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2022 | Book

Kompetenzen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der digitalisierten Arbeitswelt

Analysen und Handlungsempfehlungen am Beispiel der Steuerberatungsbranche

Editors: Virginia Moukouli, Prof. Dr. Friedemann W. Nerdinger, Hakan Yergün, Alrik Zech, Prof. Dr. Marco Zimmer

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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About this book

Der vorliegende Praxisleitfaden bietet einen umfassenden Überblick zu aktuellen Erkenntnissen über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die arbeitenden Individuen. Am Beispiel der Steuerberatungsbranche werden Einblicke in das Verbundprojekt KODIMA (Kompetenzen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der digitalisierten Arbeitswelt), vermittelt, das Akteure aus Wissenschaft und Praxis gemeinsam durchgeführt haben. Dabei wurden u. a. Skalen zur Erfassung des Digitalisierungsgrades von Steuerberatungsunternehmen entwickelt und im Rahmen von subjektiven und objektiven Arbeitsplatzanalysen angewendet. Zudem wurden die für die Bewältigung der Digitalisierung notwendigen Kompetenzen analysiert und Fallanalysen zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf Führung und Organisation in Steuerberatungen durchgeführt. Die zentralen Ergebnisse werden vorgestellt und durch die Implikationen für die berufliche Bildung in dieser Branche ergänzt.
Die Untersuchungsfragen von KODIMA erhielten durch die Corona-Pandemie, die wie ein Stresstest der Digitalisierung von Arbeit gewirkt hat und immer noch wirkt, einen sehr aktuellen und dringlichen Bezug. Ein Teil der Untersuchungen zum Kompetenzmanagement und zu Führung und Organisation wurden teilweise im COVID-19 Lockdown ab dem Frühjahr 2020 durchgeführt und so sind erste Effekte der Corona-Pandemie in die Ergebnisse der Untersuchungen mit eingeflossen.
Das Buch richtet sich an Interessierte aus der Dienstleistungsforschung, Steuerberatung, Personalentwicklung sowie der beruflichen Bildung.

