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14-08-2018 | Expansion | Schwerpunkt | Article

Deutsche Unternehmen wachsen im Ausland

Author: Sylvia Meier

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Deutsche Produkte sind begehrt. Nicht nur im Inland können viele Unternehmen derzeit gute Verkaufszahlen liefern. Auch die Umsätze im Ausland wachsen. Doch die Konflikte rund um Strafzölle der USA bedrohen das Exportgeschäft.

Viele Firmen profitieren von einem erfolgreichen Auslandsgeschäft. Daher verwundert es kaum, dass ihr Vertrieb häufig international ausgerichtet ist. Nur so lassen sich strategische Wachstumserfolge erzielen und die Position im Wettbewerb dauerhaft festigen. So erklären beispielsweise Professor Kai Alexander Saldsieder und Dr. Nina Saldsieder in ihrem Beitrag "Mit International Business Development Management zu einem positiven Image" (Seite 45): "Eine tragende Rolle in der Entwicklung des nationalen Wohlstandes spielt Deutschlands Außenhandel. Seit den 1960er-Jahren erhöhte sich das wertmäßige Außenhandelsvolumen um mehr als das 30-fache.“ Der Vertrieb hat sich deshalb in vielen Unternehmen internationalisiert. Die Autoren stellen zum Exportgeschäft fest (Seite 49): "Aus Vertrieb wird zunehmend International Business Development Management." Für die Produktion und den Vertrieb von Produkten gibt es die unterschiedlichsten Varianten, wie das Geschäft gestaltet werden kann. In vielen Fällen werden nicht lediglich Produkte exportiert, sondern Teile der Wertschöpfungskette ins Ausland verlagert. Fünf mögliche Fälle zeigt die nachfolgende Grafik:  


Deutsche Wirtschaft ist abhängig vom Exportmotor

Vor allem für Dax-Unternehmen ist das internationale Geschäft erfolgsentscheidend, um weiter zu wachsen. Das Beratungsunternehmen PwC hat die Umsätze deutscher Dax-Industrieunternehmen analysiert. 80 Prozent der Umsätze wurden der Erhebung zufolge im Ausland erwirtschaftet. Und die Hälfte der 24 Dax-Industrieunternehmen erzielten in den USA sogar einen höheren Umsatz als im Inland. Einige Firmen sind vor allem in China sehr erfolgreich: BMW, Infineon Technologies und Covestro erzielten in China mehr Umsätze als in Deutschland oder in den USA. Die umsatzstärksten Unternehmen 2017 waren laut der Analyse: 

  • Volkswagen 
  • Daimler 
  • BMW 
  • Siemens
  • Deutsche Telekom 

Doch den höchsten Auslandsumsatzanteil aller Dax-Industrieunternehmen hatte Fresenius Medical Care. Laut der PwC-Analyse erwirtschaftete der Dialysespezialist 98 Prozent seines Umsatzes 2017 im Ausland. Bei Adidas und Merck waren es jeweils 94 Prozent. Nur zwei der 24 analysierten Dax-Unternehmen (RWE und E.ON.) erzielten höhere Umsätze in Deutschland als im Ausland.

Handelskrieg mit den USA schadet dem Geschäft

Die Analyse unterstreicht einmal mehr, dass die deutschen Unternehmen sehr exportstark sind. Doch es zeigt auch, wie abhängig die deutsche Wirtschaft von politischen Entwicklungen ist. Der Brexit verunsichert international ausgerichtete Firmen. Und der schwelende Handelskrieg sorgt bei vielen Wirtschaftsexperten zu Kopfzerbrechen. Spitzt sich die Lage weiter zu? 

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Stefan Kooths und Ulrich Stolzenburg stellen in ihrem Beitrag "Zur Exportabhängigkeit der deutschen Konjunktur" fest (Seite 220): "Die ausgeprägte Exportabhängigkeit der deutschen Konjunktur weist zugleich auf die Risiken hin, die von einem eskalierenden Handelskonflikt etwa mit den USA für die wirtschaftliche Entwicklung hierzulande ausgehen. Störungen des internationalen Güteraustausches saldieren sich nicht konjunkturneutral, sondern würden Wertschöpfungsketten zerschneiden, unter denen die ökonomische Aktivität insgesamt leiden würde." Und auch Dr. Peter Bartels, Geschäftsführer Clients & Markets bei PwC, warnt: "Die USA ist der größte Auslandsmarkt deutscher Unternehmen. Deshalb ist der Eingriff durch Strafzölle in die internationale Verflechtung der Wirtschaft auch so gefährlich – und zwar nicht nur für deutsche Unternehmen. Am Ende gibt es nur Verlierer, da ein Großteil der Auslandsumsätze nicht durch Exporte entsteht, sondern durch Wertschöpfung im Zielland: Die Unternehmen investieren in die ausländische Infrastruktur, schaffen dort Arbeitsplätze, leisten Sozialabgaben und zahlen Steuern."

Es bleibt zu hoffen, dass ein globaler Handelskrieg schnell abgewendet werden kann und nicht weiter eskaliert. In dem Beitrag "Wie teuer wäre ein Handelskrieg?" stellt Ralph Ossa fest, dass etwa ein Viertel des weltweiten Realeinkommens auf Handelsgewinne zurückzuführen sind. Ein Handelskrieg würde einen Großteil dieser Gewinne zerstören und erheblichen Schaden anrichten – bei allen Beteiligten. 

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