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2015 | Book

Executive Health - Gesundheit als Führungsaufgabe

Arbeitsfreude und Unternehmenserfolg fördern Mit vielen Erfahrungsberichten Mit einem Vorwort von Anselm Grün

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About this book

Hochkarätige Experten vermitteln Hintergründe und viele praktische Beispiele für ein umfassendes Gesundheitsmanagement für Führungskräfte. Das Buch zeigt, wie Sie mit Executive Health den Erfolg Ihres Unternehmens sichern.

Wie gelingt es Führungskräften, in einer digitalisierten Welt sich radikal veränderten Anforderungen erfolgreich zu stellen und dabei auch langfristig gesund zu bleiben? Was für ein neues Denken in Bezug auf Gesundheit ist erforderlich, um auf Dauer den Verantwortungen in Beruf, Familie und Gesellschaft mit Freude und Zufriedenheit begegnen zu können? Die Autoren zeichnen ein holistisches Bild von Gesundheit, berichten von ihren Erfahrungen und ermutigen zu einem proaktiven, eigenverantwortlichen Umgang mit Führungskräfte-Gesundheit.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Der Erfolg von Deutschland als einer der führenden Technologienationen der Welt ist in hohem Maße auf kreative, engagierte und erfahrene Mitarbeiter zurückzuführen. Die Veränderungen in den Märkten und bei Kundenbedürfnissen stellen Mitarbeiter insgesamt und Führungskräfte in besonderem Maße vor große Herausforderungen. Ein Faktor, der zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, ist die langfristige Gesundheit der Mitarbeiter. Ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist deshalb in vielen Unternehmen bereits etabliert, wobei die Zielgruppe der Führungskräfte als wichtige Schlüsselpersonen in der Umsetzung von BGM-Maßnahmen bisher eher eine untergeordnete Rolle gespielt hat. Auch die Berücksichtigung eines holistischen Menschenbildes in den drei Dimensionen Leib, Seele und Geist resultierte in breiteren BGM-Maßnahmen und Initiativen mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit von immer älter werdenden Mitarbeitern langfristig aufrecht zu erhalten. Die zunehmende Digitalisierung der Wertschöpfungskette und die damit zusammenhängende vierte industrielle Revolution verstärkt die Notwendigkeit, sich mit Anforderungsprofil zukünftiger Führungskräfte (Führungskräfte 4.0) zu beschäftigen. Diesen Anforderungen sowohl auf Unternehmensseite als auch auf Führungskräfteseite gerecht zu werden heißt, sowohl operativ als auch strategisch proaktiv zu werden und sich als Organisation und Person verantwortlich, in Vorbildrollen, mit dem Thema auseinander zu setzen.
Peter Becker

Perspektive WISSENSCHAFT

Frontmatter
2. EXECUTIVE HEALTH in der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion
Der Einfluss von Führung auf psychische Gesundheit: Ein Blick in die Forschung
Zusammenfassung
Der Erhalt und die Förderung der psychischen Gesundheit von Arbeitnehmern stellen sowohl aus gesellschaftlicher als auch aus ökonomischer Perspektive zentrale Herausforderungen dar. Als wesentliche Einflussfaktoren von psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz gelten dabei das psychische Wohlbefinden und das Führungshandeln von Vorgesetzten. Vor diesem Hintergrund präsentiert der Beitrag aktuelle Ergebnisse der internationalen Forschung zum Zusammenhang zwischen Führung und der psychischen Gesundheit von Mitarbeitern. Auf dieser Grundlage werden, soweit möglich, Schlussfolgerungen für gesundheitsförderliche Prinzipien von Führungsverhalten gezogen. Die Forschungsergebnisse sind insbesondere auch unter der Perspektive von Executive Health von Bedeutung, da die meisten Führungskräfte selbst durch Vorgesetzte geführt werden; daher kann erwartet werden, dass auch das psychische Wohlbefinden von Führungskräften maßgeblich durch das Führungshandeln des jeweiligen Vorgesetzten beeinflusst wird. Zudem können Führungskräfte auf Basis der wissenschaftlichen Befunde für die Auswirkungen ihres Führungshandelns auf die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter sensibilisiert werden.
Hendrik Hüttermann