Table of Contents

Frontmatter

Arbeitspsychologische Analysen

Frontmatter
Kapitel 2. Wirkungen der Digitalisierung auf Mitarbeitende: Ein narrativer Review empirischer Befunde
Zusammenfassung
In einem narrativen Überblick über 22 empirische Studien werden die Wirkungen der Digitalisierung auf Mitarbeitende analysiert. Den Kern der Analyse bildet dabei die Darstellung von Untersuchungen, welche relevante Befunde zu veränderten Arbeitsbedingungen, neuen Arbeitsformen und Merkmalen digitalisierter Arbeit beinhalten. Je nach Operationalisierung und untersuchtem Phänomen lassen sich unterschiedliche positive wie negative Konsequenzen auf das Erleben und Verhalten von Mitarbeitenden nachweisen.
Philipp K. Görs, Anne Traum, Arne Koevel, Friedemann W. Nerdinger
Kapitel 3. Operationalisierung und Validierung des organisationalen und des arbeitsplatzbezogenen Digitalisierungsgrades in Steuerberatungskanzleien
Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag berichtet über die Entwicklung und Validierung von Skalen zur Messung des organisationalen bzw. des arbeitsplatzbezogenen Digitalisierungsgrades (ODG-/ADG-Skala). Mittels einer dreistufigen Delphi-Studie wurden die beiden 15 bzw. 13 Items umfassenden Messinstrumente entwickelt. Anschließend wurde in drei aufbauenden Untersuchungen die Konstruktvalidität der Skalen nachgewiesen. Im Ergebnis stehen zwei reliable und valide Messinstrumente für weiterführende Analysen zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf Mitarbeitende in Steuerberatungskanzleien zur Verfügung.
Philipp K. Görs, Christoph Müller, Anne Traum, Henning Hummert, Friedemann W. Nerdinger
Kapitel 4. Wirkungen der Digitalisierung von Arbeit auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Steuerberatungskanzleien
Zusammenfassung
Digitalisierung und damit verbundene neue organisationale Prozesse können zu einer u. U. tief greifenden Transformation der betroffenen Tätigkeiten mit potenziell erheblichen Folgen für die damit betrauten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen. Diese Folgen waren Thema einer umfangreichen empirischen Studie in Steuerberatungskanzleien (N = 457). Die Studie verfolgte das Ziel zu untersuchen, wie sich der Grad der Digitalisierung auf relevante psychologische Ergebnisse der Arbeit auswirkt und welche Tätigkeits- und/oder Persönlichkeitseigenschaften in diesem Zusammenhang einen vermittelnden oder moderierenden Einfluss haben könnten. Abschließend werden auf der Basis der Ergebnisse Handlungsempfehlungen zur aktiven Begleitung von Digitalisierungsprozessen gegeben.
Henning Hummert, Anne Traum, Philipp K. Görs, Friedemann W. Nerdinger
Kapitel 5. Arbeitsgestaltung in Steuerberatungskanzleien im Zeichen der Digitalisierung
Empfehlungen für die Gestaltung der Tätigkeiten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf Basis der Befunde objektiver Arbeitsanalysen
Zusammenfassung
Die Digitalisierung bietet wissensintensiven Dienstleistern, zu denen auch Steuerberaterinnen und -berater gehören, insgesamt viel positives Potenzial. Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) bewirken aber nicht automatisch positive Veränderungen, sondern sie müssen sinnvoll in die Arbeitstätigkeit eingebunden werden. Im Zuge objektiver Arbeitsanalysen, die in verschiedenen Kanzleien durchgeführt wurden, konnten ungünstig gestaltete Tätigkeitsmerkmale sowohl an hoch als auch an niedrig digitalisierten Arbeitsplätzen beobachtet werden. Bei der Arbeitsgestaltung ist darauf Wert zu legen, dass Nutzerinnen und Nutzer von IKT ihre Ziele damit effektiver, effizienter und zufriedenstellender erreichen können. In diesem Beitrag werden entsprechende Empfehlungen für eine günstige Gestaltung der Tätigkeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Steuerberatungskanzleien gegeben.
Anne Traum, Henning Hummert, Philipp K. Görs, Arne Koevel, Friedemann W. Nerdinger
Kapitel 6. Revolution, Verschmelzung oder Rudern gegen den Strom? Auswirkungen der Digitalisierung auf wissensintensive Dienstleistungsbranchen
Zusammenfassung
Folgender Beitrag zeigt auf, inwieweit sich die in Steuerberatungsunternehmen erhobenen Befunde auf andere wissensintensive Dienstleistungsbereiche übertragen lassen. Um die Potenziale der Übertragbarkeit der Befunde zu untersuchen, wurde eine explorative Interviewstudie durchgeführt. In leitfadengestützten Experteninterviews wurden Gespräche mit Vertretenden unterschiedlicher Dienstleistungen geführt; darunter finden sich Experten aus der Finanzdienstleistung, der Personalverwaltung, der Versicherungsbranche, dem Tourismusbereich sowie der Bundesagentur für Arbeit. Die Ergebnisse verweisen darauf, dass die unterschiedlichen Dienstleistungen teils mit verschiedenen Problemlagen konfrontiert sind und eine Übertragung der bisherigen Ableitungen nicht eins zu eins möglich zu sein scheint. Der Beitrag zeigt Implikationen für weitere Forschungen auf und verweist auf bestehende Gemeinsamkeiten zwischen den jeweiligen Branchen.
Arne Koevel, Philipp K. Görs, Anne Traum, Friedemann W. Nerdinger

