1998 | OriginalPaper | Chapter
Exkurs I: Intellektuelle als ideologische Sympathisanten und Wegbereiter des mussolinischen Faschismus
Author : Armin Pfahl-Traughber
Published in: Konservative Revolution und Neue Rechte
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Included in: Professional Book Archive
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Das Phänomen von Intellektuellen, die gegen die Wertvorstellungen eines demokratischen Verfassungsstaates agieren und damit ideologische Wegbereiter einer Diktatur wurden, ist keine spezifisch deutsche Erscheinung. Eine ähnliche Rolle übten im Italien der Zwischenkriegszeit insbesondere bedeutende soziologische Elitetheoretiker, aber auch Kulturphilosophen aus. Zwischen diesen und der Konservativen Revolution einerseits und der Neuen Rechten andererseits bestehen beachtenswerte Verbindungslinien: Protagonisten der erstgenannten geistigen Strömung wurden teilweise direkt von den gemeinten Intellektuellen beeinflußt, Vertreter der letztgenannten geistigen Strömung rezipierten deren Werke für ihre eigene politische Theoriebildung. Von daher bilden diese intellektuellen Sympathisanten und Wegbereiter des italienischen Faschismus einerseits eine Art parallele Erscheinungsform im Sinne des skizzierten Verständnisses von Konservativer Revolution, andererseits eine Art geistige Ergänzung und Zwischenstufe bei der Rezeption der Konservativen Revolution durch die Neue Rechte. Geistige Bezugsgrößen und Vorbilder für letztere sind nicht nur die Weimarer Jungkonservativen, sondern auch die im Folgenden porträtierten Intellektuellen.