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Schmalenbach Journal of Business Research
Published in: Schmalenbachs Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung 3-4/2019

13-09-2019 | Originalartikel

Die Nachfrage nach Steuerberatungsleistungen: Evidenz für deutsche Steuerpflichtige

Authors: Felix Bransch, Paul Gurr

Published in: Schmalenbach Journal of Business Research | Issue 3-4/2019

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Zusammenfassung

In diesem Beitrag analysieren wir die Determinanten der Steuerberaternachfrage unter Verwendung von Befragungsdaten. Zusätzlich zur bisherigen Literatur finden wir, dass Steuerpflichtige, die Betriebsvermögen und Immobilien besitzen, einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen und die Hilfe von Finanzberatern nutzen, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Steuerberatungsleistungen nachfragen. Andererseits ist die Wahrscheinlichkeit, Steuerberatungsleistungen nachzufragen, niedriger für Steuerpflichtige, die Aktien oder Fonds besitzen und ihre Steuererklärung mit Hilfe von Freunden oder Verwandten erstellen. Wir finden, dass das Finanzwissen negativ und die kognitiven Fähigkeiten positiv mit der Nachfrage nach Beratungsleistungen korrelieren. Im Kontrast zu vorherigen Studien finden wir, dass Steuerpflichtige in den neuen Bundesländern mehr und Steuerpflichtige mit Zinseinkünften weniger Steuerberatungsleistungen nachfragen.
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Footnotes
1
Vgl. z. B. Slemrod und Sorum (1984); Long und Caudill (1987); Slemrod (1989); Collins et al. (1990); Dubin et al. (1992); Christian et al. (1993); Long und Caudill (1993); Ashley und Segal (1997); Frischmann und Frees (1999); Blumenthal et al. (2005).
 
2
Vgl. Statistisches Bundesamt (2017, S. 24).
 
3
Vgl. z. B. Blumenthal und Christian (2004, S. 206).
 
4
Für den Einfluss von Steuerberatern auf die Einhaltung von steuerlichen Vorschriften vgl. z. B. Klepper und Nagin (1989). Eichfelder und Schorn (2012) zeigen, dass der Steuerberater auch als Instrument zur Bewältigung von steuerlicher Komplexität aufgefasst werden kann. Vgl. zu allgemeinen Entscheidungswirkungen von steuerlichen Bürokratiekosten Eichfelder (2011).
 
5
Vgl. Eichfelder et al. (2012, S. 526).
 
6
Siehe für Studien zu den Determinanten der Steuerberaternachfrage in Deutschland Fuest et al. (2006); Eichfelder et al. (2012); Kittl (2015); Blaufus et al. (2017).
 
7
Vgl. Kittl (2015, S. 236).
 
8
Vgl. zu dieser Problematik z. B. Eichfelder et al. (2012, S. 527) oder Blaufus et al. (2017, S. 532).
 
9
Vgl. zur Verwendung z. B. Klepper und Nagin (1989), Dubin et al. (1992); Long und Caudill (1993); Christian et al. (1993); Frischmann und Frees (1999); Jackson et al. (2005).
 
10
Vgl. Frischmann und Frees (1999, S. 4).
 
11
Für eine umfassende Übersicht zu den empirischen Studien der Determinanten der Steuerberaternachfrage siehe Eichfelder et al. (2012, S. 546–548).
 
12
Vgl. z. B. Collins et al. (1990, S. 16).
 
13
Vgl. Long und Caudill (1987, S. 43); Dubin et al. (1992, S. 81); Christian et al. (1993, S. 496); Erard (1993, S. 186); Long und Caudill (1993, S. 514).
 
14
Vgl. Slemrod und Sorum (1984, S. 468 f.); Long und Caudill (1987, S. 43); Dubin et al. (1992, S. 80); Blumenthal und Slemrod (1992, S. 190); Christian et al. (1993, S. 498); Erard (1993, S. 186); Long und Caudill (1993, S. 514).
 
15
Vgl. Christian et al. (1993, S. 498); Erard (1993, S. 186); Long und Caudill (1993, S. 514); Eichfelder et al. (2012, S. 541); Kittl (2015, S. 246).
 
16
Vgl. Slemrod und Sorum (1984, S. 468); Long und Caudill (1987, S. 40); Collins et al. (1990, S. 16); Blumenthal und Slemrod (1992, S. 188); Long und Caudill (1993, S. 513); Kittl (2015, S. 246).
 
17
Vgl. Slemrod und Sorum (1984, S. 472); Long und Caudill (1987, S. 43); Erard (1993, S. 186); Long und Caudill (1993, S. 515); Eichfelder et al. (2012, S. 543); Kittl (2015, S. 246).
 
18
Für einen positiven Zusammenhang siehe Long und Caudill (1987, S. 37); Christian et al. (1993, S. 498). Für einen negativen oder keinen signifikanten Zusammenhang siehe Slemrod (1989, S. 17); Long und Caudill (1993, S. 514).
 
