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2016 | Book

Governance-Regime des Transfers von Bildung für nachhaltige Entwicklung

Qualitative Rekonstruktionen

Editors: Inka Bormann, Steffen Hamborg, Martin Heinrich

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

Book Series : Educational Governance

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About this book

Der Band dokumentiert die Ergebnisse eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekts. Am Beispiel des Konzepts ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ wird untersucht, wie ein politischer Impuls, der auf nationaler Ebene gesetzt wird, zu einem bedeutsamen Ereignis auf der Landes- und der lokalen Ebene werden kann. Vorgestellt werden die Hintergründe der gewählten Methoden und die jeweiligen Befunde, die zwecks Rekonstruktion des Governance-Regimes des Transfers von Bildung für nachhaltige Entwicklung trianguliert wurden.

Table of Contents

Frontmatter

Einführung

Frontmatter
Chapter 1. Einleitung
Zusammenfassung
Wie wird ein politischer Impuls, der auf nationaler Ebene gesetzt wird, zu einem bedeutsamen Ereignis auf der Landes- und der lokalen Ebene? Und wie wird mit dem Impuls dort jeweils umgegangen? Diese Fragen mögen zunächst simpel klingen, scheinen sie doch einfach beantwortet werden zu können, indem etwa politische Beschlüsse auf nationaler, Landes- und kommunaler Ebene zu Rate gezogen und miteinander verglichen werden. Eine solche Untersuchung kann zwar durchaus erhellend sein. Sie ginge jedoch lediglich auf Oberflächenphänomene ein, wie z. B. die Übereinstimmung lokaler Beschlüsse mit politischen Forderungen auf anderen Ebenen.
Inka Bormann, Steffen Hamborg, Martin Heinrich
Chapter 2. Governance von Transferprozessen im Mehrebenensystem
Gegenstandsbezogene und methodologische Überlegungen
Zusammenfassung
Um den gemeinsamen Rahmen des Verbundprojektes näher zu skizzieren und die in den Teilen II und III erfolgende Darstellung der einzelnen Untersuchungen einzubetten und vorzubereiten, ist dieses einführende Kapitel wie folgt gegliedert. Im Anschluss an die Darlegung gemeinsamer Positionierungen im Feld der (Educational) Governance-Forschung wird im Abschnitt 2.1 der Gegenstand des ,Transfers von Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ (im Folgenden auch kurz BNE-Transfer) einer näheren Betrachtung unterzogen. Der darauffolgende Abschnitt 2.2 widmet sich der Auseinandersetzung mit den Prämissen und Konsequenzen der Einnahme der Educational Governance-Perspektive als leitende und rahmende Forschungsperspektive empirischer Untersuchungen.
Inka Bormann, Martin Heinrich, Steffen Hamborg, Maike Lambrecht, Jutta Nikel, Christoph Haker, Thomas Brüsemeister