Organisations- und führungstheoretische Analysen

Frontmatter
Kapitel 7. Soziale Praxis erfassen
Die Datenbasis für die organisations- und führungstheoretischen Analysen
Zusammenfassung
Die empirische Erfassung der Auswirkungen von Digitalisierung auf organisationale Prozesse und Strukturen sowie auf Führung verlangt ein Forschungsdesign, dass die potenziellen Wechselwirkungen zwischen der Technologie und der sozialen Praxis innerhalb der analysierten Organisationen aufnehmen kann. In dem Beitrag werden die konzeptionellen Grundlagen, der methodische Ansatz und die Stichprobe skizziert, die den organisations- und führungstheoretischen Analysen im Rahmen von KODIMA zugrunde lagen.
Marco Zimmer, Halina Ziehmer, Thomas Russack
Kapitel 8. Offenheit und Geschlossenheit – Management von Schnittstellen und organisationalen Grenzen
Konzeptionelle und empirische Untersuchungen der Auswirkungen digitalisierter Arbeitsprozesse
Zusammenfassung
Die Nutzung der ökonomischen Potenziale zur Automatisierung und Effizienzsteigerung, die die Digitalisierung von Prozessen bietet, geht in Regel einher mit einer verstärkten Durchlässigkeit der Grenzen zwischen dem fokalen Unternehmen und seinen Kooperationspartnern. Es werden Schnittstellen geschaffen, um Daten und Informationen über diese Grenzen fließen zu lassen. Diese Schnittstellen bedürfen des Managements aus zumindest zwei Gründen: zum einen, um aus informationstechnischer Perspektive einen möglichst reibungsarmen Transfer von Daten und Informationen zu ermöglichen, zum anderen, weil die mit den Schnittstellen verbundene Durchbrechung organisationaler Grenzen die fokale Organisation abhängiger macht von den Handlungen und Entscheidungen ihrer Kooperationspartner. Theoretisch-konzeptionell und am Beispiel des Umgangs von Steuerberatungen mit Schnittstellen zu ihren Mandantinnen und Mandanten werden Formen des Schnittstellenmanagements diskutiert und Handlungsempfehlungen forumuliert.
Marco Zimmer, Thomas Russack
Kapitel 9. Kanzleiführung in der digitalen Transformation
Anforderungen und Handlungsempfehlungen auf Basis des aktuellen Diskussionsstandes sowie eigener Erhebungen
Zusammenfassung
Führungskräfte in Steuerberatungskanzleien sehen sich im Rahmen der Veränderungen, die zurzeit unter dem Begriff der „digitalen Transformation“ zusammengefasst werden, vielfältigen Herausforderungen gegenübergestellt. Dabei sind die diesbezüglichen Anforderungen an sie hoch: für die Mitarbeitenden sowie die Mandantinnen und Mandanten verkörpern sie hoch qualifizierte Expertinnen und Experten, die komplexe fachliche Fragestellungen verbindlich beantworten können und in schwierigen Situationen mit professionellen Ratschlägen zur Verfügung stehen. Fraglich ist nun, inwieweit sie dieser Expertenstellung und ihren Führungsaufgaben auch im Kontext der digitalen Gestaltung von Geschäftsprozessen oder gar der digitalen Transformation ganzer Geschäftsmodelle – aufseiten der Mandanten und der Steuerberatungskanzleien – gerecht werden können und wollen. Dies wird auf der Basis einer Analyse von 13 kleinen und mittelständischen Steuerberatungskanzleien in Deutschland diskutiert. Dabei wird auch auf diesbezüglich relevante Effekte der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 eingegangen, die im Rahmen einer zweiten Erhebung untersucht werden konnten.
Thomas Russack, Marco Zimmer
Kapitel 10. Formen und Nutzung von Home-Office Optionen
Konzeptionelle und empirische Untersuchungen sowie Handlungsempfehlungen am Beispiel von Steuerberatungen
Zusammenfassung
Angesichts des Fachkräftemangels steht die Steuerberatung wie auch andere Branchen in der Dienstleistungsökonomie vor der Herausforderung sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Das Angebot der Arbeit im Home-Office mit seinen Potenzialen zur Verbesserung der Work-Life-Balance ist hier eine immer wieder diskutierte Option, die gleichzeitig den Arbeitsplatz Steuerberatung attraktiv machen könnte für Bewerberinnen und Bewerber, die wegen privater Verpflichtungen eine klassische Tätigkeit im Büro nicht wahrnehmen können. Der Beitrag diskutiert theoretisch und auf Basis von Erhebungen in der Steuerberatungsbranche vor und nach dem Corona-bedingten Lockdown im Frühjahr 2020 die Vor- und Nachteile der Tätigkeit im Home-Office aus der Perspektive der Beschäftigten. Er endet mit Handlungsempfehlungen für eine attraktivere Gestaltung dieser Form des Arbeitens.
Marco Zimmer, Halina Ziehmer
Kapitel 11. Organisationale Anreize beim Kompetenzerwerb
Konzeptionelle und empirische Untersuchungen sowie Handlungsempfehlungen am Beispiel von Steuerberatungen
Zusammenfassung
Nicht nur die Nutzung, sondern auch die Entwicklung von Kompetenzen wird durch organisationale Strukturen und die Anreize, die diese für die Beschäftigten darstellen, beeinflusst. Aus theoretischer Perspektive und auf der Basis empirischer Erkenntnisse aus Untersuchungen in Steuerberatungskanzleien wird der Frage nachgegangen, welche organisationalen Rahmenbedingungen die Entwicklung von Kompetenzen fördern und welche die Entwicklung eher behindern. Dabei zeigt sich unter anderem die Relevanz von Anreizsystemen für die Entwicklung von Kompetenzen.
Marco Zimmer

