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05-11-2020 | Kapitalmarkt | Nachricht | Article

Maßnahmen der EZB stützen Markt für Unternehmensanleihen

Author: Swantje Francke

1:30 min reading time

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Schon die erste Corona-Welle hat in den Ländern der Eurozone tiefe Spuren hinterlassen. Nun greift die EZB für die zweite Infektionswelle erneut in ihren Werkzeugkasten der Hilfsmaßnahmen. Ein Schwerpunkt liegt auf den Unternehmensanleihen.

Mit dem Eintreffen der zweiten Covid-19-Welle hat die EZB ihre Absicht bekundet, ihr Unterstützungsprogramm ausweiten, um den desinflationären Folgen der Pandemie entgegen zu wirken. Auf der nächsten Tagung im Dezember soll die Entscheidung hierzu fallen.

Europäische Volkswirtschaften schützen

Das Paket soll sich aus einer Reihe bestehender Instrumente wie Asset Purchase Programme (APP) und Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) zusammensetzen. Laut der Einschätzung des Finanzberatungsunternehmens Vontobel ist mit einem Volumen von 500 Milliarden Euro zu rechnen. Ebenfalls gehen die Schweizer von einer Verlängerung der Laufzeiten aus.

"Dies", kommentiert Mondher Bettaieb-Loriot, Head of Corporate Bonds bei Vontobel Asset Management, "ist sehr zu begrüßen, da die EZB erklärt hat, dass eine solche Neukalibrierung ihrer Instrumente notwendig ist, um die Auswirkungen der Pandemie auf die europäischen Volkswirtschaften und Inflation einzudämmen."

Anleihenkäufe sind Fluch und Segen

Aufgrund der zunehmenden Risiken erachtet es die EZB als Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen. Doch am Markt für Unternehmensanleihen würden Zukäufe durch die EZB den Bestand verringern, der privaten Anlegern zur Verfügung steht. Niedrige oder negative Zinssätze hätten zur Folge, dass traditionelle Anleger in Staatsanleihen verdrängt würden.

Der ausstehende Pool aller auf Euro lautenden Anleihen, die Investoren halten, könnte allein im Jahr 2021 um 750 Milliarden Euro schrumpfen, so die Einschätzung einiger Investmentbanker. Mit den für Dezember geplanten Maßnahmen der EZB würde eine Verknappung besonders von Unternehmensanleihen entstehen, die als sehr starke Unterstützung für diesen Markt beim Übergang ins Jahr 2021 gewertet wird.

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