2013 | OriginalPaper | Chapter
Frankreich – gallisch, temperamentvoll und extrovertiert
Authors : Gerhard Uhl, Elke Uhl-Vetter
Published in: Business-Etikette in Europa
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
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„Viel Geld und wenig Kinder, hoher Konsum und lange Freizeit, ausgeprägtes Prestigedenken und die Angst um die Gesundheitsvorsorge“ charakterisieren die Franzosen heute. Die Beschaulichkeit und Ausgeglichenheit, die wir traditionell von Frankreich gewohnt waren, unterliegt völlig dem Wandel. Beispielsweise werden die ominösen Tafelrunden nach wie vor gepflegt, aber die Geschäftsessen dauern keine Stunden mehr, sondern nehmen kürzere Formen an. Das Leben konzentriert sich in der Stadt und weniger auf dem Land. Frankreich hat sich zu einer Konsumgesellschaft gewandelt.
Frankreich ist das flächenmäßig größte Land in Westeuropa, was bedeutet, dass das Verhalten der Franzosen eine Kombination aus lateinischen und nordeuropäischen Verhaltensweisen ist. Franzosen haben charakteristische kulturelle Verhaltensnormen, die manchmal widersprüchlich erscheinen. Beispielsweise denken Franzosen rational analytisch. Gleichzeitig können sie Schlussfolgerungen sowie Denkprozesse mit einer explosiven Emotionalität und Leidenschaft zum Ausdruck bringen. Franzosen positionieren sich durch ihre expressive Redensart, viele Worte und mit kartesianischem Denkvermögen.
Sie sind infolge des hohen Bildungsniveaus in der Lage, Umstände schnell zu erfassen, und besitzen eine sehr ausgeprägte Auffassungsgabe. Auf der anderen Seite legen sie aber oftmals wegen ihrer rigiden Hierarchien und strengen Unternehmensstrukturen Entscheidungen lahm. Trotz der Forderung nach
égalité
ist Frankreich eine der am stärksten hierarchisch geordneten Kulturen. Fraternisierung mit Untergebenen ist nicht an der Tagesordnung.