2007 | OriginalPaper | Chapter
Ernährungskompetenz und -verantwortung
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Das normative Konzept von nachhaltigem Konsum ist eng mit der Vorstellung von KonsumentInnen als kompetenten und verantwortlichen AkteurInnen verknüpft. Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Konsumkompetenz zielen auf den Ausbau von produktivem statt passivem und kompensatorischem Konsum, auf Bedürfnisorientierung statt Produktorientierung und auf Zufriedenheit statt Entfremdung ab (Scherhorn et al. 1997). Dabei werden Konsumentinnen (und seltener Konsumenten) als Haushaltsakteurinnen (bzw. Haushaltsakteure) gedacht, die in ihren Handlungen von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt beeinflusst sind und umgekehrt auch auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt einwirken. In Zusammenhang mit diesen Mikro-Makro-Wechselwirkungen sind komplexitätsverarbeitende Daseinskompetenzen wichtig, welche „die Qualität der Beteiligung an allen gesellschaftlichen Teilsystemen unter den gegenwärtigen komplexen Bedingungen maßgeblich bestimmen“ (Kaufmann 2000, 46). Im Zuge gesellschaftlicher Transformationsprozesse und der zunehmenden Verflechtung der Haushalte mit marktlichen und nichtmarktlichen Institutionen spricht Thiele-Wittig von der „Neuen Hausarbeit“ 47, die vermehrt Orientierungs-, Abstimmungs- und Integrationsfähigkeit von den HaushaltsakteurInnen verlangt. Dabei unterscheiden sich die für die „Neue Hausarbeit“ erforderlichen Kompetenzen insofern von jenen für „traditionelle Hausarbeit“, als „sie sich auf die Auseinandersetzung mit den Lebensbedingungen und auf zunehmende Vermittlungsleistungen gegenüber verschiedenen Institutionen beziehen“ (Thiele-Wittig 2003, 4). Die „Neue Hausarbeit“ kann auch in Bezug zu dem in diesem Buch mehrfach erwähnten Konzept alltäglicher Lebensführung gesehen werden (vgl. 1.3.3.).