Perspektive LEIB - Körperliche Gesundheit

Frontmatter
3. Physische Fitness
Zusammenfassung
Auf Basis einer langen Tradition der Fürsorge um die individuelle Mitarbeiter-Gesundheit erlangt das Gesundheitsmanagement von Führungskräften eine zunehmende Bedeutung. Die dabei gestiegene Eigenverantwortung – auch im Rahmen der Vorbildfunktion – rückt in diesem Zusammenhang genauso in den Mittelpunkt, wie die steigenden Erwartungen an Führungskräfte hinsichtlich der Realisierung eines gesundheitsorientierten Führungsstils.
Die Gewährleistung der physischen Fitness stellt eine besondere Herausforderung für jede Führungskraft dar, da sie aufgrund anderer (beruflicher & privater) Priorisierungen sehr häufig in den Hintergrund gerät. Die optimale Physis stellt jedoch neben einer stabilen psychischen Verfassung eine zentrale Voraussetzung dar, um den täglichen beruflichen Herausforderungen – und zuweilen Belastungen – gewachsen zu sein. Alleine dadurch ergibt sich ein unmittelbarer Zusammenhang mit der erforderlichen Steigerung und Stabilisierung der (eigenen) Leistungsfähigkeit im Unternehmen.
Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf die prägnante Darstellung von Erfahrungswerten und Handlungsempfehlungen zur alltagsorientierten Umsetzung von Executive-Health-Kompetenzen.
„In der einen Hälfte unseres Lebens opfern wir die Gesundheit, um Geld
zu erwerben, in der anderen opfern wir Geld, um die Gesundheit wiederzu erlangen“.
(Voltaire, franz. Schriftsteller und Philosoph 1694–1778) (http://www.zitate.de/autor/Voltaire?page=2. Zugegriffen: 12. Dezember 2014)
Was Voltaire vor 280 Jahren festgestellt hat, ist heute noch bei den meisten Führungskräften bittere Wahrheit. Denn bei gestiegenem Bewusstsein für die Bedeutung der eigenen Gesundheit im Beruflichen und Privaten einerseits wachsen trotz alledem auf der anderen Seite kontinuierlich die negativ-gesundheitlichen Beeinträchtigungen in den Führungsebenen. Die quantitativen und qualitativen Analysedaten im TK-Gesundheitsreport 2013 (TK-Gesundheitsreport.2013. http://www.tk.de/centaurus/servlet/contentblob/516416/Datei/83065/Gesundheitsreport-2013.pdf. Zugegriffen: 08.Januar 2015) zeigen dies in ihrer differenzierten Betrachtung von Absentismus-Analysen. Die Häufigkeit und die Länge der Arbeitsunfähigkeiten nehmen bei Führungskräften stetig zu und wachsen nicht nur bei psychischen Diagnosen. Durch die psychosomatische Wechselwirkung im menschlichen Körper stellt die physische Fitness einen wichtigen stabilisierenden Faktor dar.
Armin C. Lutz
4. Die Grundbedürfnisse des Menschen und deren Einfluss auf seine Gesundheit
Zusammenfassung
Die frühen Grundbedürfnisse des Menschen sind Essen, Trinken, Schlafen und Elternbindung. Es folgen die sozialen Bedürfnisse der erweiterten Bindungen (Freundschaft, Liebe, Gruppenzugehörigkeit) des heranwachsenden Kindes und Jugendlichen. Die Befriedigung der Ich-Bedürfnisse charakterisiert das Erwachsenenleben (Anerkennung, Geltung, Erfolg), um im Sinne Maslows [Maslow Motivation und Persönlichkeit, 1999] der Selbstverwirklichung möglichst nahe zu kommen. Der Lebensweg eines jeden wird Erfolge und Misserfolge aufweisen. Der beste Garant für geistig-seelische und körperliche Gesundheit, die nicht nur von der Genetik, sondern in gleicher Weise auch von der Epigenetik (unabhängig von genetischer Grundausstattung, Erfahrung) abhängt, ist das Erfüllen eben dieser Grundbedürfnisse. Je mehr der Mensch sich davon entfernt, desto größer ist das Risiko zu erkranken. Diese Hypothese möchte ich in diesem Beitrag vertreten. Auf die den Beitrag ergänzenden Buchbeiträge – insbesondere zum Thema Resilienz – verweise ich ausdrücklich.
