Eine zentrale Anforderung für das Gelingen des Wandels hin zu New Work ist, dass die beiden basalen Anforderungen erfolgreicher Teams, Arbeitsgruppen oder ganzer Organisationen auch unter den neuen Bedingungen erfüllt werden können: Effektivität und sozialer Zusammenhalt. Für ein hybrides Arbeitskonzept ist ein deutlich höherer Grad an räumlich und zeitlicher Flexibilität charakteristisch. Entsprechend werden die Arbeitsprozesse, die Zusammenarbeit im Unternehmen und auch die sozialen Beziehungen durch einen höheren Grad an Virtualität geprägt sein (Bruch
2022b). Aus der Forschung zur virtuellen Teamarbeit ist bekannt, dass ein höherer Grad an Virtualität eine Herausforderung sowohl für die Kohäsion als auch für die Leistungsfähigkeit von Teams darstellt (Bedwell et al.
2012; Bell und Kozlowski
2002; Boos et al.
2017; Handke et al.
2020; Hardwig und Boos
im Druck; Kauffeld et al.
2016). Im folgenden Abschnitt werden die daraus resultierenden Herausforderungen für eine erfolgreiche Realisierung der Idee von Hybrid Work vorgestellt. Dabei gehen wir neben Teameffektivität und Teamzusammenhalt auch auf die bei Hybrid Work intendierte Integration von physischen und virtuellen Arbeitsräumen ein (Käfer et al.
2022). Denn diese bildet die zentrale Infrastruktur für die neue Form der Zusammenarbeit.
2.1 Teameffektivität
Hybrid Work stellt Organisationen vor das Problem, dass ein hoher Anteil an Virtualität bei der Teamarbeit die Qualität der Prozesse und der Ergebnisse der Teamarbeit gefährdet. Dies ist besonders dann der Fall, wenn die Teammitglieder in ihrer Aufgabenerfüllung stark voneinander abhängen und die Teamaufgabe komplex ist (Bell und Kozlowski
2002; Handke et al.
2020). Gerade bei komplexen Aufgaben, zu deren Bewältigung Teammitglieder interdependent arbeiten, d. h. tatsächlich kollaborieren müssen, ist ein hoher Grad an Virtualität im Team nachteilig (Hardwig und Weißmann
2021c). Ein kohärentes und sozial geteiltes Verständnis der Aufgabe, die laufende Abstimmung von Teilergebnissen und die Reflektion des Teamprozesses sind erschwert oder zumindest verlangsamt (Stoller-Schai
2003). Auch kann es aufgrund des höheren Kommunikationsaufwandes, vor allem in textbasierten Medien, zu einer Vernachlässigung der Beziehungsebene kommen, was den Aufbau von Vertrauen erschwert und Konflikte schwerer erkennbar und leichter eskalierbar macht (Handke et al.
2020; Kauffeld et al.
2016).
Damit Teamarbeit effektiv ist, muss sie auf ein gemeinsames Ziel hin koordiniert werden, und zwar sowohl kognitiv, emotional als auch im Verhalten. Auf der kognitiven Ebene müssen geteilte mentale Modelle, zum Beispiel der Aufgabe, des Teamziels sowie des Teams selbst entwickelt werden (Maynard und Gilson
2014). Es wird in hybriden Teams sehr viel schwieriger, Informationen gleichmäßig zu verteilen, sodass Mitarbeitende im Homeoffice u. U. nicht auf relevante Informationen zugreifen können. Dies kann die Ausbildung geteilter Repräsentationen von Aufgabe und Team erschweren. Anfällig dafür sind besonders verteilte Teams, die aus unterschiedlich großen Teilteams bestehen. Hier ergibt sich die Gefahr der Fragmentierung des Wissens und der Herausbildung von Wissensinseln (Bernardy et al.
2021). Während der Pandemie haben die Schwierigkeiten der Team-Kommunikation die Zusammenarbeit und die Zielerreichung erschwert. Insbesondere kreative und kollaborative Aufgaben waren davon betroffen (Teevan et al.
