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2020 | OriginalPaper | Chapter

Die Engagement-Richtlinie aus Sicht einer Kirchenbank

Zentraler Baustein für eine wirkungsorientierte Anlagepolitik

Author : Helge Wulsdorf

Published in: Nachhaltige Finanzen

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Engagement ist einer der zentralen Bausteine einer nachhaltigen Anlagestrategie. Es ist damit fester Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie eines Investors und in seinen Strukturen verortet. Wie sich Engagement-Prozesse gestalten, ist in der Engagement-Richtlinie als verbindliches Regelwerk festgehalten. In ihr wird beschrieben, wann, wie, welche Instrumente und methodischen Vorgehensweisen zum Einsatz kommen. Engagement ist kein Selbstzweck. Es will und soll etwas bei den Investitionsobjekten bewirken. Neben der Verbesserung des Rendite-Risiko-Profils findet sich in der Engagement-Richtlinie aus Sicht einer Kirchenbank auch, dass es bei Engagement-Prozessen zugleich darum geht, positive Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung zu fördern und negative zu verhindern.

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Footnotes
1
Die zunehmende Bedeutung von Engagement wird auch in den Zahlen des jährlich erhobenen FNG-Marktberichts deutlich. Während Vote-Strategien (Stimmrechtsausübung) Ende 2018 im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland um 34 Prozent zugenommen haben, sind Voice-Strategien (dort als Engagement bezeichnet) sogar um 73 Prozent gestiegen (Forum Nachhaltige Geldanlagen 2019a, S. 14).
 
2
Vgl. hierzu aus Sicht eines Best-Practice-Anbieters nachhaltiger Geldanlagen Wulsdorf (2014).
 
3
Vgl. zur Systematik der Bausteine und Umsetzungsstrategien nachhaltiger Geldanlagen Wulsdorf (2018, S. 142–147), ferner auch Forum Nachhaltige Geldanlagen (2019b, S. 14–19). Inhaltlich sind die Anlagekriterien zudem kompatibel mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN-Agenda 2030.
 
4
Für die BKC gibt es kein „wertfreies“ Investment, da jeder Investition bereits bestimmte Wertvorstellungen zugrunde liegen. Vgl. zum Denken von ethisch-nachhaltigen Investoren Wulsdorf (2018, S. 147 f.).
 
5
Während es bei Ausschlusskriterien um das Verhindern und beim Best-in-Class-Ansatz um das Fördern geht, ist für den Baustein Engagement das Verändern der zentrale Beweggrund, so DBK und ZdK (2015, S. 19).
 
6
Vgl. zum Nachhaltigkeitsprinzip aus ökumenischer Perspektive Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland; Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (1997, Nrn. 122, 125). Nachhaltigkeit steht für einen grundlegenden Transformationsprozess, der unter anderem eine Wende zu einem nachhaltigen Finanzwesen beinhaltet, welche anhand des Stichworts Sustainable Finance diskutiert wird.
 
7
Vgl. hierzu den Beitrag Shareholders for Change – Engagement-Aktivitäten in Europa entfalten (Ladentrog et al. 2020) in diesem Buch.
 
8
Vgl. zur Verortung und zu den Inhalten einer nachhaltigen Anlagestrategie Wulsdorf (2020).
 
9
Die acht Stufen lauten: (1) Keine Reaktion, (2) Reaktion, aber kein Interesse an Umsetzung, (3) Interesse an Umsetzungsmöglichkeiten, (4) Abgabe einer mündlichen Zusage zur Umsetzung, (5) Abgabe einer verbindlichen Verpflichtung zur Umsetzung (öffentlich oder vertraulich schriftlich), (6) Maßnahmen werden nachweislich begonnen umzusetzen, (7) Maßnahmen nachweislich teilweise umgesetzt, (8) Maßnahmen nachweislich vollständig umgesetzt (BKC 2018, S. 9).
 
10
Vgl. beispielsweise den Auftritt der BKC auf der Hauptversammlung von Rheinmetall am 28. Mai 2019, bei dem es um schwerwiegendste Menschenrechtsverletzungen ging, „Da die ethisch-nachhaltige Anlagestrategie der BKC keine Investitionen in Rüstungskonzerne erlaubt, ist über das Shareholders for Change-Netzwerk (BKC ist der deutsche Vertreter dieses europäischen ‚Engagement‘-Netzwerks institutioneller Investoren) eine einzelne Aktie von Rheinmetall erworben worden, um ein Stimm- und Rederecht an der Hauptversammlung zu haben.“ (BKC 2019).
 
11
Kollaborationen müssen nicht zwangsläufig nur mit kirchlichen Akteuren durchgeführt werden. Auch nicht kirchliche Akteure verfolgen ein ähnliches methodisches Vorgehen. Infrage kommen hierfür solche, die gleiche Nachhaltigkeitsziele wie die BKC verfolgen. Weltlich gesprochen bilden die so genannten Sustainable Development Goals der UN-Agenda 2030 hierfür die Grundlage, die mit den kirchlichen Nachhaltigkeitsindikatoren ein hohes Maß an Übereinstimmung aufweisen.
 