19
Vgl. Eichfelder et al. (2012, S. 542); Kittl (2015, S. 246).
 
20
Vgl. Eichfelder et al. (2012, S. 531).
 
21
Vgl. Dubin et al. (1992, S. 79); Long und Chaudill (1993); Erard (1993, S. 186); Frischmann und Frees (1999).
 
22
Vgl. auch Blumenthal und Slemrod (1992, S. 190) für diese Beziehung.
 
23
In einem anderen Kontext finden Collins (2012) und Robb et al. (2012), dass investmentrelevante Steuerplanungsberatung durch Finanzberater positiv mit dem Finanzwissen korreliert ist. Gegen eine Übertragbarkeit auf den deutschen Steuerberatermarkt sprechen deutlich unterschiedliche institutionelle Rahmenbedingungen. Beispielsweise ist es, anders als bei Finanzberatern, für deutsche Steuerberater nicht möglich eine Provision zu vereinbaren (vgl. § 2 Abs. 3 Nr. 2 der Satzung über die Rechte und Pflichtigen bei der Ausübung der Berufe der Steuerberater und der Steuerbevollmächtigten – Berufsordnung). Weiterhin ist der Steuerberater an eine Steuerberatervergütungsordnung gebunden und muss grundsätzlich für die Bestellung eine rigorose Steuerberaterprüfung absolviert haben (vgl. § 35 Abs. 1 Satz 1 StBerG).
 
24
Vgl. Börsch-Supan et al. (2009).
 
25
Vgl. z. B. Bucher-Koenen und Lusardi (2011); Bucher-Koenen und Ziegelmeyer (2014); Bannier und Neubert (2016); Bannier und Sinzig (2018).
 
26
Vgl. Eichfelder et al. (2012, S. 532); Kittl (2015, S. 236 f.); Blaufus et al. (2017, S. 533 f.).
 
27
Vgl. z. B. Long und Caudill (1987); Collins et al. (1990); Long und Caudill (1993); Eichfelder et al. (2012).
 
28
Wenn der befragte Steuerpflichtige einen Partner hat, setzen wir die Variablen auf eins, wenn einer der beiden die jeweilige Einkunftsart erzielt.
 
29
Um keine Beobachtungen beim Logarithmieren zu verlieren, setzen wir bei keinem vorhandenen Vermögen die Vermögensvariable auf eins. Vgl. zu diesem Vorgehen Wooldrige (2013, S. 184 f.).
 
30
In einer nicht enthaltenen Robustheitsuntersuchung haben wir weitere fortgeschrittene Fragen zur Messung des Finanzwissens verwendet und erhielten im Wesentlichen die gleichen Ergebnisse.
 
31
Vgl. Kittl (2015, S. 247).
 
32
Wir klassifizieren das verfügbare Einkommen als endogen, da es sich um eine Nettogröße, d. h. nach Abzug von Steuern, handelt.
 
33
Vgl. Wooldridge (2013, S. 98).
 
34
In einer nicht enthaltenen weiteren Untersuchung schätzen wir ein Logit-Modell satt eines Probit-Modells. Die Ergebnisse sind robust gegenüber dieser Änderung.
 
35
Als unsere Referenzgruppe dienen Steuerpflichtige mit Lohneinkünften.
 
36
Dieses Ergebnis ist robust gegenüber der Verwendung von dichotomen Variablen für das zweite, dritte und vierte Quartil des Vermögens.
 
37
Wird die Variable zu den kognitiven Fähigkeiten weggelassen, bleibt das Ergebnis bezüglich des Finanzwissens robust. Das Gleiche gilt vice versa.
 
38
Vgl. zur Argumentation der Selbstüberschätzung von Steuerpflichtigen mit einem hohen Bildungsniveau im Kontext steuerlicher Bürokratiekosten Blaufus et al. (2014, S. 815).
 
39
Vgl. Eichfelder et al. (2012); Kittl (2015).
 
40
Bei noch weiter zurückliegenden Veranlagungsjahren können wir weitere Determinanten nicht mehr beobachten. Gleichzeitig umfasst dieser Zeitraum die Veranlagungsjahre, die in der bisherigen Literatur zur Steuerberaternachfrage in Deutschland noch nicht untersucht worden sind (vgl. Abschnitt 1).
 
41
Somit können wir auch nicht die Robustheit dieses Zusammenhangs im Zeitverlauf testen. Dementsprechend sollten die Ergebnisse bezüglich des Zusammenhangs zwischen den kognitiven Fähigkeiten und der Steuerberaternachfrage mit besonderer vorsichtig interpretiert werden.
 
42
Bei einer Robustheitsuntersuchung mit den Veranlagungsjahren 2006–2008 ergeben sich keine anderen Schlussfolgerungen.
 
43
Inwieweit sich durch die Unternehmensteuerreform 2008 oder Steuerreformen im Allgemeinen ein kausaler Effekt auf die Steuerberaternachfrage ergibt, kann Gegenstand weiterer Forschung sein. Für eine schon existierende experimentelle Studie zu dieser Fragestellung siehe Blaufus et al. (2012).
 
44
So auch Eichfelder et al. (2012, S. 544).
 
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Metadata
Title
Die Nachfrage nach Steuerberatungsleistungen: Evidenz für deutsche Steuerpflichtige
Authors
Felix Bransch
Paul Gurr
Publication date
13-09-2019
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
Published in
Schmalenbach Journal of Business Research / Issue 3-4/2019
Print ISSN: 0341-2687
Electronic ISSN: 2366-6153
DOI
https://doi.org/10.1007/s41471-019-00076-y

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