Jürgen Rieke
5. Stressbedingte Krankheiten und deren körperliche Symptome
Zusammenfassung
Zu den am besten untersuchten arbeitsbezogenen Stressoren mit Einflüssen auf die körperliche Gesundheit gehören hohe Anforderungen, wenig Handlungsspielraum und Belohnung, ungenügende soziale Unterstützung, persönliches Überengagement und eine als ungerecht empfundene Organisation. In körperlicher Hinsicht erhöht Arbeitsstress vor allem das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten wie Herzinfarkt und Hirnschlag sowie für ungünstiges Gesundheitsverhalten und das Burnout-Syndrom, welche ihrerseits wiederum das Risiko für körperliche Krankheiten erhöhen. Arbeitsstress führt regelmäßig zu funktionellen psychosomatischen Beschwerden, wie Schmerzen an verschiedenen Körperstellen, Verdauungsbeschwerden und Schlafproblemen und dadurch bedingte Fehlzeiten. Vereinzelt scheint Arbeitsstress auch das Krebsrisiko und die allgemeine Sterblichkeit zu erhöhen. Die umfangreichen Erkenntnisse aus der Stressforschung lassen verstehen, wie chronischer Arbeitsstress „unter die Haut“ gehen kann. Im Gegensatz zu den überlebensnotwendigen biologischen Anpassungen bei kurzzeitigem Stress (Kampf-Flucht-Reaktion), können die mit chronischer Stressbelastung einhergehenden anhaltenden biologischen Veränderungen körperliche Funktionen beeinträchtigen und Gewebe schädigen. Durch geeignete Interventionen auf der individuellen und Organisationsebene kann Stress am Arbeitsplatz potenziell erfolgreich angegangen und die körperliche Gesundheit günstig beeinflusst werden.
Roland von Känel
6. Medikamenten- und Substanzmissbrauch im Management
Zusammenfassung
Führungskräfte sind für einen Medikamenten- und Substanzmissbrauch aufgrund zunehmend komplexer und hoher beruflicher Anforderungen gefährdet. Zu hohe innere und äußere Ansprüche verführen Führungskräfte über eigene Grenzen hinwegzugehen und die Wahrnehmung für Warnsignale der Überforderung, ob psychisch oder physisch zu übersehen, teilweise zu verlieren. Um immer Spitzenleistungen erbringen zu können, werden Medikamente zur Leistungssteigerung, sog. Neuro-Enhancer eingesetzt; um abends abschalten zu können, Alkohol und Beruhigungsmittel.
Anhand von drei Fallbeispielen werden Wege in die Sucht und kreative Wege im Umgang mit Herausforderungen aufgezeigt. Notwendig hierfür ist eine neue Bewusstseinskultur, in der komplexe Anforderungen am Arbeitsplatz mit eigenen persönlichen Fähigkeiten, Wünschen und Werten in Einklang gebracht werden. Achtsamkeit und Meditation sind „einfache“ und im Arbeitsalltag anwendbare Möglichkeiten, um das Bewusstsein für innere und äußere Prozesse zu sensibilisieren und Lösungswege im Kontakt und in Verbundenheit mit sich und anderen zu finden.
Götz Mundle
7. Erfahrungsbericht: Die Krankheit besiegen
Führungskraft ohne Führungskraft
Zusammenfassung
Die eigentliche Qualität einer Führungskraft erweist sich in der Art, wie Führung abgegeben wird – freiwillig, gesundheitlich bedingt erzwungen oder vom Aufsichtsrat betrieben. Vom Ende her erschließt sich das Geheimnis einer vorbildlichen Führungsarbeit. Wenn der Weg von der Regierungsbank zur Ratgeberbank oder gar zur Gartenbank ohne Kollateralschäden gelingt, dann wird die ganze Führungsarbeit rückwirkend veredelt. Wenn das nicht gelingt, fällt ein dunkler Schatten auf die gesamte Führungskompetenz. Weil das oft nicht gelingt, darum dieses autobiografische Kapitel einer Führungskraft, der die Kraft zu führen vorzeitig abhandengekommen ist.
Jürgen Mette

