyse werden auch die theoretischen Erklärungsansätze den entsprechenden empirischen Befunden für die private Konsumnachfrage gegenübergestellt. Die identifizierten Grenzen in der theoretischen Erklärung real beobachtbarer Phänomene beim privaten Konsum fungieren als Entscheidungshilfe für die Auswahl eines geeigneten Erklärungsansatzes zur Analyse des MTM. Danach werden die Besonderheiten des Wohnimmobilienmarktes diskutiert, um herauszufinden, wie der Markt möglicherweise modelliert werden kann und welche Funktion dieser im MTM übernimmt. Anschließend erfolgt die Analyse der Finanzmärkte für Hypothekarkredite als monetäre Verbindung zwischen privaten Haushalten und Wohnimmobilienmärkten.
Marcel Schützenmeister
3. Theoretische Beziehungen zwischen privater Konsumnachfrage, Wohnimmobilienpreisen und Zentralbank
Zusammenfassung
Nachdem im vorherigen Kapitel die relevanten Einflussfaktoren und Modelle für die private Konsumnachfrage, die Wohnimmobilienmärkte sowie die Hypothekarkreditmärkte separat analysiert wurden, erfolgt in diesem Kapitel die Zusammenführung dieser Erkenntnisse. Hierzu werden die Beziehungen zwischen privater Konsumnachfrage und kreditfinanzierten Wohnimmobilien in der privaten Haushaltsbilanz modelliert, indem ein Modell integrierter Konsumausgaben- und Haushaltsbilanzentscheidung sowie eine Kreditrestriktion abhängig von der Beleihungswertermittlung entwickelt wird. Diesem integrierten Modellansatz liegt ein markttransaktionsorientiertes Konsumkonzept zugrunde, weshalb nicht der Konsum, sondern die Konsumausgaben der privaten Haushalte in der Analyse betrachtet werden. Danach werden die Beziehungen zwischen dem Hypothekarkreditmarkt und dem Markt für selbst genutzte Wohnimmobilien diskutiert.
Marcel Schützenmeister
4. Theoretische Bedeutung von Wohnimmobilienpreisen für die Geldpolitik
Zusammenfassung
In den vorangegangenen Abschnitten des Kapitels 3 wurden mögliche monetäre Transmissionswege von den Konsumausgaben der privaten Haushalte über die Wohnimmobilienund/ oder Finanzmärkte bis zur Zentralbank hin analytisch zurückverfolgt. Nun werden diese partiellen Erkenntnisse über die Transmissionswege zusammengefügt, um den Transmissionsmechanismus zu analysieren. Das Ziel ist hierbei herauszufinden, unter welchen Bedingungen die Zentralbank überhaupt einen Einfluss auf die private Konsumnachfrage über die Wohnimmobilienpreise ausüben kann. Falls dies möglich ist, werden basierend auf den Erkenntnissen der jeweils zuvor betrachteten Marktprozesse Aussagen darüber abgeleitet, wie der monetäre Übertragungsmechanismus funktioniert. Anschließend wird analysiert, ob die Zentralbank in ihrer Geldpolitik Immobilienpreisbewegungen berücksichtigen soll. Diese Erkenntnis führt dann entweder zu der Frage, warum die geldpolitische Berücksichtigung von Wohnimmobilienpreisen erforderlich ist oder wie diese Preisentwicklungen für die Zentralbank trotzdem relevant sein können.
Marcel Schützenmeister
5. Empirische Überprüfung der transmissionstechnischen Wirkung von Immobilienpreisen auf die private Konsumnachfrage
Zusammenfassung
Im theoretischen Teil dieser Arbeit werden das Modell integrierter Konsumausgaben- und Haushaltsbilanzentscheidung, Gleichungen (3.11) bis (3.16), sowie der theoretische Ansatz für den Einkommenseffekt auf die private Konsumnachfrage, Gleichung (4.13), für die Analyse des MTM hergeleitet. Dieses Kapitel konzentriert sich auf die exemplarische Anwendung des integrierten Modells zur empirischen Untersuchung der Bedeutung von Wohnimmobilienpreisen für die Geldpolitik. Bezug nehmend auf diese Eingrenzung werden in einem ersten Schritt die Ziele, der Aufbau und die Datensätze der Untersuchung dargestellt. Anschließend wird auf der Grundlage des integrierten Modells das entsprechende ökonometrische Schätzmodell in Verbindung mit einer geeigneten Schätzmethode spezifiziert. Am Ende der Untersuchung werden dann die Ergebnisse der Schätzung des Modells dargestellt und interpretiert sowie die Erkenntnisse der gesamten empirischen Analyse zusammengefasst.
Marcel Schützenmeister
6. Zusammenfassung und geldpolitische Konsequenzen
Zusammenfassung
Zur Beantwortung der zwei zentralen Fragen dieser Arbeit wird zunächst das analytische Vorgehen mit der Weiterentwicklung theoretischer Ansätze und der damit verbundenen Erkenntnisse über die Bedeutung der Wohnimmobilienpreise für den MTM dargestellt. Anschließend erfolgt die Zusammenfassung der exemplarisch durchgeführten empirischen Untersuchung zur Überprüfung ausgewählter Hypothesen zum MTM unter Verwendung des Modells integrierter Konsumausgaben- und Haushaltsbilanzentscheidung. Zur Verdeutlichung des wissenschaftlichen Beitrags dieser Arbeit werden die entsprechenden theoretischen und empirischen Erkenntnisse dem bisherigen Forschungsstand über die Rolle von Wohnimmobilienpreisen im MTM gegenübergestellt. Der Schlussteil dieses Kapitels zeigt, welche geldpolitischen Konsequenzen sich für den Umgang mit Wohnimmobilienpreisen, basierend auf den Resultaten dieser Arbeit, ergeben.
Marcel Schützenmeister
Backmatter
Metadata
Title
Die Bedeutung von Wohnimmobilienpreisen für die Geldpolitik
Author
Marcel Schützenmeister
Copyright Year
2015
Electronic ISBN
978-3-658-09856-8
Print ISBN
978-3-658-09855-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-09856-8