2012 | OriginalPaper | Chapter
Gesellschaftliche Ein- und Ausgrenzung – Der soziologische Diskurs
Author : Hildegard Mogge-Grotjahn
Published in: Handbuch Armut und Soziale Ausgrenzung
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Der (soziologische) Blick auf Armut und soziale Ausgrenzung wird durch „zwei Grundparadoxien“ begleitet. Denn ihr Auftreten ist für eine Gesellschaft sowohl konstitutives wie potenziell gefährdendes Element (vgl. Dietz 1997: 10). Während die empirische Erforschung sozialer Ungleichheit sich in diesem Spannungsfeld auf einzelne Dimensionen und/oder das reale Ungleichheitsgefüge ganzer Gesellschaften bezieht, fragen Theorien sozialer Ungleichheit nach den Voraussetzungen und Bedingungen, die zu unterschiedlichen Ungleichheitsgefügen führen. Der Beitrag geht auf ausgewählte klassische und moderne soziologische Konzepte sozialer Ungleichheit ein und diskutiert die Tauglichkeit von Begriffen wie „Klasse“, „Schicht“, „Lebenslage“ oder „Milieu“ für das Verständnis heutiger Armutslagen und Ausgrenzungsprozesse. Dabei wird deutlich, dass
Armut und soziale Ausgrenzung
ein soziologisches Querschnittsthema bilden, sei es in Bezug auf die zu betrachtende gesellschaftliche Reichweite als soziales Phänomen wie auch der Zuordnung zu den unterschiedlichen Bereichen der Soziologie. Zu den Grundfragen soziologischer Ungleichheitsforschung gehören das Verhältnis der ökonomischen zu den sozialen, politischen und kulturellen Dimensionen von Armut und sozialer Ausgrenzung ebenso wie die Beschreibung bzw.