Perspektive GEIST – Kognitive Gesundheit

Frontmatter
8. Selbstmanagement: Arbeitsorganisation und Produktivität im digitalen Wandel
Zusammenfassung
Was macht Menschen wie den IT-Milliardär Jon Oringer, LinkedIn-Mitbegründer Konstantin Guericke oder Extrembergsteiger Reinhold Messner so erfolgreich? Selbstmanagement, die Fähigkeit, sich selbst zu organisieren, ist gerade in Zeiten des digitalen Wandels ein entscheidender Erfolgsfaktor: Denn zu keinem anderen Zeitpunkt in der Geschichte waren wir mehr gefragt, eigenverantwortlich zu arbeiten und uns selbst zu organisieren. Der digitale Wandel bietet viele Chancen, aber auch Risiken: Der grundlegende Paradigmenwechsel stellt uns vor unbekannte Herausforderungen, schürt Ängste und fordert von uns das Erlernen neuer Fähigkeiten. Dieser Beitrag zeigt, was erfolgreiche Menschen besser machen. Und wie wir diese Herausforderungen bewältigen – bei uns selbst, mit Mut und Leidenschaft, aber auch was sich in unserer Gesellschaft etwa im Bildungssystem ändern muss.
Simone Janson
9. Stressbedingte Krankheiten und deren psychische Auswirkungen – Früherkennung von Burnout
Zusammenfassung
Der Beitrag skizziert drei Methoden der Früherkennung von Burnout: Die Selbstbeobachtung (z. B. anhand zweier Checklisten oder eines Fragebogens), die Fremdbeobachtung (durch Nahestehende) und durch biologische Messgrößen.
Matthias Burisch
10. Resilienz im Managementalltag
Zusammenfassung
Resilienz ist mehr als die Fähigkeit, mit Druck, Rückschlägen und Ungewissheit umzugehen. Resilienz ist ein Synonym für psychologische Stärke insgesamt. Entsprechend gewinnt diese Fähigkeit in einer Zeit, in der Berufsunfähigkeiten und Fehltage aufgrund psychologischer Erkrankungen, wie beispielsweise einem Burnout, ständig zunehmen, stark an Bedeutung. Der menschliche und wirtschaftliche Schaden ist groß und verlangt sowohl vom arbeitenden Individuum als auch von der Organisation, in der es tätig ist, einen achtsameren Umgang mit seinen bzw. ihren Humanressourcen. Führungskräfte sind Vorbilder, auch im Bereich Resilienz, und müssen diese Fähigkeit insbesondere aufgrund ihrer hohen Arbeitsbelastung und dem großen Druck, dem sie häufig ausgesetzt sind, in sich bewahren und entwickeln. Sei es nun durch die Entwicklung der sieben Resilienzfaktoren, der Pflege von Verhaltensweisen, die die eigene Resilienz fördern, oder durch ein intelligentes und wirksames Management der eigenen Energie.
Denis Mourlane
11. Stress ade: Mein Sprung aus dem Hamsterrad
Zusammenfassung
Schon als Jugendlicher steht für ihn fest: Ich werde Journalist. Ein Praktikum ist für Matthias Onken wenige Jahre später der Start in eine beispiellose Karriere. Mit Anfang dreißig führt er bereits die „Hamburger Morgenpost“, später holt ihn Chefredakteur Kai Diekmann zur „Bild-Zeitung“, Europas größtem Boulevardblatt. Als Chef von mehr als 70 Mitarbeitern lebt der junge Familienvater ein Leben auf der Überholspur. Mindestens zwölf Stunden am Tag steht er auf dem Gaspedal, gönnt sich kaum eine Auszeit. Wie besessen hetzt er durch ein Hamsterrad, das niemals stillsteht: Tagsüber gibt er alles für die Zeitung, nachts zieht er mit Kollegen um die Häuser. Seine Ehe zerbricht, Freundschaften versanden. In einem Hotelzimmer in New York stellt er 2010 alles Erreichte in Frage – und beschließt zu kündigen. Dem Burnout nahe, zieht Onken die Reißleine. Der Sprung in die Selbstständigkeit ist für ihn eine Erlösung. Über seine Hatz durchs Hamsterrad, die Erfolge, Niederlagen und Zweifel schreibt der Journalist nach seinem Ausstieg ein schonungslos offenes Buch. „Bis nichts mehr ging – Protokoll eines Ausstiegs“ liest sich wie ein Abbild unserer Gesellschaft, in der es immer mehr um Erfolg, Effizienz, Tempo, den Wunsch nach Anerkennung und die Sehnsucht nach Freiheit geht. Und in der Scheitern nicht vorgesehen ist.
Matthias Onken

