1 Einleitung
2 Methodik
2.1 Use Cases des Forschungsprojekts PoSyCo
2.2 Methoden und Ansätze
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Netzdienliches Verhalten von Kundenanlagen, z. B. gesteuerte EVCS, Batterie-Energiespeichersysteme oder Wärmepumpen (WP)
3 Entwickeltes Konzept
3.1 Switching Management Module (SMM)
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Evaluierung der (aufgrund der verfügbaren Topologie) möglichen Netzkonfigurationen,
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Priorisierung von möglichen Netzkonfigurationen,
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Auswahl der bevorzugten Konfiguration,
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Bestätigung der ausgewählten Netzkonfiguration und
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Ausführung der Rekonfiguration.
3.1.1 Parameter und Voreinstellungen
3.1.2 Evaluierung
3.1.3 Priorisierung
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KPI1: Verletzung des Spannungsbandes – Anzahl der Verletzung der Spannungsgrenzen normiert auf die höchste auftretende Anzahl von Verletzungen bezogen auf alle Netzkonfigurationen.
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KPI2: Verletzung der maximal zulässigen Auslastung einer Leitung – Anzahl der überlasteten Leitungen, normiert auf die höchste auftretende Anzahl an Verletzungen der Auslastungsgrenzen bezogen auf alle Netzkonfigurationen.
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KPI3: Gesamtverluste des Netzabschnittes – Wert der Gesamtnetzverluste des entsprechenden NS-Teilnetzes, normiert auf die maximal auftretenden Gesamtnetzverluste bezogen auf alle Netzkonfigurationen.
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KPI4: Reduktion der Auslastung von Leitungen – Entlastung der ursprünglich am stärksten belasteten Leitung (gemäß dem QDS-Ergebnis der Ausgangsnetzkonfiguration), normiert auf die maximal auftretende Leitungsbelastung bezogen auf alle Netzkonfigurationen.
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KPI5: Distanz ausgelastete Leitung zu Schaltelement – Abstand zwischen der ursprünglich am stärksten ausgelasteten Leitung (gemäß dem QDS-Ergebnis der Ausgangsnetzkonfiguration) und dem betroffenen Schaltelement. Aufgrund der Tatsache, dass je nach Rekonfiguration ein oder mehrere Schaltelemente in Frage kommen können wird immer die kürzeste elektrische Distanz herangezogen.
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KPI6: Vermaschung des Netzabschnittes – Binärer Wert zur Kennzeichnung, ob das Teilnetz radial oder vermascht ist. [15]
LS | Leistungsschalter |
\(k_{m}\) | Gewichtungsfaktor für jeden KPIm mit m∈{1,2,…,6} |
\(L_{l}\) | Leitung |
\(n_{\mathrm{L}}\) | Anzahl an Leitungen |
\(n_{\mathrm{T}}\) | Anzahl an Sammelschienen/Terminals |
\(n_{\mathrm{v}}\) | Anzahl an Variationen bzw. Netzkonfigurationen |
\(T_{i}\) | Sammelschienen/Terminal |
util | Leitungsauslastung (en. line utilisation) |
\(v_{j}\) | Variation, Netzkonfigurationen |
Vmax | Obere Spannungsgrenze für \(V_{T_{i}}\) |
Vmin | Untere Spannungsgrenze für \(V_{T_{i}}\) |
\(V_{T_{i}}\) | Spannung am Terminal \(T_{i}\) (3-ph. RMS) |
3.1.4 Auswahl
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Automatische Auswahl einer Netzkonfiguration basierend auf der höchsten, vom SMM automatisiert ermittelten, Priorität.
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Manuelle Auswahl einer Netzkonfiguration, welche mit Expert*innenwissen über Arbeitsprozesse und -abläufe bestimmt wird, z. B. aufgrund geplanter bzw. anstehender Wartungsarbeiten oder anderer Ursachen.
3.1.5 Bestätigung
3.1.6 Ausführung
4 Simulationen und Ergebnisse
4.1 Niederspannungs-Testnetze
4.1.1 Modernes, urbanes Niederspannungsnetz (aspern Seestadt, Wien)
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zwei Transformatoren 630 kVA, 20/0,4 kV mit 2 Einspeisungen (Feeder)
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22 Knoten/Terminals mit 21 Leitungen
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Gesamtkabellänge 1,58 km
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17 Haushaltskunden
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4 Leistungsschalter/Trennstellen.
4.1.2 Rurales Niederspannungsnetz (modifiziertes Netz nach Kerber)
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ein Transformator 160 kVA, 10/0,4 kV
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175 Knoten/Terminals mit 174 Leitungen
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Gesamtleitungslänge 18 km
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Kabelanteil 95 %
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80 Haushaltskunden
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4 Leistungsschalter/Trennstellen
4.1.3 Synthetisches Niederspannungsnetz
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neun Transformatoren 250/400/500 kVA, 20/0,4 kV mit 9 Einspeisungen (Feeder)
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265 Knoten/Terminals mit 264 Leitungen
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Gesamtkabellänge 26,5 km
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Kabelanteil 45 %
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137 Haushaltskunden, 52 gewerbliche Kunden
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7 Leistungsschalter/Trennstellen.
4.2 Beispielhafte Durchdringungsszenarien
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Modernes, urbanes Niederspannungsnetz (aspern Seestadt, Wien) mit historischen Daten gemessen an den Transformatorstationen bzw. an entsprechenden Kabelverteilerschränken
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Szenario A: „ohne PV“⁎Haushaltskunden⁎40% der Lastknoten sind mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge beaufschlagt (jeweils 40% der Knotenlast)⁎40% der Lastknoten sind mit Wärmepumpen ausgestattet (jeweils 25% der Knotenlast).
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Szenario B: „mit PV“⁎wie Szenario A⁎70% der Lastknoten sind mit Photovoltaikanlagen ausgestattet (Nennleistung der PV liegt jeweils bei zusätzlich 56% der Knotenhaushaltlasten; dabei wurde die Nennleistung der PV so angepasst, dass die Betriebsmittel des Netzabschnittes thermisch ausgelastet sind).
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Rurales Niederspannungsnetz mit skalierten, synthetischen Lastprofilen unter Berücksichtigung der Nominallasten gemäß den Daten nach Kerber [13]
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Szenario A: „ohne PV“⁎80 Haushaltskunden
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Szenario B: „mit PV“⁎wie Szenario A⁎50% der Lastknoten sind mit Photovoltaikanlagen ausgestattet.
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Synthetisches Niederspannungsnetz mit skalierten, synthetischen Lastprofilen unter Berücksichtigung von Nominallasten gemäß Daten unterschiedlicher EU-Länder
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Szenario A: „ohne PV“⁎137 Haushaltskunden⁎52 gewerbliche Kunden
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Szenario B: „mit PV“⁎wie Szenario A⁎50% der Lastknoten sind mit Photovoltaikanlagen ausgestattet.
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