2017 | OriginalPaper | Chapter
Die Ethik des Händlers im islamischen Glauben: Von Ibn Khaldoun zur islamischen Finanzwirtschaft
Author : Prof. Dominique de Courcelles
Published in: Zwischen Bescheidenheit und Risiko
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Der Monotheismus hat mit der Vorstellung von einer ewigen, unveränderlichen Welt ohne Geschichte gebrochen. Am Anfang steht der einzige Gott, Schöpfer der Erde und des Menschen. Von der Einzigartigkeit Gottes lässt sich die Universalität einer Moral ableiten, die durch die Universalität des Gebotes der Nächstenliebe sowie durch die Anschauung einer historischen Menschlichkeit, verinnerlicht in einer sich auf dem Weg zur Umsetzung ihres Ideals befindlichen Gemeinschaft, zum Ausdruck kommt. Die Vergeschichtlichung des Religiösen impliziert eine Ethik des Handelns in der Welt sowie insbesondere eine Ethik von ökonomischen und kommerziellen Aktivitäten. Aus diesem Grund haben die drei monotheistischen Weltreligionen, jede auf ihre eigene Art und Weise, eigene wirtschaftliche Handlungsweisen entwickelt. Insofern als der Prophet des Islams selbst ein Handelsmann war, hat er wirtschaftlichen und kaufmännischen Aktivitäten eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Später hat sich der Denker Ibn Khaldoun für deren Regulierung interessiert. Welche Empfehlungen kann uns der Islam in der zeitgenössischen Marktwirtschaft unserer globalisierten Welt heute geben? Dies ist die Frage, die im Beitrag näher erörtert werden soll.