Skip to main content
Top

07-09-2016 | Entrepreneuership | Interview | Article

"Den Blick von außen in das Unternehmen holen"

Author: Dr. Monika Nörr

3:30 min reading time

Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.

search-config
print
PRINT
insite
SEARCH
loading …
Interviewee:
Markus Brehler

hat Nachrichtentechnik an der Technischen Universität München studiert. 

Mit Corporate Spin-offs können Innovationen in einem neuen Unternehmen realisiert werden – sofern das Geschäftsmodell einfach ist, so Serial Entrepreneur Markus Brehler im Gespräch.

Monika Nörr: Wie und warum sind Sie zum Unternehmer geworden?

Markus Brehler: Nach meinem Studium der Nachrichtentechnik war ich zwölf Jahre lang bei der Siemens AG in verschiedenen Funktionen tätig. Im Jahr 2000 nahm ich an einem Change-Agent-Programm teil. Das Ziel war, zu lernen, wie innerhalb oder außerhalb eines Konzerns neue Geschäfte angestoßen werden können. Die Seminare fanden an internationalen und renommierten Universitäten und Instituten statt. Parallel baute ich ein erfolgreiches Start-up innerhalb der Siemens AG auf.

Ich wollte immer schon als Unternehmer tätig sein, allerdings fehlten mir lange Zeit die richtige Idee und die Finanzmittel für ein eigenes Unternehmen. Eine solche Idee wurde durch einen ehemaligen Kollegen von Siemens an mich herangetragen: Nach dem Change-Agent-Programm sprach er mich an und zeigte mir ein Modell eines batterielosen Funkschalters. Zusammen mit dem Siemens Technology Accelerator erarbeiteten wir ein Geschäftskonzept, auf dessen Grundlage EnOcean entstand. Siemens lieferte zudem das Know-how und die Kontakte zu dem benötigten Venture Capital. Zusammen mit meinen Mitgründern baute ich das Unternehmen in der Rolle des CEO auf.

Editor's recommendation

2016 | OriginalPaper | Chapter

Corporate Spin-offs: Innovationen in einem neuen Unternehmen realisieren

Etablierte Unternehmen geraten oft in die Zwickmühle, einerseits ihr bestehendes Geschäft möglichst effizient zu managen, andererseits flexibel neue Märkte für die Zukunft zu erschließen. AusgründungAusgründung en, sog. Corporate Spin-offSpin-Off …


Warum haben Sie das zweite und weitere Unternehmen gegründet?

Alles hat seine Zeit. EnOcean verließ ich nach zehn Jahren aufgrund einer neuen strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Ich gründete eine Beratung, die Septimer, für neue Firmen im Bereich Strategie mit dem Schwerpunkt "Ideen umsetzen". Anfangs nahm ich mir viel Zeit, um verschiedene Ideen anzusehen und Netzwerkveranstaltungen zu besuchen. Zudem war ich eine Zeit lang "Entrepreneur in Residence" im gate, dem Garchinger Technologie- und Gründerzentrum. Dort beriet ich junge Unternehmer und lernte deren Geschäftsideen kennen. Ob etwas gelingt, hängt ja stets von der Kombination der Geschäftsidee mit den Personen ab.

Die Geschäftsidee und die Herangehensweise einer Gründerin haben mich so sehr überzeugt, dass ich heute an ihrem Unternehmen finanziell beteiligt bin. Zudem kann ich in das Unternehmen meine bisherigen Erfahrungen und Kontakte einbringen.

Während dieser Zeit sprach mich "Siemens Novel Businesses“ mit einer neuen Idee an. Es ging um die Speicherung von Solarenergie in Batterien und den Verkauf dieses Stroms an speziellen Energiemärkten. Siemens bat mich, das Konzept aus Sicht eines Entrepreneurs zu beurteilen, und wollte auf diese Weise "den Blick von außen“ in das Unternehmen holen. Meine Aufgabe war es, die Realisierbarkeit des Konzepts hinsichtlich Markt und Technologie zu beurteilen. Zusammen mit dem künftigen CTO habe ich erste Geräte gebaut, habe den Geschäftsplan weiterentwickelt und im Herbst 2013 mit zwei Partnern die Caterva gegründet. Caterva ist erneut eine Kooperation mit Siemens, Siemens hat Anschubfinanzierung und Know-how gegeben.

Für die Gründung dieses Unternehmens habe ich mich entschieden, da es sich hier um die spannende Kombination aus vertrauten und neuen Gebieten handelt. Neue Produkte im Haus zu installieren – hier konnte ich auf mein Wissen von EnOcean hinsichtlich Wertschöpfungsketten und Kontakten zu Lieferanten und Partnern zurückgreifen. In die Feinheiten des hochregulierten Strommarkts musste ich mich neu einarbeiten. Das ist absolut machbar, von einer Branche in die andere zu springen.

Wie sieht das Geschäftsmodell von Caterva aus?

Caterva bietet mit der "Caterva-Sonne“ den Endkunden die optimale Kombination aus Eigenstromlösung und Vernetzung: Stromspeicher versorgen den Privatkunden zu 100 Prozent mit dem Strom seiner Fotovoltaikanlage. Die Vernetzung der Caterva-Sonnen ergibt einen virtuellen Großspeicher. Durch dessen Bewirtschaftung werden Zusatzerlöse im Stromhandel beziehungsweise durch die Stabilisierung des Stromnetzes erzielt, die Endkunden und Partnern der Caterva zugutekommen. Das Caterva-System umfasst neben den Caterva-Sonnen das selbst entwickelte Caterva-Energiemanagement für virtuelle Großspeicher und die Caterva-App, mit der sich Endkunden über Status und Effizienz ihrer Caterva-Sonne informieren können.

Lesen Sie das vollständige Interview mit Markus Brehler im Buch "Key Learnings aus dem Serial Entrepreneurship"

print
PRINT

Related topics

Background information for this content

2016 | OriginalPaper | Chapter

Entrepreneurship, Gründungen, Marktdynamik

Source:
Entrepreneurship

2016 | OriginalPaper | Chapter

Die Entrepreneure in den Blick nehmen!

Source:
Mythos Businessplan