2021). Während organisatorische Unklarheiten oder Probleme im Arbeitsablauf vor Ort schnell auffallen und behoben werden können, bleiben Beschäftigte im Homeoffice bei unzureichender Planung und Strukturierung der Prozesse im Unklaren.
Auf der emotionalen Ebene sind die Entwicklung von Teamvertrauen (Hertel
2002) und auch Identifikation mit und affektives Commitment zum Team und zur einbettenden Organisation bedeutsam (Breuer et al.
2016). Beides ist in hybriden Settings, in denen face-to-face und virtuelle Kommunikation parallel laufen, erschwert, wie zahlreiche Studien belegen (Kauffeld et al.
2016). Es kann zur Bildung von Untergruppen aus Mitarbeitenden kommen, die häufiger vor Ort im Büro persönlichen Kontakt von Angesicht zu Angesicht haben, und Mitarbeitenden, die aufgrund ihrer räumlichen Entfernung und vor allem computervermittelter Kommunikation mit den Kolleg*innen loser an die Vor-Ort-Gruppe und auch untereinander weniger verbunden sind (Bernardy et al.
2021). Die Unterschiede in den Möglichkeiten des Arbeitens in Präsenz und der virtuellen Zusammenarbeit für die Herausbildung von Team-Identität und Vertrauen sind so groß, dass Webster und Wong (
2008) empfehlen, solche gemischten Situationen zu vermeiden. Diese Teamkonstellationen stellen auch Herausforderungen an die Führung (Antoni und Syrek
2017). Erwartungsgemäß berichten 66 % der befragten Ingenieur*innen einer internen Studie von Microsoft zu den pandemiebedingten Folgen erhöhter Virtualität von einer Abschwächung der Beziehungen zu Teammitgliedern. 78 % der Befragten gaben zudem an, dass spontane Begegnungen, 65 %, dass geplante Aktivitäten abgenommen haben (Teevan et al.
2021).
Auf der Verhaltensebene kann die Koordination auch erschwert sein, da Präsenz im Büro und Homeoffice vor allem im Hinblick auf Meetings abgestimmt werden müssen. Auch wenn formale Abstimmungen gelingen, ist immer noch die Frage, ob zufällige Treffen auf dem Flur und der Kantine, informeller Austausch rund um Präsenzmeetings noch erfolgen bzw. ihr Fehlen in ihrer wichtigen Funktion für Informationsaustausch und Pflege der Arbeitsbeziehungen kompensiert werden können. Die erwähnte Microsoft Studie berichtet davon, dass dank der Kollaborationstools einander bekannte Arbeitskolleg*innen noch ganz gut untereinander im Austausch geblieben seien, aber die spontanen und zufälligen Begegnungen mit anderen nicht angemessen ersetzt werden konnten (Teevan et al.
2021). Teammitglieder und vor allem Führungskräfte müssen ihr Verhalten an die veränderte Arbeits- und Kooperationssituation anpassen. Von Teammitgliedern werden mehr Eigenverantwortung und Selbststeuerung ihrer Arbeit und der Zusammenarbeit mit den Teamkolleg*innen verlangt. Führungskräfte müssen sich in ihrem Verhalten mehr in Richtung geteilter Führung entwickeln und die Selbststeuerungsfähigkeit des Teams unterstützen (Carson et al.
2007; Hoch und Kozlowski
2014).
Die durch den erhöhten Anteil an virtueller Zusammenarbeit eintretenden Veränderungen in kognitiven, emotionalen und verhaltensbezogenen Grundlagen der Teamarbeit erfordern entsprechende Maßnahmen zur Sicherung der Teameffektivität. Dazu müssen sie jedoch zunächst wahrgenommen werden. Es ist in der Change Management Forschung gut belegt, dass für die Bereitschaft der Beschäftigten, den Wandel mitzutragen oder ihn sogar aktiv zu unterstützen, der Sinn und der erwartete Nutzen des Zielzustandes – hier hybride Arbeit – zentral ist (Stouten et al.