Methodologische Grundlagen

Frontmatter
Chapter 3. Ausgewählte Verfahren aus dem Spektrum rekonstruktiver Sozialforschung und ihre Bedeutung für die Analyse von Steuerung und Transfer im Mehrebenensystem
Zusammenfassung
Im vorigen Abschnitt wurden die Fragestellungen der einzelnen Projekte genannt. Diese werden in diesem Teil II des Bandes aus methodologischer Perspektive eingehender beleuchtet. Dazu werden die verschiedenen Verfahren aus dem Spektrum der rekonstruktiven Sozialforschung skizziert, die hier entwickelt und angewendet wurden, um Teilphänomene des Transfers von Bildung für nachhaltige Entwicklung auf Landes- und kommunaler Ebene zu beschreiben und zu analysieren.
Inka Bormann, Steffen Hamborg, Martin Heinrich
Chapter 4. Inhaltsanalytisch-prozessuale Mechanismenanalyse
Ausführungen zu einer mechanismenorientierten Erklärung von Governance- Prozessen des BNE-Transfers mit Hilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse
Zusammenfassung
Die inhaltsanalytisch-prozessuale Mechanismenanalyse ist ein Label, welches wir unserem methodischen Vorgehen im Teilprojekt „Handlungskoordination zwischen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren im BNE-Transfer in ausgewählten Bundesländern“ geben. Wir haben diese Methode sukzessive, während der unterschiedlichen Arbeitsphasen in unserem Projekt, entwickelt. Sie stellt also keine etablierte oder geschlossene Methodenschule dar, sondern expliziert unser konkretes Vorgehen auf einem stark generalisierten Niveau.
Christoph Haker, Jutta Nikel
Chapter 5. Gegenstandsbezogene Analyse sozialer Welten des BNE-Transfers
Zusammenfassung
In diesem Artikel werden die zentralen Aspekte der Untersuchung der „selektiven Wissenshandhabung“ beim kommunalen BNE-Transfer behandelt Da die Fragestellungen mit der Methode der Grounded Theory (GT) untersucht wurden, werden anschließend Eckdaten der Methode vorgestellt (5.2). Sodann wird auf Verbindungen zwischen dem Gegenstand BNE-Transfer und der Methode eingegangen (5.3) sowie aufgezeigt, welche Verbindungen zwischen der Governance-Perspektive und der GT zu sehen sind (5.4).
Kathleen Franz, Thomas Brüsemeister
Chapter 6. Wissenssoziologische Diskursanalyse: Rekonstruktion gesellschaftlicher Wissensverhältnisse des BNE-Transfers
Zusammenfassung
Im vorliegenden Abschnitt wird aufgezeigt, inwiefern die Wissenssoziologische Diskursanalyse (im Folgenden auch kurz: WDA; vgl. Keller 2008) einen Beitrag zur governance-analytischen Untersuchung des BNE-Transfers auf kommunaler Ebene leisten kann. Zu diesem Zweck erfolgt zunächst eine Betrachtung des Gegenstandsbereichs lokaler Governance des BNE-Transfers aus wissenssoziologisch- diskursanalytischer Perspektive unter besonderer Berücksichtigung des Konzepts der Akteurkonstellation (6.1). Daraufhin werden Hintergründe, Grundannahmen und Vorgehen der WDA dargelegt (6.2).
Inka Bormann, Steffen Hamborg
Chapter 7. Objektive Hermeneutik: Latente Sinnstrukturen des BNE-Transfers
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die methodologischen und methodischen Grundlagen der im Teil III - Kapitel 13 dargestellten objektiv-hermeneutischen Rekonstruktionen der latenten Sinnstrukturen des BNE-Transfers vorgestellt Dazu wird zunächst im Sinne einer „methodologischen Fallbestimmung“ auf die im Rahmen dieser Analyse vorgenommene Verknüpfung des Konzepts des BNE-Transfers, der Educational Governance-Perspektive und der Methode der Objektiven Hermeneutik eingegangen (7.1). Im weiteren Verlauf des Kapitels geht es dann um den Hintergrund und das Ziel der Objektiven Hermeneutik (7.2), um die methodologischen Grundannahmen der Methode (7.3) sowie um deren forschungspraktisches Vorgehen (7.4).
Maike Lambrecht, Martin Heinrich
Chapter 8. Zur theoretisch geleiteten Analyse von Vertrauen in sozialen Netzwerken
Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag präsentiert ein theoretisch eingebettetes Design zur Untersuchung von Akteurkonstellationen, das auf qualitative und quantitative Verfahren der Sozialen Netzwerkanalyse zurückgreift. Die im Rahmen dieses Forschungsansatzes verfolgte Verknüpfung netzwerktheoretischer Dimensionen mit empirischen Verfahren eignet sich insbesondere für die Analyse räumlicher Innovationsprozesse, wie sie beim Transfer und der Diffusion des Konzepts Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) stattfinden. Der Beitrag basiert auf einem methodologischen Ansatz, der im Zuge der Durchführung einer theoretisch geleiteten empirischen Studie im Kontext eines Kooperationsprojektes entstanden ist (vgl. u.a Kolleck und Bormann 2014).
Nina Kolleck

