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29-06-2016 | Fintechs | Nachricht | Article

"Gleiches Geschäft, gleiches Risiko, gleiche Regel"

Author: Bianca Baulig

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Mit den Fintechs sind neue Marktteilnehmer mit innovativen Geschäftsmodellen in die Finanzwelt gekommen. Das Spannungsfeld aus Digitalisierung und Regulierung war Thema einer Veranstaltung der Bafin. 

Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), sieht das klassische Bankgewerbe nicht vom Aussterben bedroht. „Es hat Kernkompetenzen, mit denen es punkten kann“, sagte er bei der Konferenz „Bafin-Tech 2016“ in Frankfurt am Main, zu der die Aufsicht junge und etablierte Unternehmen des Finanzsektors eingeladen hatte. Fintechs seien in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit zum Inbegriff des digitalen Wandels geworden. Man dürfe aber nicht in einen Dualismus verfallen, das Geschäft der Fintechs könne nicht streng von dem der alteingesessenen Kreditinstitute getrennt werden. „Das beschreibt nicht die Realität“, machte er deutlich. Vielmehr erhöhten die Start-ups die Artenvielfalt an Finanzdienstleistern. Allerdings müsse man die Verwaltungsregeln angemessen auf die neuen Anbieter ausrichten. Für den Bafin-Präsident gilt der Grundsatz: „Gleiches Geschäft, gleiches Risiko, gleiche Regel“.

Dass sich die Bafin intensiv mit den jungen Start-ups beschäftigt, demonstrierte Christoph Schlecht, der als Referent Finanzinstrumente bei der Aufsicht ein Projekt zum Thema Fintechs betreut. Er betonte die unterschiedliche Sprachebene und Denkweise zwischen Aufsehern und Fintechs. Es sei nicht immer leicht, die innovativen Ideen der Gründer in aufsichtsrechtliche Tatbestände zu übersetzen. Fintechs kommen vermehrt mit Fragen auf die Aufsicht zu. Die Bafin stellt daher unter der Rubrik „Unternehmensgründer und Fintechs“ Informationen zur Verfügung und hat ein internes Netzwerk aus Experten aller Bafin-Bereiche gebildet, die Anfragen beantworten.

Die Wertschöpfungskette wird zerlegt

Christian Rieck, Finanz-Professor an der Frankfurt University of Applied Sciences, unterstrich in seinem Vortrag, dass durch die Digitalisierung ein Angriff auf die Geschäftsmodelle der Banken erfolgt. Die jungen Unternehmen zerlegen die Wertschöpfungskette der Geldhäuser und "stürzen sich auf die Einzelteile". Diese seien dann nicht regulierungsbedürftig. "Fintechs fliegen unter dem Regulierungsradar", verdeutlichte Rieck. Bafin-Präsident Hufeld kündigte an, mit seiner Behörde "nah am Ball des Geschehens zu bleiben, um schnell nachregulieren zu können". Vorab Regeln zu erstellen, lehnt er ab. Das mache den Markt kaputt.

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