Perspektive SEELE – Spirituelle Gesundheit

Frontmatter
12. Gesundheit als Grundpfeiler hoher Lebens- und Führungsqualität
Zusammenfassung
Genau wie die Qualität von Industrieprodukten in hohem Maß von der Güte, Stabilität und Zuverlässigkeit der Maschinen abhängt, auf denen sie produziert werden, gibt es für die Qualität von Führung wichtige Grundvoraussetzungen, die eine Führungskraft mitbringen muss. Die mit der vierten industriellen Revolution einhergehenden Veränderungen in den Märkten, beim Wettbewerb und den Kunden führen in Kombination mit der zunehmenden Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette und den Kommunikationsmedien zu einem Paradigmenwechsel, was Führung anbetrifft und demzufolge auch gravierenden Veränderungen im Anforderungsprofil an zukünftige Führungskräfte. Viele der neuen Anforderungen kann man unter dem Begriff eines gesamtheitlichen Führungskräftegesundheitsmanagements zusammenfassen, das sowohl auf Unternehmensseite als auch auf Führungskräfteseite proaktive, eigenverantwortliche Aktivitäten erfordert, um auf Dauer eine hohe Lebensqualität bzw. Führungsqualität zu gewährleisten. Durch eine holistische Herangehensweise an das Thema Gesundheit mit den Perspektiven Leib, Seele und Geist ergeben sich neue Erkenntnisse und Einsichten. Dadurch werden die bisher vorhandenen Handlungsempfehlungen, die von einer nach außen orientierten Sichtweise herrühren durch neue Impulse, Anregungen und Möglichkeiten ergänzt.
Peter Becker
13. Innere Balance und Achtsamkeit im Management
Zusammenfassung
Was ist eine ganzheitliche Orientierung, und warum ist es wichtig, eine klare Haltung einzunehmen? Welche Bedeutung hat Achtsamkeit im Managementalltag? Wie kann ich Spiritualität und Beruf praktisch miteinander verbinden?
Die Anwendung von spirituellen Prinzipien im Managementalltag bedeutet für mich eine kraftvolle Vereinfachung meines Arbeitslebens und die Erlösung aus Konkurrenz und Kontrolle.
Indem ich aufhöre zu kämpfen, finde ich mich im Sein wieder, in dem sich Karriere, Verantwortung, eigene Visionen, meine innere Haltung und betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten miteinander verbinden und wo ich gesund bleiben sowie eine ganz andere Form von Effektivität erfahren kann.
Gregor Wilbers
14. Gesunden als geistige Aufgabe
Zusammenfassung
Führung ist eine exzellente Chance persönlich zu wachsen und zu reifen.
In alten Quellen, wie der Bibel und der Regel des Hl. Benedikt, finden wir zeitlose Hinweise worauf es ankommt. Es geht vor allem um die innere Haltung von Dien-Mut. Neuere Forschungen zeigen, dass eine religiöse Orientierung die Gesundheit stärkt und auch zur seelischen Stabilität beiträgt. Neben dem ausformulierten Beten haben die verschiedenen Meditationsformen eine positive Auswirkung auf Körper, Geist und Seele.
Nicht zuletzt können uns Mönche und Nonnen lehren, wie ein strukturierter Tag, der neben der Arbeit feste Zeiten der Stille und der inneren Einkehr beinhaltet, uns stabilisiert und stärkt. Auch weiß die Klostertradition, dass nicht die Arbeit an sich, sondern unsere Einstellung entscheidet, ob Arbeit zur Last oder zum Segen wird.
Friedrich Assländer
15. Zen und die Kunst, gesund zu sein
Meditation als Basis eines neuen Selbstverständnisses für Führungskräfte – Ein Erfahrungsbericht
Zusammenfassung