2018). Der unmittelbar erfahrbare Nutzen des Wegfalls von Pendelzeiten und der Möglichkeit, zu Hause konzentrierter und ungestörter zu arbeiten, stellt einen starken Motivationsfaktor dar. Dies fördert die Abkehr vom Büro als Arbeitsort. Auf der anderen Seite sind die damit verbundenen womöglich unerwünschten Nebenwirkungen nicht so schnell und auch nicht so unmittelbar erfahrbar.
Wer den Wandel zu hybrider Arbeit erfolgreich gestalten will, muss also dafür sorgen, dass auf der Teamebene und im Unternehmen auf die Effekte der korrosiven Wirkungen verstärkter Distanz und der Nutzung digitaler Medien geachtet wird. Eine generelle Sensibilisierung von Führungskräften und Mitarbeitenden erscheint notwendig: In einer jüngeren internationalen Befragung zeigte sich, dass Beschäftigte die erlebten Einschränkungen im sozialen Austausch und beim direkten Kontakt mit Kolleg*innen nicht so wichtig finden, wie die örtliche und zeitliche Flexibilität.
„Moreover, employees find this flexibility to be a critical component of job desirability, claiming that they have compensated for the challenges. For example, employees report that the loss of face-to-face contact and opportunities for personal interactions are not significantly problematic“ (RW
3 Culturewizard
2023). Aus eigenen Erfahrungen aus der Organisationsberatung und dem Teamcoaching gewinnen wir den Eindruck, dass Personen, die während der Pandemie in den Beruf eingetreten sind, den Wert der Präsenz selbst nicht erfahren haben. Forschung zu verteilter Teamarbeit zeigt jedoch, dass sowohl die Effektivität als auch der Zusammenhalt eines Teams durch Mangel an physischer Präsenz eingeschränkt sind (Boos et al.
2017; Handke et al.
2020).
Neben der Sensibilisierung für das Thema ist der Einbau von Mechanismen erforderlich, mit denen die möglichen negativen Effekte des hybriden Arbeitens systematisch beobachtet, reflektiert und durch Umsetzungsmaßnahmen bearbeitet werden. Auf der Teamebene sind hierzu regelmäßige Team-Reflexionen zu diesem Thema erforderlich. In Unternehmen, die agile Methoden einsetzen, wäre hier etwa die Retrospektive zu nennen, die unter Leitung einer für die Begleitung von Teamprozessen qualifizierten Person („Scrum Master“) regelmäßig durchgeführt wird. Der Nutzen von Team-Reflexionen für die Teamperformanz ist gut belegt (Konradt et al.
2016; Schippers et al.
2015).
Für das Change Management zu hybrider Arbeit ist es vielleicht ein überraschender Gedanke, dass eine arbeitsgestalterische Maßnahme erforderlich ist, solche regelmäßigen Team-Reflexionen einzuführen, wenn sie in der Organisation noch nicht Standard sind. Aber ohne diese Reflexion fehlen den Akteuren im Unternehmen die Informationen über die Nebenwirkungen des neuen Arbeitskonzeptes, und sie können auf die subkutanen Wirkungen der hybriden sozialen Situationen nicht angemessen reagieren. Dies kann paradoxerweise dazu führen, dass Unternehmensleitungen mehr Büropräsenz fordern müssen, als es ihre Beschäftigten als nötig oder wünschenswert ansehen. Teams müssen nun auch verstärkt lernen, ihre Prozesse selbst explizit zu planen und zu koordinieren. Dies bedeutet einen höheren Grad an Selbstorganisation und für die Führungskräfte ein anderes Führungsverhalten im Rahmen geteilter Führung.
Im Change Prozess selbst muss systematisch Wissen aufgebaut werden, wie das zukünftige Arbeitsmodell nachhaltig funktionieren kann, denn bislang liegen wenig Erfahrungen vor z. B. wie hybride Meetings und Workshops funktionieren.
