2008 | OriginalPaper | Chapter
Governance- und Managementkonzepte des Regierens
Author : Prof. Dr. Dr. Klaus König
Published in: Führen Regierungen tatsächlich?
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Governance und Management sind beides: Begriffe der Wissenschaft und Begriffe der wissenschaftlich inspirierten Praxis. Management ist ein etablierter Wissenschaftsgegenstand, im deutschsprachigen Raum insbesondere der Betriebwirtschaftslehre. Welche Wissenschaftsansprüche die Managementbewegung von Anfang an begleiten, belegt die Formel vom „Scientific Management“ (vgl. Taylor 1915). Der Managerialismus ist deswegen vielfach kritisiert worden, etwa die Managementprinzipien als „Proverbs of Administration“ (vgl. Simon 1946: 53 ff.). Aber bis zum heutigen Tage sind Modelle wie „Lean Management“ oder „Total Quality Management“ vom Rationalitätsverständnis einer wissenschaftlichen Zivilisation geprägt. Der Governancebegriff ist im Wissenschaftsbereich — sieht man von einem Vorlauf ab (vgl. Neumann 1980) — durch die Transaktionskostenökonomie eingeführt worden (vgl. Williamson 1979: 233 ff.). Es war dann gerade die Institutionenökonomik, die das Good Governance-Konzept der Weltbank intellektuell anregte (vgl. Theobald 2000). Insbesondere der Weltbankbericht „Governance and Development“ (vgl. World Bank 1992) und das breite Konzept der Commission on Global Governance „Our Global Neighbourhood“ (vgl. Commission on Global Governance 1995) haben Governance zu einem Leitbegriff der Weltpolitik, vor allem der Entwicklungs- und Transformationspolitik gemacht (vgl. König 2002).