Die Frage nach unserer Gesundheit bringt uns stets mit der existenziellen Dimension unseres Menschseins in Berührung. Spürbar wird das jedoch meistens erst dann, wenn wir ein Unbehagen verspüren, das wir nicht länger zu ignorieren vermögen. Denn als Führungskräfte sind wir es schlicht gewohnt, „zu funktionieren“, unsere Aufgaben mit größtmöglichem Engagement wahrzunehmen und etwas in der Welt zu bewirken. Diese Perspektive ungebremster Power ist in den letzten Jahren brüchig geworden. Einerseits mehren sich die Untersuchungen mit alarmierenden Daten, denn immer mehr Berufstätige leiden an Erschöpfung und Überarbeitung. Andererseits zeigen uns die globalen wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre, dass auch das „System Business“ selbst aus dem Takt geraten ist. Es scheint also um ganz grundsätzliche Fragen zu gehen…
Aus der Zen-Perspektive liegt es nahe, den Blick auf Grundsätzliches zu richten. Dann fällt auf, dass das wachsende Interesse im Business am Thema Meditation sehr bemerkenswert ist, denn hier wird ein größerer Paradigmenwechsel erkennbar. Erstmals werden Führungskräfte nicht mehr allein in ihrer Funktionalität gesehen, sondern die menschliche Komponente, die neben der eigentlichen Berufsrolle zentral ist, rückt stärker in den Fokus. Das kann jedoch dazu führen, dass wir, anstatt die größeren systemischen Kontexte mit dieser persönlichen Dimension in Bezug zu setzen, eine Abkürzung nehmen und beginnen, einen komplexen Zusammenhang zu individualisieren. Die von einer wachsenden Zahl neurowissenschaftlicher Studien nachgewiesenen positiven Wirkungen von Meditation auf Gesundheitsfaktoren wie Blutdruck, Stressempfinden oder Schlafqualität scheinen es nahezulegen, dass eine Achtsamkeitspraxis wie Medizin ist, die wir nur einnehmen müssen. Meditation wird dabei zum Gegenmittel für Zeiten außergewöhnlicher Herausforderung. Und eine so verstandene Kompensationsstrategie wirkt tatsächlich – zumindest für eine gewisse Zeit.
Meditation hat indes auch eine weitere Perspektive, denn sie fordert uns im Kern unseres menschlichen Selbstverständnisses heraus – und kann, wenn wir es zulassen, dieses Selbstverständnis erheblich erweitern. Und damit auch den Blickwinkel, aus dem heraus wir die Welt wahrnehmen und in ihr wirken können.
Paul J. Kohtes
16. Der Sinn der Sinnsuche – Eine kurze, hoffentlich sinnvolle Einführung
Erfahrungsbericht: Ein Manager auf Sinnsuche
Zusammenfassung
Es darf bezweifelt werden, dass die Menschen schon immer auf der Suche nach dem Sinn des Lebens waren. Zumindest gilt das für den Großteil unserer Spezies, die über Jahrtausende hinweg nahezu ausschließlich mit dem Kampf um das tägliche Überleben beschäftigt war. Diese Tatsache hat sich erst in den letzten Jahrzehnten, vor allem in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, verändert. In unserer sogenannten westlichen Welt stehen den Menschen nämlich seither, quer über alle sozialen Schichten hinweg, Zeit und Mittel zur Verfügung, nun bestimmten Lebensfragen nachzugehen. Mehr noch: Die Suche geht über eine rein denkerisch-theoretische Ebene hinaus und beschränkt sich auch nicht mehr nur auf das, was tradierte, religiöse Institutionen bisher zu bieten hatten. Sie wird zunehmend handelnd und selbstbestimmt vollzogen, indem sich Menschen beispielsweise neue Lebensweisen aneignen, Religionen wechseln oder sich ganz von ihnen distanzieren, Gemeinschaften gründen, die konkrete Ideen praktisch verwirklichen oder etwa andere Formen der Erwerbstätigkeit entwerfen, die sie für sinnvoller als die bestehenden erachten. Hinter all diesen Bemühungen könnte die Suche nach dem Lebenssinn und – im besten Fall – dessen Finden, vermutet werden.
Alexander Poraj