2.2 Teamzusammenhalt und organisationales Commitment
An einem hybriden Arbeitsplatz ist es schwieriger, Arbeitsbeziehungen aufzubauen und zu pflegen. Wenn manche Mitarbeiter*innen weiterhin im Büro arbeiten, andere jedoch an ihrem häuslichen Arbeitsplatz, kann es zu Untergruppenbildungen im Team kommen und die remote arbeitenden Kolleg*innen könnten sich ausgegrenzt fühlen. Teambuilding-Aktivitäten des Unternehmens müssen so organisiert werden, dass sie unabhängig vom Ort für alle Teammitglieder zugänglich sind. Für die soziale Einbindung aller Mitarbeitenden sind besonders die Führungskräfte verantwortlich, indem sie Arbeitsbeziehungen aktiv gestalten, z. B. informelle Austauschmöglichkeiten schaffen, Präsenztage explizit zur Kontaktpflege nutzen und Partizipation virtuell organisieren und mit geeigneten Moderationsmethoden unterstützen.
Wie in der Einleitung ausgeführt, schrecken Unternehmen aus Rücksicht auf ihre (potenziellen) Beschäftigten davor zurück, Anwesenheit einzufordern oder verbindlich zu regeln. Bei einer Laisser-faire-Lösung für hybrides Arbeiten können jedoch die Vorteile des Arbeitens im Büro gar nicht mehr erfahren werden, weil u. U. jedes Teammitglied an einem anderen Tag im Büro ist und sich daher informelle Begegnungen kaum ergeben. Der Aufwand, extra ins Büro zu fahren, erscheint somit sinnlos. Die Virtualität wird zum Teil auch in Unkenntnis ihrer Schattenseiten, z. B. der geringeren Möglichkeiten informellen und nicht geplanten Austauschs und der damit verbundenen positiven Effekte auf Teamzusammenhalt, Innovation und Identifikation mit Team und Organisation verstärkt. Diese Vorteile würden nur durch ein abgestimmtes Verhalten der verschiedenen Akteure erfahrbar (z. B. feste Bürotage) und sind zudem argumentativ schwer vermittelbar.
Die angemessene Partizipation der Betroffenen gehört zu den Kernbestandteilen des Change Managements (Stouten et al.
2018). Wenn die Beschäftigten derzeit befragt werden, erwarten sie höhere Anteile an Homeoffice, als aus der Perspektive des Teamzusammenhalts und auch des sozialen Zusammenhalts eines Unternehmens wahrscheinlich sinnvoll wäre. Dies kann paradoxerweise dazu führen, dass Unternehmensleitungen mehr Büropräsenz fordern müssen, als es ihre Beschäftigten als nötig oder wünschenswert ansehen. Wie kann dieser Widerspruch bewältigt werden?
Die Herausforderung für das Change Management liegt hier u. U. darin, dass die hybride Arbeitssituation team- und organisationsübergreifend so gestaltet werden muss, dass Begegnungsmöglichkeiten, Informationsaustausch und Kommunikation gelingen. Konradt und Hertel (
2002) nennen zahlreiche Handlungsstrategien für Führungskräfte und für Teammitglieder, um die Faktoren zu optimieren, die besonders in verteilten Teams für die Bildung und Aufrechterhaltung der Arbeitsmotivation zentral sind. So ist es beispielsweise für die Erhöhung des Vertrauens in das Team und die Organisation hilfreich, wenn Kommunikationsregeln vereinbart, Ziele gemeinsam definiert, die Teamidentität einschließlich der geltenden Gruppenormen und Regeln immer wieder aktiviert, Erfolge gefeiert und Prozesse reflektiert werden. Auch spielen für die Bereitschaft, den Wandel in einer Organisation mitzutragen, die sozialen Bindungen und die Qualität der Beziehungen zu den Peers in einer Organisation eine große Rolle. Beschäftigte sind eher bereit, eine Veränderung zu unterstützen, wenn sie selbst sich durch ihre Organisation unterstützt fühlen und sie Vertrauen zu ihren Peers haben (Stouten et al.
2018).
2.3 Räumliche und technische Infrastrukturen
Die Abhängigkeit von der Technik erhöht sich bei hybrider Arbeit, und diese muss dezentral angelegt und zentral administriert werden. Mitarbeitende müssen Medienkompetenzen erwerben, die auch einschließen, dass sie technische Probleme im Homeoffice zur Not auch da selbst beheben können, wo dies im Büro ein für die Administration zuständige Person getan hat. Diese Anforderungen erfordern Investitionen in die Bürogestaltung aber auch zur Entwicklung der entsprechenden Kompetenzen (Schulungen).