Ergebnisse

Frontmatter
Chapter 9. Ergebnisse der Untersuchungen zu den Prinzipien und Mustern des Transfers von Bildung für nachhaltige Entwicklung auf der Ebene von Ländern und Kommunen
Zusammenfassung
Nachdem im vorherigen Teil II die unterschiedlichen methodologischen Zugänge in ihrem Zuschnitt auf die Perspektive der Educational Governance sowie hinsichtlich des Gegenstandes Bildung für nachhaltige Entwicklung vorgestellt wurden, beginnt nun ein in mehrfacher Hinsicht besonders spannender Abschnitt des vorliegenden Herausgeberbandes. Zunächst für einen Teil der Leserschaft besonders interessant, präsentieren die folgenden Beiträge Ergebnisse mehrjähriger, empirischer Forschungsaktivitäten über die Bemühungen der Verbreitung und Verankerung von BNE auf Landes- und kommunaler Ebene. Es ist dies demnach der Ort, an dem die Ergebnisse des Verbundprojektes „Rekonstruktion von Governance-Regimen des BNE-Transfers“ in gebündelter Weise ihre schriftliche Manifestation erhalten.
Steffen Hamborg, Inka Bormann, Martin Heinrich
Chapter 10. Handlungskoordination zwischen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren im BNE-Transfer
Eine inhaltsanalytisch-prozessuale Mechanismenanalyse auf Bundeslandebene
Zusammenfassung
Dieses Kapitel stellt die Ergebnisse einer dreijährigen Studie zur Handlungskoordination zwischen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren im BNE-Transfer vor. Unsere methodologischen und methodischen Erläuterungen zur inhaltanalytisch- prozessualen Mechanismenanalyse werden nun veranschaulicht. Zunächst fassen wir zentrale Aspekte einer inhaltsanalytisch-prozessualen Mechanismenanalyse zusammen, bevor der Hintergrund der Studie einleitend beschrieben wird.
Jutta Nikel, Christoph Haker
Chapter 11. Selektive Wissensorganisation in Kommunen des BNE-Transfers
Eine Analyse mittels Grounded Theory
Zusammenfassung
Die Untersuchung der „selektiven Wissensorganisation“ bearbeitet ein Desiderat der kommunalen Bildungsforschung und der Governance-Forschung (Kussau und Brüsemeister 2007), indem sie der Frage nachgeht, in welcher Weise Akteure bei ihrer Wissensorganisation teilweise Ungleichheiten reproduzieren, während sie sich normativ auf Ziele wie Nachhaltigkeit und Chancengleichheit ausrichten oder danach streben, integriertere Organisationsformen für eine nachhaltige Entwicklung zu entwickeln. Um selektive Wissenshandhabungen zu erkennen, wird mit dem Ansatz der sozialen Welten nach der Grounded Theory (GT) gearbeitet. Jede soziale Welt basiert auf einer Gemeinschaftsbildung nach innen hin und Abgrenzungen nach außen; Letzte kommen über konflikthafte Arenen mit anderen Akteuren zustande.
Thomas Brüsemeister, Kathleen Franz
Chapter 12. Lokale Akteurkonstellationen des BNE-Transfers
Kommunale Governance als diskursive Einheit aus Wissen, Positionen und Praktiken
Zusammenfassung
Im vorliegenden Beitrag wird ein kommunikationszentrierter Zugang zur empirischen Analyse von Akteurkonstellationen im Mehrebenensystem der Bildung vorgestellt. Wie mit dem Eingangszitat angedeutet, spielen in diesem Zusammenhang zum einen akteurbezogene Typisierungen und dahinterliegende Schemata – also Fragen der Selbst- und Fremdpositionierung, der Adressierung unterschiedlicher Akteurgruppen, der Zuschreibung von Charakteristika und Zuständigkeiten – eine zentrale Rolle. Zum anderen werden diese bedeutungsgenerierenden Grenzziehungen im unmittelbaren kommunikativen Akt der Produktion von Aussagen aktualisiert – im obigen Beispiel im Rahmen eines Interviews.
Steffen Hamborg
Chapter 13. Kontingenz als latente Steuerungsstrategie des BNE-Transfers
Objektiv-hermeneutische Rekonstruktionen zum Steuerungsimpuls ‚Auszeichnung als Kommune der BNE-Weltdekade‘ und dessen Aneignung auf kommunaler Ebene
Zusammenfassung
Nach einem kurzen Problemaufriss (13.1) wird in diesem Beitrag einer der zentralen Steuerungsimpulse der UN-Dekade ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘, die Auszeichnung von Kommunen als Dekade-Kommunen (13.2), sowie dessen Aneignung auf kommunaler Ebene (13.3) objektiv-hermeneutisch analysiert. Dadurch kann ein wesentlicher Aspekt des Governance-Regimes des BNE-Transfers rekonstruiert werden (13.4): Über die Rekonstruktion der nationalen Auszeichnungspolitik als Implementationsmechanismus und die sich daraus ergebende ambivalente Positionierung der kommunalen Akteure zwischen ‚Sein‘ und ‚Sollen‘, lässt sich auf latenter Ebene eine Form der Handlungskoordination rekonstruieren, die sich als Erzeugung einer kontingenten Kopplung von Steuerungsimpuls und kommunalen BNE-Aktivitäten beschreiben lässt.
Maike Lambrecht
Chapter 14. Vertrauen in lokalen Netzwerken des BNE-Transfers
Zusammenfassung
In diesem Beitrag werden Ergebnisse quantitativer und qualitativer Netzwerkanalysen mit besonderer Berücksichtigung von Vertrauen als Governance-Mechanismus in Netzwerken des BNE-Transfers im Rahmen der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ verdeutlicht. Die theoretischen Grundlagen und das methodische Vorgehen der quantitativen und qualitativen Netzwerkstudie für den vorliegenden Beitrag wurden in Teil II - Kapitel 8 erörtert. Für die Datenerhebung wurde zunächst auf Verfahren der egozentrierten Soziale Netzwerkanalyse zurückgegriffen.
Inka Bormann, Nina Kolleck