12
Vgl. etwa das Ende der Projektfinanzierungen für Kohlekraftwerke im November 2017 (BKC 2017).
 
13
Vgl. hierzu den Beitrag Engagement kirchlicher Investoren im AKI – Charakterisierung und künftige Herausforderungen von (Bassler 2020) in diesem Buch. Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich von katholischer Seite bezüglich Engagement derzeit nicht ab.
 
Literature
go back to reference Bassler K (2020) Engagement kirchlicher Investoren im AKI – Charakterisierung und künftige Herausforderungen In: CRIC e.V. (Hrsg) Nachhaltige Finanzen. Springer Gabler,Wiesbaden, S 167–183 Bassler K (2020) Engagement kirchlicher Investoren im AKI – Charakterisierung und künftige Herausforderungen In: CRIC e.V. (Hrsg) Nachhaltige Finanzen. Springer Gabler,Wiesbaden, S 167–183
go back to reference Bassler K, Wulsdorf H (2016) Ethisch-nachhaltige Geldanlage: Die Positionen der evangelischen und katholischen Kirche: Eine Synopse. ECOreporter.de, Dortmund Bassler K, Wulsdorf H (2016) Ethisch-nachhaltige Geldanlage: Die Positionen der evangelischen und katholischen Kirche: Eine Synopse. ECOreporter.de, Dortmund
go back to reference DBK, ZdK (Hrsg) (2015) Ethisch-nachhaltig investieren: Eine Orientierungshilfe für Finanzverantwortliche katholischer Einrichtungen in Deutschland. Bonn DBK, ZdK (Hrsg) (2015) Ethisch-nachhaltig investieren: Eine Orientierungshilfe für Finanzverantwortliche katholischer Einrichtungen in Deutschland. Bonn
go back to reference Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland, Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (1997) Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit: Gemeinsame Texte Nr. 9. Hannover, Bonn Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland, Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (1997) Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit: Gemeinsame Texte Nr. 9. Hannover, Bonn
go back to reference Ladentrog R, Meggiolaro M, Piemonte T (2020) Shareholders for Change – Engagement-Aktivitäten in Europa entfalten. In: CRIC e.V. (Hrsg) Nachhaltige Finanzen. Springer Gabler, Wiesbaden, S 221–237 Ladentrog R, Meggiolaro M, Piemonte T (2020) Shareholders for Change – Engagement-Aktivitäten in Europa entfalten. In: CRIC e.V. (Hrsg) Nachhaltige Finanzen. Springer Gabler, Wiesbaden, S 221–237
go back to reference Wulsdorf H (2014) Die Bank für Kirche und Caritas eG: Transparent und kompetent in Sachen Nachhaltigkeit. In: Schäfer H (Hrsg) Institutionelle Anleger und nachhaltige Kapitalanlagen: Best Practices deutscher Banken, Stiftungen und Altersvorsorgeeinrichtungen. Springer Gabler, Wiesbaden, S 117–128 Wulsdorf H (2014) Die Bank für Kirche und Caritas eG: Transparent und kompetent in Sachen Nachhaltigkeit. In: Schäfer H (Hrsg) Institutionelle Anleger und nachhaltige Kapitalanlagen: Best Practices deutscher Banken, Stiftungen und Altersvorsorgeeinrichtungen. Springer Gabler, Wiesbaden, S 117–128
go back to reference Wulsdorf H (2018) Nachhaltige Geldanlagen: Ethisches Verständnis – Systematik – Wirkung. In: Stapelfeldt M, Granzow M, Kopp M (Hrsg) Greening Finance: Der Weg in eine nachhaltige Finanzwirtschaft. Logos, Berlin, S 135–152 Wulsdorf H (2018) Nachhaltige Geldanlagen: Ethisches Verständnis – Systematik – Wirkung. In: Stapelfeldt M, Granzow M, Kopp M (Hrsg) Greening Finance: Der Weg in eine nachhaltige Finanzwirtschaft. Logos, Berlin, S 135–152
go back to reference Wulsdorf H (2019) Von konventioneller zu wirkungsvoller Geldanlage: Herausforderungen für Sustainable Investments. Absolut|report 18(05):34–41 Wulsdorf H (2019) Von konventioneller zu wirkungsvoller Geldanlage: Herausforderungen für Sustainable Investments. Absolut|report 18(05):34–41
go back to reference Wulsdorf H (2020) Mit dem Nachhaltigkeitsprofil die Zukunft sichern. Zur Notwendigkeit einer nachhaltigen Anlagestrategie für Banken. In: Granzow M (Hrsg) Nachhaltige Finanzwirtschaft: Grundlagen und Konzepte für die Praxis. Logos, Berlin, S 31–46 Wulsdorf H (2020) Mit dem Nachhaltigkeitsprofil die Zukunft sichern. Zur Notwendigkeit einer nachhaltigen Anlagestrategie für Banken. In: Granzow M (Hrsg) Nachhaltige Finanzwirtschaft: Grundlagen und Konzepte für die Praxis. Logos, Berlin, S 31–46
Metadata
Title
Die Engagement-Richtlinie aus Sicht einer Kirchenbank
Author
Helge Wulsdorf
Copyright Year
2020
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-31214-5_8