Eine Herausforderung für das Change Management liegt darin, dass mit der Implementierung von Kollaborationsplattformen die technische Infrastruktur für das virtuelle Setting zwar gegeben ist (Hardwig und Weißmann
2021c), jedoch das hybride Setting ganz neue Gestaltungsansätze erfordert, die die virtuellen und die in Präsenz stattfindenden Kommunikations- und Kooperationssituationen integrieren. Gestaltet werden muss eine neue Dualität von physischem und virtuellem Arbeitsplatz (Nappi und de Campos Ribeiro
2021).
Es verändert sich auch die Nutzung des Büros. Gegenüber der vorpandemischen Zeit hat der Anteil der konzentrierten Alleinarbeit im Büro abgenommen, während der Anteil informeller Kommunikation und der Teilnahme an Meetings zugenommen hat (Bockstahler et al.
2022). Die Büronutzung muss gegenüber der Zeit vor der Pandemie völlig neu geregelt und gestaltet werden. Da es wenig Sinn ergibt, bei einer Anwesenheit im Büro von 40 bis 60 % der Arbeitszeit weiterhin für jede Person einen individuellen Arbeitsplatz vorzuhalten, wird das
„Desk-sharing“ in flexiblen Bürolandschaften (Becker et al.
2019; Lake und Dwelly
2017) das Standardmodell der auf Hybrid Work setzenden Unternehmen werden. In
„activity based offices“ werden für die unterschiedlichen Arbeitsbedürfnisse (
„concentrate“, „collaborate“, „contemplate“, „communicate“ bei Clapperton und Vanhoutte
2014) temporär belegbare Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt.
Activity based offices (Windlinger und Haene Kim
2020) bieten eine Arbeitsplatzgestaltung je nach der Aufgabe, die gerade erledigt werden muss: Stehschreibtische für die Arbeit am Laptop, Lounges zum Lesen und Schreiben von E‑Mails, schallgedämpfte Kabinen für Telefonkonferenzen und Kaffeebereiche für Teamgespräche. Die intensive Homeoffice-Nutzung während der Pandemie hat die Erwartungen an die Attraktivität der Büroumgebungen noch verstärkt (Steelcase
2022). Zur Attraktivität gehört auch eine Option auf gutes Mittagessen und weitere Services mit Erlebnisfaktor (Kinderbetreuung, Gastronomie, Ladestationen etc.) (Käfer et al.
2022). Es wird erwartet, dass das physische Büro weiter Bedeutung haben wird sowohl für die informelle Kommunikation und die Pflege interpersonaler Beziehungen als auch für die Identifikation der Beschäftigten mit der Organisation (Käfer et al.
2022; Nappi und de Campos Ribeiro
2021). Doch im Change Prozess muss letztlich eine stabile Lösung erst noch gefunden werden. Die Identifikation der Beschäftigten mit der Organisation wird vermittelt durch die Funktionalität des Büros (
workplace attachment, Inalhan et al.
2021) und den Gemeinschaftssinn und die Unternehmenskultur, die sich dort durch die sozialen Begegnungen entwickeln.
Es müssen also neue Infrastrukturen für die Zusammenarbeit im Unternehmen geschaffen werden. Damit wird die Anzahl der in den Change Prozess einzubindenden Akteure maximiert und die Komplexität der Gestaltungsaufgabe massiv erhöht. Der Gestaltungsaufwand reduziert sich nicht auf die Bereitstellung der Infrastruktur. Das wäre ja mit einem repräsentativen Beteiligungsprozess nach bewährten Verfahren gestaltbar. Vielmehr muss diese Infrastruktur nach den Bedürfnissen der künftigen Nutzer*innen gestaltet werden. Ihre Nutzung in hybriden Arbeitssituationen muss team- und organisationsübergreifend so gestaltet werden, dass Begegnungsmöglichkeiten, Informationsaustausch und Kommunikation gelingen.