Ergebnistriangulation

Frontmatter
Chapter 15. Rekonstruktion des Governance-Regimes des Transfers von Bildung für nachhaltige Entwicklung
Zusammenfassung
Gegenstand des Teils IV ist die Triangulation der in den vorangegangenen Kapiteln präsentierten Untersuchungen mit dem Ziel, auf der Basis ausgewählter Dokumente und Interviews mit staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren aus ausgewählten Bundesländern und Kommunen ein Governance-Regime des BNE-Transfers zu rekonstruieren, wie es sich im Rahmen der UN-Dekade darstellt. Zu diesem Zweck erfolgt zum einen die Gegenüberstellung und Diskussion der methodologischen Perspektiven, auf die im Rahmen der einzelnen Untersuchungen zurückgegriffen wurde, um Schnittmengen und Unterschiede der jeweiligen Perspektiven auf den Gegenstandsbereich des BNE-Transfers (und darin jeweils spezifisch konstruierter Gegenstände) und die Möglichkeiten ihrer Zusammenführung abzuwägen. Zum anderen wird auf der Basis der jeweiligen Ergebnisse und unter dem Vorbehalt der Unvereinbarkeit einiger theoretischer und methodologischer Positionen, auf denen diese Ergebnisse basieren, das Bild eines Governance-Regimes entworfen, wie es sich in der Gesamtschau der vorgestellten Untersuchungen und ihrer wechselseitigen Bezüge auf der Ebene der hervorgebrachten Ergebnisse abzeichnet.
Martin Heinrich, Inka Bormann, Steffen Hamborg, Maike Lambrecht, Jutta Nikel, Christoph Haker, Thomas Brüsemeister
Backmatter
Metadata
Title
Governance-Regime des Transfers von Bildung für nachhaltige Entwicklung
Editors
Inka Bormann
Steffen Hamborg
Martin Heinrich
Copyright Year
2016
Electronic ISBN
978-3-658-13223-1
Print ISBN
978-3-658-13222-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-13223-1