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06-10-2015 | Energie | Schwerpunkt | Article

Fünf Batterie-Technologien in einem modularen Großspeicher

Author: Sabine Voith

1:30 min reading time

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In Aachen wird ein weltweit einmaliger modularer Batteriegroßspeicher gebaut. Es wird die dezentrale Bereitstellung von Regelleistung für einen stabilen Netzbetrieb getestet sowie der Handel mit Strom.

Der modulare Batteriegroßspeicher M5BAT soll zeigen, wie entscheidend Speicher zur Systemstabilität beitragen können. Die Abkürzung steht für „modularer multi-Megawatt multi-Technologie Mittelspannungsbatteriespeicher“. Die Leistungsklasse von fünf Megawatt sowie die hohe Modularität machen das Speichersystem weltweit einmalig.

Die Batterien und alle anderen Komponenten des Stromspeichers werden über zwei Etagen und auf dem Dach eines ehemaligen Bürogebäudes auf einer Grundfläche von circa 500 Quadratmeter verteilt sein. Hier zeigt sich ein Vorteil gegenüber anderen Großspeichern: Batteriespeicher sind standortunabhängig und können schneller geplant und errichtet werden.

Batterien und ihre Komponenten

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Bei M5BAT werden fünf verschiedene Batterie-Technologien eingesetzt, um deren Performance unabhängig voneinander als auch kombiniert im Hybrid-Betrieb testen und bewerten zu können. Installiert werden Lithium-Ionen-, Blei- und Hochtemperaturbatterien mit unterschiedlichen Speicherkapazitäten. Die verwendeten Hochtemperaturbatterien sind Natrium-Nickelchlorid-Batterien, sogenannte ZEBRA-Batterien, kurz für Zero Emission Battery Research Activities.

Zu den elektrotechnischen Komponenten zählen Transformatoren und Schaltanlagen zum Anschluss an das Stromnetz, Klima- und Lüftungstechnik zur Temperierung der Batterien, eine Anlagensteuerung, welche den vollautomatischen Betrieb des Batteriespeichers ermöglicht, sowie bidirektionale Wechselrichter.

Großspeicher sind flexibel

Die Fertigstellung des Batteriespeichers ist für Mitte 2016 geplant. Für die Energieversorgung sind die flexiblen Einsatzmöglichkeiten von Großspeichern von besonderem Interesse. Für Batterie-Speicher ist vor allem der Einsatz für Regelleistung interessant. Andere Anwendungen sind noch offen, wie der Stromhandel, das Stellen von Blindleistung zur Regulierung der Netz-Spannung oder die Teilnahme an der Momentanreserve.

Die Springer-Autoren Michael Sterner und Ingo Stadler befassen sich im Buchkapitel "Speicherbedarf in der Stromversorgung" intensiv mit der Thematik. Ihre Einschätzung: "Nach heutigen Abschätzungen wird der Speicherbedarf beim Stromnetzausbau nach Plan und der Nutzung von Flexibilitäten in Erzeugung und Verbrauch erst ab einem Anteil von 60–80 % erneuerbarer Energien an der Stromversorgung relevante Größenordnungen erreichen."

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