Rund ein Viertel aller Informationen, die täglich in E-Postfächern liegen, sind unerwünscht. Mehr zwei Drittel der Verbraucher ärgert sich über irrelevante Werbung und sechs von zehn empfinden sie als frustrierender als den täglichen Weg zur Arbeit.
Diese Ergebnisse ermittelte die Studie "Communication Crackdown", die Coleman Parkes Research im Auftrag von Ricoh im Januar 2016 durchgeführte. Befragt wurden 2.892 Verbraucher aus 21 Ländern, darunter Großbritannien, Irland, Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, Südafrika und die Schweiz. Der Frust über unwichtige Werbung hat Auswirkungen auf die Loyalität, das Vertrauen und die Kaufbereitschaft der Verbraucher, so eine weitere Erkenntnis der Studie.
Abnehmende Markenbindung
65 Prozent der Konsumenten geben an, dass ihre Bindung an eine Marke abnimmt, wenn diese sie mit unwichtigen Informationen überschwemmt. Fast ebenso viele (63 Prozent) würden auch weniger Geld ausgeben und sogar nie wieder ein Produkt dieser Marke kaufen (57 Prozent). Fast ein Fünftel der Verbraucher hat die Marke gewechselt, wenn sie sich genervt fühlten, ein weiteres Fünftel beschwerte sich bei einem Dienstleister.
Verbraucher wünschen maßgeschneiderte Informationen
Der Studie zufolge glauben 64 Prozent der Verbraucher, dass Unternehmen mehr tun können, um Informationen auf individuelle Kundenbedürfnisse zuzuschneiden. 80 Prozent der Befragten sind sogar bereit, persönliche Daten, einschließlich Beruf, Gehalt, Browsing-Verhalten und Krankengeschichte im Internet preiszugeben.
"Grundstein für erfolgreiches E-Mail-Marketing ist die Attraktivität des eigentlichen Angebotes. Gleichgültig, ob es sich hierbei um ein Produkt, ein Dienstleistungsangebot oder aber ein Informationsangebot handelt", betätigt Springer-Autor Erwin Lammenett. Daher sollte auch beim E-Mail-Marketing für den Empfänger der Mailings ein Nutzen erkennbar beziehungsweise erreichbar sein (Seite 100).
Was bei E-Mail-Marketing vermieden werden sollte
Die Fehler, die Unternehmen beim E-Mail-Marketing unbedingt vermeiden sollten, hat Springer-Autorin Katja Heinemann in ihrem Beitrag "Gut gesendet – E-Mail- und Permission-Marketing" zusammengestellt (Seite 99):
Diese Fehler sollten Unternehmen vermeiden | |
Ungeschickter Betreff | Der Inhalt der Betreffzeile entscheidet häufig darüber, ob eine E-Mail überhaupt geöffnet und gelesen wird. Wenn Sie vermeiden möchten, dass der Newsletter ungelesen in den Papierkorb wandert, wählen Sie einen prägnanten Betreff, der neugierig macht. |
Kryptische Absenderadresse | Eine aussagekräftige Absenderadresse, die einen klaren Bezug zum Unternehmen bzw. zur Marke herstellt, ist Gold wert, denn sie weckt das Vertrauen des Lesers. |
Falsche Ansprache | Sprechen Sie Ihre Leser wenn möglich persönlich an. Achten Sie dabei unbedingt auf eine korrekte Schreibweise des Namens. Im Zweifelsfall wirkt ein „Liebe Leserin, lieber Leser“ sauberer als „Sehr geehrter Herr Sabine Müller“. |
Unlesbare Gestaltung | Versenden Sie Newsletter im Multipart-Format, also sowohl in HTML- als auch in einer Textversion. Halten Sie die Navigation simpel und die gesamte Gestaltung klar und übersichtlich. |
Kein inhaltlicher Mehrwert | Bieten Sie den Lesern neben Produktwerbung unbedingt auch interessante redaktionelle Inhalte. Wenn Sie sich für reine Produktwerbung entscheiden, bieten Sie exklusive Anreize wie Rabattgutscheine für Ihre Abonnenten. |
Zu häufiger Versand | In den seltensten Fällen ist es wirklich sinnvoll, mehrmals wöchentlich Newsletter zu verschicken. Setzen Sie lieber größere Zeitabstände und stellen Sie sicher, dass die Inhalte wirklich interessant und relevant sind. |
Zu seltener Versand | Die Regelmäßigkeit des Versands ist wichtiger ist als die Häufigkeit. Die Abstände sollten jedoch nicht zu lang sein, damit sich der Leser an Sie erinnern kann. |
Fehlende Verknüpfung | Verlinken Sie direkt aus dem Newsletter auf die dort beworbenen Produkte und Inhalte. |
Umständliche Abmeldung | Wer seinen Abonnenten einen gut ersichtlichen Abmeldelink anbietet und keine Zusatzeingaben erfordert, macht einen vertrauenswürdigen und professionellen Eindruck. Rechtlich sind Sie sogar dazu verpflichtet. |
Intransparenz | Zeigen Sie Ihren Abonnenten, wer Sie sind: Wie auf Ihrer Website müssen Sie auch im Newsletter ein Impressum mit Name und Anschrift, Kontaktdaten, ggf. Aufsichtsbehörde, Registernummer und Umsatzsteueridentifikationsnummer angeben. |