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1993 | OriginalPaper | Chapter

Die Zuspitzung des „Nord-Süd-Konfliktes“ in der agrarpolitischen Willensbildung — ein „Jahrhundertvertrag für die deutsche Landwirtschaft“?

Author : Jens-Peter Gabriel

Published in: Grundstrukturen agrarpolitischer Willensbildungsprozesse in der Bundesrepublik Deutschland (1949–1989)

Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Verfolgt man die agrarpolitische Diskussion in Deutschland seit 1949, so läßt sich mit bestimmter Regelmäßigkeit feststellen, daß sie sich immer wieder gewisser Gegenstände und Fragestellungen annimmt. Dazu gehören z.B. der Wert und die Überlebenschancen des bäuerlichen Familienbetriebes. Wie bereits angedeutet, gibt es diesbezüglich zwei markante Positionsunterschiede. Einerseits wird auf die bewahrenswerten Eigenschaften dieser Betriebsform verwiesen, welche den agrarpolitischen Protektionismus rechtfertigen, um sie vor dem rücksichtslosen Wettbewerb mit den großbetrieblichen Organisa-tionsformen auf dem Kapital-, Boden- und Absatzmärkten zu schützen (s. „Agrarschutzideologie“). Andererseits wird auf die Notwendigkeit eines forcierten landwirtschaftlichen Strukturwandels hingewiesen. Die landwirtschaftlichen Betriebe müßten sich in ihrer Betriebsführung an den technischen und bio-chemischen Fortschritten orientieren, und dies erfordere eine zweckmäßige Organisationsform. Diese Ansicht hatte vor allem Ende der 60er Jahre „Hochkonjunktur“, einer Phase, in der hohe gesamtwirtschaftliche Wachstumsraten als etwas Selbstverständliches galten. Oftmals hieß es, der bäuerliche Familienbetrieb sei zum baldigen Absterben verurteilt.

Metadata
Title
Die Zuspitzung des „Nord-Süd-Konfliktes“ in der agrarpolitischen Willensbildung — ein „Jahrhundertvertrag für die deutsche Landwirtschaft“?
Author
Jens-Peter Gabriel
Copyright Year
1993
Publisher
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-10234-2_21