1998 | OriginalPaper | Chapter
Die Entwicklung der Gesundheitsökonomie und ihre methodischen Ansätze
Author : J.-M. Graf v.d. Schulenburg
Published in: Gesundheitsökonomische Evaluationen
Publisher: Springer Berlin Heidelberg
Included in: Professional Book Archive
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Obwohl die Gesundheitsökonomie noch ein recht junges Fachgebiet ist, beginnt sie sich bereits in verschiedene — z. T. recht eigenständige — Subdisziplinen zu zerteilen, wie z. B. die Pharmakoökonomie (Pharmaco-economics) und die Krankenhausökonomie. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Zum einen trägt der Problemdruck im Gesundheitswesen zu einer rasanten Entwicklung dieses Forschungsfeldes bei, so daß es eine mittlerweile unübersehbare Zahl an Publikationen, die diesem Forschungsgebiet zuzuordnen sind, gibt. Dies gilt auch für Deutschland, wie bibliographische Zusammenstellungen zeigen. Zum anderen ist die Gesundheitsökonomie eine sogenannte „Bindestrichökonomie“, bei der das gesamte Instrumentarium der ökonomischen Theorie auf spezifische Fragestellungen und konkrete Zusammenhänge in einem Wirtschaftsbereich angewandt wird. So verwenden gesundheitsökonomische Studien industrieökonomische, makroökonomische, mikroökonomische und finanztheoretische Ansätze und Modelle. Hinzu kommt, daß die Analyse ökonomischer Vorgänge des Gesundheitswesens durch eine Disziplin allein gar nicht leistbar ist. Ohne die Beachtung medizinischer, soziologischer, technologischer, politischer und psychologischer Erkenntnisse ist es dem Ökonomen kaum möglich, nutzbringende Erkenntnisse in diesem Bereich zu erarbeiten. Gesundheitsökonomie ist somit auf interdisziplinäre Zusammenarbeit angewiesen. Dies wird insbesondere deutlich durch das Lehr-und Forschungsgebiet Public Health.2