Perspektive ORGANISATION und PERSON

Frontmatter
17. Manager zwischen Macht und Ohnmacht erleben
Zusammenfassung
Führungserfolg und -misserfolg werden gewöhnlich der Führungskraft und nicht der betrieblichen Situation zugeschrieben. Als Gründe werden ihre Persönlichkeit, Charisma, Fähigkeiten oder Verhaltensweisen wie z. B. transformationale Führung genannt. Dieses Phänomen wird als Great Man Theorie oder Romance of Leadership bezeichnet. Die Great Man Theorie aus Mitarbeitersicht bedeutet, dass es sich bei einem Vorgesetzten um eine Person mit außergewöhnlichen Fähigkeiten oder mit herausragender Persönlichkeit handeln muss, wenn ich mich ihm als Mitarbeiter unterstelle. Aus Organisationssicht muss es sich bei Vorgesetzten um außergewöhnliche Personen handeln, weil sie sonst nicht auf diese Schlüsselposition befördert worden wären. Beides ist natürlich eine idealisierende Stilisierung, aber auch eine unzulässige Vereinfachung der Führungssituation. Besonders bei der Frage von Executive Health. d. h. der Frage, was Manager gesund und macht was sie gesund hält, vernachlässigt diese Verengung der Perspektive wichtige Einflussfaktoren auf die Gesundheit.
Christoph Berg

Fortschrittsfähige und gesunde Arbeitswelten

Frontmatter
18. Wege zu einem neuen Führungsverständnis in einer digitalisierten Arbeitswelt
Zusammenfassung
Führungskräfte stehen durch die zunehmende Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette vor der Aufgabe, sich ein neues Rollenverständnis zu geben, das mit veränderten Aufgaben, anderen bzw. höheren und auch neuen Anforderungen einhergeht. Dabei spielen Werte und Normen – wie der Umgang mit Macht – auf dem Prüfstand. Davon auszugehen, dass die Führungskraft ohne proaktives, gesamtheitliches Gesundheitsmanagement auskommen wird, und sich Unternehmen mit dem Status Quo im Bereich Führungskräfte-Gesundheit zufriedengeben können, wird die Leistungsfähigkeit und damit die innovationsabhängige Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen nachhaltig negativ beeinflussen. Es braucht beides: das eigenverantwortliche Handeln der Führenden und die lernfähige Organisation, die sich gemeinsam auf den Weg machen, miteinander ins Gespräch kommen und Maßnahmen implementieren, die langfristig Lebensqualität und Erfolg sichern.
Peter Becker, Benjamin Haas
Metadata
Title
Executive Health - Gesundheit als Führungsaufgabe
Editor
Peter Becker
Copyright Year
2015
Electronic ISBN
978-3-658-06072-5
Print ISBN
978-3-658-06071-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-06072-5