2019 | OriginalPaper | Chapter
Geschichten von ‚Nähe und Distanz‘: Wie Radiojournalismus heute den Holocaust vermittelt
Published in: Holocaust Education Revisited
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Als Teil der Holocaust-Erinnerungskultur prägt Journalismus diese entscheidend mit. Nach welchen Regeln genau Journalistinnen und Journalisten Vergangenheit deuten, ist jedoch kaum untersucht. Der vorliegende Beitrag formuliert (vorläufige) Thesen über die Berichterstattung zur Judenverfolgung auf Basis qualitativ ausgewerteter Radiobeiträge des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind wichtigster Zugang zur Geschichte und zugleich Anlass, eine Diskussion darüber anzustoßen, wie „angemessene“ Erinnerung heute und in Zukunft auszusehen hat. Die Frage der Schuld und Verantwortung wird in diesem Zusammenhang kontrovers diskutiert. Welche Rolle spielt sie in den journalistischen Beiträgen? Laufen Journalistinnen und Journalisten in diesem Kontext Gefahr, zu moralisieren, anstatt neutral und sachlich zu berichten? Und wie reagiert das Publikum darauf? Führt eine implizite Schuldzuweisung bei ihnen zu einer Abwehr des Themas? Und: Gibt es neue Formen der Berichterstattung, die sich nicht in das Dilemma der „Schuldzuweisungen und Schuldabwehr“ begeben?