1982 | OriginalPaper | Chapter
Einführungsstrategien
Authors : Dipl.-Ing. Holger Menrad, Dr.-Ing. Axel König
Published in: Alkoholkraftstoffe
Publisher: Springer Vienna
Included in: Professional Book Archive
Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.
Select sections of text to find matching patents with Artificial Intelligence. powered by
Select sections of text to find additional relevant content using AI-assisted search. powered by
Der gegenwärtige Welt-Mineralölverbrauch hegt bei ca. 3 × 109 t/Jahr, wovon ca. 1 × 109 t/Jahr für den Straßenverkehrssektor in Form von Benzin oder Dieselöl verbraucht werden. Die gegenwärtige Welt-Methanolproduktion hegt mit ca. 12 × 106 t/Jahr im Energiegehalt um mehr als zwei Zehnerpotenzen unter der der konventionellen Transport-Treibstoffe, die Produktion von agrarischem Ethanol liegt mit ca. 4 × 106 t/Jahr noch erheblich niedriger. Eine gedankliche Substitution des heutigen Transportkraftstoffs durch Alkoholkraftstoffe führt auf eine Größenordnung der notwendigen Investitionen von 1 —2 × 1012 DM. Dieser Zahlenwert allein zeigt bereits, daß ein global merklicher Ersatz heutiger Transportkraftstoffe durch Alkohol nur langfristig, in einem Zeitrahmen von vielleicht 20 Jahren, vorstellbar ist. Eine gleiche Mindestzeitspanne ergibt sich auch aus anderen Argumenten, wie z. B. der Bereitstellung entsprechender Mengen an alternativen Primärenergien, dem Auffinden und Erschheßen von Industriestandorten und schheßlich der Planung und dem Bau von Anlagen. Auch aus dem Vergleich des heutigen Welt-Mineralölverbrauchs mit den verbhebenen Mineralölvorräten ergibt sich, daß ein Substitutionszeitraum von 20 Jahren angemessen ist. Dieser Zeitraum steht für die sukzessive Errichtung von Produktionskapazitäten für alternative (Alkohol-)Kraftstoffe und ihre schrittweise Einführung in den Markt zur Verfügung. Da Alkoholkraftstoffe nicht ohne weiteres mit den heutigen Fahrzeugen und dem heutigen Verteilungssystem kompatibel sind (Kapitel 6 und 7), muß mit dem Anwachsen der Alkoholkapazitäten eine Anpassung auf der Anwendungsseite Hand in Hand gehen. Hierzu ist eine abgestufte Einführungsstrategie erforderlich, die die technischen und wirtschaftlichen Erfordernisse einer Umstellung berücksichtigt und die eine gewisse Flexibihtät in der Abstimmung von Alkoholverfügbarkeit und Alkoholbedarf ermöglicht.