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30-10-2015 | Innovationsmanagement | Schwerpunkt | Article

Kreatives Recruiting gegen Fachkräftemangel

Author: Andrea Amerland

2:30 min reading time

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Technische Fachkräfte werden gesucht. Insbesondere Auszubildende fehlen. Um diese für den so genannten MINT-Bereich zu begeistern, sind innovative Personalgewinnungs-Strategien gefragt.

Der Wirtschaft fehlen rund 164.000 Fachkräfte aus dem MINT-Bereich, also den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Das geht aus dem MINT-Herbstreport 2015 (PDF) hervor, den das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln erstellt hat. Damit klafft eine Beschäftigungslücke, die so hoch ist wie seit drei Jahren nicht mehr. Ohne die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften aus Polen, Russland, Indien oder Spanien würde die Zahl der fehlenden Fachkräfte sogar noch höher ausfallen und über 200.000 liegen. Allerdings trägt die aktuelle Flüchtlingssituation nur bedingt dazu bei, weitere technische Fachkräfte zu sichern, so Thomas Sattelberger, Vorstandsvorsitzender der Initiative "MINT Zukunft schaffen".

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Trends im Recruiting

Sicher kennen Sie als Personalchef, als Recruiter oder Firmeninhaber folgende Situation: Sie schalten eine Stellenanzeige in Fachmedien oder auf Online-Jobbörsen, warten ab und hoffen/beten, dass der passende Bewerber dabei ist. Die im englischen Spr


Wo es genau hakt, verdeutlichen die Herbstreport-Zahlen: 77.800 der insgesamt 164.400 fehlenden Fachkräfte entfallen auf Ausbildungsberufe, 56.800 auf Expertenberufe. Diese Lücke kann mit den rund 215.000 Arbeitssuchenden aus dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich nicht aufgefangen werden. Der Herbstreport spricht in diesem Zusammenhang von einem "qualifikatorischen Mismatch". Die Bewerber passen einfach nicht auf die offenen Stellen.

Für technische Berufe begeistern

Technische Unternehmen suchen also nicht nur händeringend gut ausgebildete Professionals, sondern auch Nachwuchs. Doch technische Berufe stehen bei Jugendlichen nicht hoch im Kurs. Viele wollen lieber studieren. Das zeigt eine aktuelle Bertelsmann-Studie. Viele Ausbildungsplätze bleiben daher schon jetzt unbesetzt. Um die Young Professionals dennoch für einen Ausbildungsberuf zu begeistern, setzt die Deutsche Bahn AG jetzt auf Virtual Reality. Mit Hilfe einer Brille wird ein Berufsfeld in einer computergenerierten Simulation erlebbar. Die ursprünglich aus der Gamebranche entlehnte Technologie wird nach Unternehmensangaben erstmals für die Personalgewinnung eingesetzt, um für die Generation Y unbekannte Berufe wie Wagenmeister, Fahrdienstleiter oder Rangierführer attraktiv zu machen. Zum Einsatz kommt das neue Recruiting-Tool beispielsweise auf Karrieremessen.

Wie sich Personalgewinnung entwickelt

Ralph Dannhäuser identifiziert weitere "Trends im Recruting". Im "Praxishandbuch Social Media Recruiting" hat er über Experten-Interviews wesentliche Entwicklungen ermittelt. Zu den Trends zählen:

  • Aktive Sourcing, also proaktives Recruiting. Darunter versteht man das gleichzeitige Suchen, Finden und Gewinnen von Talenten mit demZiel des Netzwerkens. Proaktives Recruiting erfordert eine hohe Vertriebsorientierung.

  • Recruiter werden verstärkt inhouse tätig, weil Arbeitsmarkt und Personalbeschaffungskosten Unternehmen dazu zwingen, Kompetenz im eigenen Haus aufzubauen.
  • Fokussierung auf passive Bewerber – Kandidaten, die (noch) nicht auf der Suche nach einer neuen Stelle sind.
  • Eine gute Arbeitgebermarke aufbauen, um die Toptalente gewinnen zu können. Es wird also mehr in Employer Branding investiert.
  • Online-Business-Netzwerke werden für Personaler immer wichtiger.
  • Migration von Fach- und Führungskräften aus dem Ausland
  • Mitarbeiterempfehlungsprogramme als Social Recruiting-Maßnahme ergänzen die Personalbeschaffung.

Eines ist jedenfalls sicher: Personaler müssen sich viel stärker als bislang auf die Bedürfnisse ihrer Kunden einstellen. Dazu gehört es, passgenaue Recruiting-Strategien für verschiedene Lebensphasen und Zielgruppen zu entwickeln.

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