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09-07-2014 | Fertigungstechnik | Schwerpunkt | Article

Energieeffiziente Lacktrocknung

Author: Kathrin Uzunoff

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Die Karosserietrocknung ist der energieintensivste Prozess bei der Automobillackierung. Zwei Beispiele zeigen, wie sich der Energieverbrauch nachhaltig und bei hoher Lackierqualität reduzieren lässt.

Über vierzig Prozent der Energiekosten, die in einem Automobilwerk anfallen, werden bei der Lackierung verursacht. Doch mit verschiedenen Maßnahmen lässt sich hier systematisch der Energieverbrauch reduzieren, wie zwei Beispiele zeigen. In der Lackiererei bei Volkswagen in Emden werden täglich 1200 Autos in allen möglichen Farben auf Hochglanz gebracht. Die Einbrennöfen sind der klare Höhepunkt der Lackierstraßen im Hinblick auf den Energieverbrauch. Hier wird die zuvor aufgetragene Lackschicht eingebrannt. Dabei werden zunächst zwei Zonen mit Strahlungswärme durchlaufen, bevor in den drei folgenden Zonen mit Hilfe von Umluft die Lackoberfläche zum Glänzen gebracht wird.

Lackrückstände auf ein Minimum reduzieren

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Schon seit vielen Jahren werden die Lackrückstände in der Abluft mit Hilfe einer thermischen Nachverbrennung auf ein Minimum reduziert. Hierzu wird ein energieoptimierter Rekuperator eingesetzt. Ein weiterer wichtiger Beitrag zur Verbrauchsminimierung wird dadurch erbracht, dass die Abwärme dieser Nachverbrennung mit Hilfe einer Wärmerückgewinnung zur Vorerwärmung der Ofenzuluft genutzt wird.

Unter dem Namen Lava (lastabhängige Volumenstrom-Anpassung) wurde dieses Konzept noch weiter verfeinert. Haupt-Ansatzpunkt zusätzlicher Einsparungen ist der Luft-Volumenstrom, welcher durch die Öfen geführt wird. Der Ansatz ist nun, den klassischerweise konstanten Volumenstrom der momentanen Last an Karossen anzupassen. Schließlich steht nicht in jeder Stunde der Woche die gleiche Anzahl von Karossen an, die zu lackieren ist. In über zwölf Monaten Laufzeit im VW-Werk Emden beliefen sich die Einsparungen auf 25 Prozent. Und das, ohne Kompromisse bei der Lackierqualität hinnehmen zu müssen.

Abluftvolumenströme reduzieren

Unter der Leitung des Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA wurden im Rahmen des Verbundprojekts "Energieeffiziente Lackierung" weitere umsetzbare Techniken neu- beziehungsweise weiterentwickelt. Dazu gehören Techniken, die im Bereich der Spritzlackierung und der Lacktrocknung eine erhebliche Verminderung des Energie- und Ressourcenverbrauchs ermöglichen.

Die größten Energieeinsparpotenziale zeigten sich im Bereich der Anlagentechnik zur Reinigung der Abluft aus dem Elektrotauchlack-, Füller- und Klarlacktrockner. Als sehr effektive und wirtschaftliche Maßnahmen finden neue Konzepte zur Minimierung der zu reinigenden Abluftvolumenströme sowie zur Abwärmenutzung Anwendung. Ein weiterer Ansatz mit Energieeinsparpotenzial stellt die skidlose Karosseriefördertechnik dar. Ohne die klassischen Karosserieträger (Skids) muss deutlich weniger Masse aufgeheizt werden.

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