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2019 | OriginalPaper | Chapter

Ein Blick auf Kinder und Kindheit im Fokus der Wahlwerbespots 2017 – Medienethische Überlegungen

Author : Ingrid Stapf

Published in: Wahlwerbespots zur Bundestagswahl 2017

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Welchen sozialen und politischen Status Kinder in der Gesellschaft haben, lässt sich gut am Beispiel von Wahlwerbespots diskutieren. Kinder sind noch keine Wähler, sie haben noch keine Stimme, sind aber wesentlicher Teil der Gesellschaft. Wahlwerbespots richten sich an eine allgemeine Öffentlichkeit, zu der auch Kinder gehören, die mit den Spots aber zumeist nicht direkt angesprochen werden, da sie noch nicht wahlberechtigt sind.

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Footnotes
1
Als „Kinder“ werden hier Menschen von der Geburt bis zur Volljährigkeit bezeichnet und damit die Definition von Kindheit der UN-Kinderrechtskonvention zugrunde gelegt.
 
2
Der Lesbarkeit halber wird hiernach jeweils die männliche Form der Wortbildung verwendet.
 
3
So wurde beim Wahlkampf 2017 bei BÜNDNIS90/ DIE GRÜNEN die Hälfte ihres Wahlwerbebudgets in Social Media investiert, d. h. rund 900.000 EUR. Die FDP legte zehn bis 15 % ihrer fünf Millionen Euro an Werbebudget für das Netz bereit (Lipp 2017).
 
4
Vgl. 4. Rundfunkentscheid des Bundesverfassungsgerichts: „Die Rundfunkfreiheit dient der gleichen Aufgabe wie alle Garantien des Art. 5 Abs. 1 GG: der Gewährleistung freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung (BVerfGE 57, 295 [319 f.]). Diese vollzieht sich in einem Kommunikationsprozeß, in welchem dem Rundfunk die Aufgabe eines ‚Mediums‘ und ‚Faktors‘ zukommt: Es obliegt ihm, in möglichster Breite und Vollständigkeit zu informieren; er gibt dem Einzelnen und den gesellschaftlichen Gruppen Gelegenheit zu meinungsbildendem Wirken und ist selbst an dem Prozeß der Meinungsbildung beteiligt. […] (BVerfGE 59, 231 [257 f.])“.
 
5
Die Fernsehanstalten verfügen kaum über Möglichkeiten, die Ausstrahlung von Parteiwerbung abzulehnen. Ein Wahlwerbespot kann, gemäß der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts nur dann verweigert werden, wenn er eine evidente Verletzung der Strafgesetze beinhaltet. (Bethge 1990, S. 35; Stapf 2005, S. 245).
 
6
Vgl. Breunig et al. 2014. Bei den 14–29-Jährigen übersteigt die tägliche Internetnutzungsdauer beispielsweise die Dauer der Fernseh- oder Radionutzung (vgl. Hasebrink und Hölig 2014, S. 20).
 
7
Zum Visual Framing vgl. Geise und Lobinger 2013.
 
8
Bei diesen Strategien zeigen sich starke Unterschiede in der Subtilität und Professionalität der Spots, wobei zukünftig genauer zu untersuchen wäre, wie sich die Wirkung bei Rezipienten unterscheidet, je nachdem wie professionell oder glaubwürdig die Spots (aber auch die Parteivertreter oder Parteien) jeweils sind.
 
9
Eine Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz wird seit einiger Zeit von Kinderrechtsorganisationen gefordert (vgl. Maywald 2012) und kann aus dem Umsetzungsauftrag der UN-Kinderrechtskonvention, den die Bundesrepublik 1992 ratifiziert hat und damit in geltendes Recht umsetzen muss, gefolgert werden. Aktuell wird die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz explizit im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD vom 7.2.2018 benannt (vgl. https://​www.​dgvn.​de/​fileadmin/​user_​upload/​menschenr_​durchsetzen/​bilder/​News/​Kinderrechte_​ins_​Grundgesetz/​koalitionsvertra​g_​2018.​pdf [Zugriff: 29.5.2018]).
 
10
Wünschenswert wären empirische Studien dazu, ob bzw. wie Wahlwerbespots bei Kindern wirken und inwieweit durch sie der Blick auf Kinder und Kindheit auch bei Erwachsenen beeinflussbar ist.
 
11
Das Übereinkommen über die Rechte des Kindes der UN-Kinderrechtskonvention ist abrufbar unter: https://​www.​bmfsfj.​de/​blob/​93140/​8c9831a3ff3ebf49​a0d0fb42a8efd001​/​uebereinkommen-ueber-die-rechte-des-kindes-data.​pdf [Zugriff: 28.5.2018].
 
12
Bielefeld (2008, S. 34) zufolge zeigt sich, dass Menschenrechte mit einem Freiheits- und Gleichheitspostulat im Zuge des Universalismus einhergehen, womit ein „inklusiver Raum“ der Menschenrechte entstehe.
 
Literature
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Title
Ein Blick auf Kinder und Kindheit im Fokus der Wahlwerbespots 2017 – Medienethische Überlegungen
Author
Ingrid Stapf
Copyright Year
2019
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-24405-7_7