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06-06-2016 | Informationswirtschaft | Schwerpunkt | Article

Die Top-Verdiener der Digitalen Wirtschaft

Author: Detlev Spierling

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Innovationsmanager sind die Spitzenverdiener der Digitalen Wirtschaft. Insgesamt geht es der Branche gut, denn das Know-how der digitalen Spezialisten ist gefragt. Doch wie schneiden Frauen und Freelancer im Gehaltsranking ab?

Senior-Spezialisten verdienen in der Digitalen Wirtschaft am wenigsten, wenn sie als Affiliate Marketing Manager (44.000 Euro) oder Digital Designer (48.000 Euro) arbeiten. Zu diesem Ergebnis kommen der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. und die Beratungsgesellschaft Kienbaum in der Studie "Arbeiten in der digitalen Wirtschaft", für die 1.200 Fach- und Führungskräften aus der Digitalen Wirtschaft befragt wurden.

Auf den Plätzen zwei und drei der Rangliste folgen Business Development Manager sowie Digital Sales Manager, Account Manager und Key Account Manager mit jeweils 80.000 Euro durchschnittlichem Jahresgehalt. Erfahrene Mitarbeiter in Business Development, Innovationsmanagement und Vertrieb erhalten laut Studie im Fachkräftevergleich die höchsten Gehälter in der Digitalen Wirtschaft. Mit einem durchschnittlichen Jahressalär in Höhe von 100.000 Euro sind Innovationsmanager mit Abstand die Top-Verdiener unter den Fachkräften mit mehr als fünf Jahren Berufserfahrung in der Branche.

Insgesamt erhöhe die Digitale Wirtschaft die Gehälter ihrer Fachkräfte deutlich schneller als in anderen Branchen und Funktionen, so Studien-Co-Autor Fabian Kienbaum, Geschäftsführer von Kienbaum Consultants International. Für dieses Jahr sei die Vergütung im Schnitt um fünf Prozent gestiegen. In vergleichbaren Berufen anderer Branchen wie etwa in Maschinenbau, Handel, Banken oder Versicherungen hätten die Unternehmen die Gehälter im Schnitt nur um 2,9 Prozent erhöht.

Studie berücksichtigt typische Agenturberufsfelder

Unter Digitaler Wirtschaft versteht der BVDW "Unternehmen, die digitale Geschäftsmodelle betreiben oder deren Wertschöpfung auf dem Einsatz digitaler Technologien beruht." Die Studie berücksichtigt vor allem Berufsfelder und Jobprofile aus dem Bereich digitales Marketing und Vertrieb – also ein eher kleines Marktsegment der gesamten IT-Branche. Die häufigsten Jobs in diesem Bereich sind Online Marketing Manager, Projektmanager sowie Online und Digital Sales Manager. Das breite Spektrum der klassischen Software-Unternehmen, Systemhäuser, ITK-Dienstleister oder die IT-Freiberufler berücksichtigt die BVDW-Studie hingegen nicht, wohl aber den Anteil der Frauen.

So ist die Zahl junger Frauen in der Digitalen Wirtschaft mit 39 Prozent im Vergleich zu anderen Branchen (23 Prozent) insgesamt hoch, unter den Spezialisten bis 30 Jahren sogar höher als der Anteil an Männern. Von den 36- bis 40-Jährigen Fachkräften ist allerdings nur etwa ein Drittel weiblich.

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Mit einem durchschnittlichen Stundensatz von 79 Euro – all-in – verdienen die IT-Freiberufler auf den ersten Blick gar nicht so schlecht. Ist der Sozialneid, der einem IT-Freiberufler von festangestellten Mitarbeitern entgegenschlägt, also wirklich gerechtfertigt? Wie kommt es zu diesen Honorarsätzen? Kann der IT-Freiberufler ein Leben lang auf diese Art und Weise sein Leben finanzieren und sich eine adäquate Altersvorsorge aufbauen?


Problem "Gender Pay Gap" in Start-ups

Allerdings gibt die Studie nur punktuell Aufschluss über die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen. So wird ausschließlich die häufig vorkommende Position des Online Marketing Managers, in der 55 Prozent aller Mitarbeiter männlich und 45 Prozent weiblich sind, verglichen. Das Ergebnis: In Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern verdienen Frauen und Männer in etwa gleich viel. Auf Senior-Level liegt das Gehalt von Frauen sogar im Schnitt leicht über dem der Männer. Auf Experienced-Level verdienen Frauen hingegen leicht weniger als ihre männlichen Kollegen.

Eine andere Studie des Karriereportals Jobspotting in Zusammenarbeit mit der Hochschule Aalen und dem Branchendienst Berlin-Start-up-Jobs weist jedoch darauf hin, dass Frauen zumindest in Start-up-Unternehmen der Tech-Szene besonders schlecht bezahlt werden. 63 Prozent der für diese Analyse Befragten 3.400 Mitarbeiter arbeiten in neu gegründeten Unternehmen, rund 60 Prozent davon leben in Berlin. Das Studien-Fazit: Bei Gründern bestehe ein besonders großes "Gender Pay Gap"– also ein Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen.

IT-Frelancer fahren schlechter

Doch wie sieht es für Freiberufler in der Digitalen Wirtschaft aus? Die meisten IT-Freelancer stünden finanziell "sehr viel besser" da, wenn sie ihre Tätigkeit in einer Festanstellung ausübten. Zu diesem Ergebnis kommt Springer-Autorin-Christa Weidner in ihrem Buch "Freelance IT“. Dabei zieht die Autorin einerseits die IT-Gehaltsstudie der IG Metall aus dem Jahr 2013 zum Vergleich heran und weist andererseits auf die üppigen Honorare der Vermittler wie etwa Gulp hin.

Außerdem könne ein IT-Freiberufler nicht jede verfügbare Stunde fakturieren, müsse betriebswirtschaftliche und rechtliche Risiken übernehmen und "das Bereitstellen von Flexibilität“ in sein Honorar einkalkulieren, argumentiert Autorin Weidner. Dadurch relativiere sich der auf den ersten Blick gar nicht so schlechte durchschnittlichen Stundensatz eines IT-Freiberuflers von 79 Euro (laut Gulp-Stundensatz-Umfrage 2013) sehr schnell.

Fazit: Die Gehälter in der Digitalen Wirtschaft entwickeln sich gut. Allerdings sind Fachkräfte mit profundem digitalem Fachwissen rar. Um daraus resultierende Personalücken zu schließen, sollte sich das Recruiting auch auf Freiberufler konzentrieren. Denn in Festanstellung mehr zu verdienen als in der Selbständigkeit, ist ein Anreiz, in Unternehmen zu wechseln. 

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