4. Empirische Studie am Beispiel der Siemens AG

Die entwickelten Forschungshypothesen, die erklären, wann Unternehmen mit Universitäten in F&E kooperieren sollten und werden, und wie zum einen die Performance in Forschungskooperationen mit Universitäten bestimmt und zum anderen beeinflusst wird, sollen in einer empirischen Studie wissenschaftlich überprüft werden. Dazu wurden entsprechend der Abgrenzung dieser Arbeit Forschungsprojekte aus dem Bereich der Grundlagenforschung (vgl. zusammenfassend Kapitel 2.1.3) der Siemens AG, welche zu den bedeutendsten Technologieunternehmen der deutschen Industriegeschichte zählt, retrospektiv analysiert. Die hierbei untersuchten Forschungsprojekte wurden in den Fiskaljahren34 2008 bis 2011 durchgeführt und abgeschlossen. Sie entstammen der Zentraleinheit für grundlegende Technologieentwicklung, Corporate Technology, die sich konzernübergreifend der Suche nach bzw. der grundlegenden Entwicklung neuer, innovativer Zukunftstechnologien widmet. Die Corporate Technology beschäftigt hierzu ca. 6500 Mitarbeiter, verfügt über ein Gesamtbudget von 14 Prozent der gesamten F&E Ausgaben der Siemens AG per annum und ist ein zentraler Treiber für die Entwicklung neuer Patente der Siemens AG, die bezogen auf das Unternehmen ca. 4300 Patente pro Jahr neu anmeldet und damit zu den innovativsten Technologieunternehmen Europas bzw. der Welt zählt (Siemens AG 2011a, S. 4). Im Bereich der Corporate Technology bestehen umfassende Kooperationen mit Universitäten (Ebenda, S. 5), weshalb sich diese Einheit mit ihren Forschungsprojekten besonders für die wissenschaftliche Überprüfung der zuvor aufgestellten Forschungshypothesen zum UI KTT eignet.