2005 | OriginalPaper | Chapter
Ethnische Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt
Author : Frank Kalter
Published in: Arbeitsmarktsoziologie
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Der besonderen Situation ethnischer Gruppen wird in der deutschen Arbeitsmarktforschung schon seit einiger Zeit verstärkte Aufmerksamkeit zugewendet. Kein Wunder, denn die Bedeutung dieses Themas ist vor allem durch die Zuwanderungen in den letzten Jahrzehnten mittlerweile schon rein zahlenmäßig unübersehbar. So besitzen laut Statistischem Bundesamt Mitte 2003 ca. 1,86 Millionen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland einen ausländischen Pass, was einem Ausländeranteil von 6,9 Prozent entspricht.
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Ungefähr eine halbe Million (1,9 Prozent) sind dabei türkischer Nationalität, weit mehr als eine weitere halbe Million besitzen die Staatsangehörigkeit eines der anderen fünf ehemaligen Anwerbeländer Italien, Ex-Jugoslawien, Griechenland, Portugal und Spanien. Neben Beschäftigten aus diesen traditionellen Ländern der Arbeitsmigration finden sich knapp eine Viertelmillion Beschäftigte aus weiteren westeuropäischen und knapp 200.000 Beschäftigte aus osteuropäischen Ländern. Zu berücksichtigen ist dabei noch, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil von Arbeitnehmern mit Migrationshintergrund, insbesondere volksdeutsche Aussiedler, mittlerweile eingebürgert ist und die auf der Staatsangehörigkeit beruhenden Zahlen die Relevanz der Migration für den Arbeitsmarkt somit noch unterschätzen. Generell ist zu erwarten, dass diese Relevanz schon allein aufgrund der Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland noch weiter steigen wird, selbst wenn man keinen positiven Zuwanderungssaldo in den nächsten Jahren unterstellt.