Kompetenzentwicklung für Tätigkeiten in digitalisierten Arbeitsprozessen

Frontmatter
Kapitel 12. Kompetenzen und Digitalisierung
Zusammenfassung
Um Kompetenzprofile für Tätigkeiten in digitalisierten Arbeitsprozessen zu entwickeln, wurde zunächst die Beziehung zwischen Kompetenzen und Digitalisierung analysiert. Dazu wurden Kompetenzdefinitionen und Kompetenzmodelle betrachtet. Außerdem wurden verschiedene Systematisierungen und Arten von Kompetenzen untersucht und eingeordnet. Schließlich wurden Systeme zum Erfassen und Entwickeln von Kompetenzen beleuchtet. Abschließend wurde die Bedeutung des Kompetenzmanagements für die Transformationsprozesse der Digitalisierung herausgearbeitet.
Virginia Moukouli, Markus Bieker
Kapitel 13. Kompetenzmanagement für die Praxis
Zusammenfassung
Um Kompetenzprofile für die Arbeit in digitalisierten Prozessen zu entwickeln, wurden in Steuerberatungskanzleien Strategien zum Personalmanagement und zur Digitalisierung analysiert und bewertet, Anforderungen an Beschäftigte erhoben und ein Kompetenzmodell abgeleitet. Es wurden Empfehlungen zum Kompetenzmanagement als Grundlage für eine kompetenzbasierte Personalentwicklung in der Steuerberatung erarbeitet. Die Empfehlungen für eine kompetenzbasierte Personalentwicklung sind für den gesamten Zyklus des Personalmanagements in den Kanzleien anwendbar, von der Suche über das Halten bis hin zum Entwickeln von Beschäftigten, und wird der Bedeutung kompetenter Fachkräfte in der digitalisierten Arbeitswelt der Steuerberatung gerecht. Die Untersuchungen fanden teilweise im COVID-19 Lockdown ab dem Frühjahr 2020 statt, sodass die Auswirkungen der Corona-Pandemie als ein Stresstest der Digitalisierung von Arbeit teilweise in die Ergebnisse mit eingeflossen sind.
Virginia Moukouli, Markus Bieker

Berufliche Bildung in der Digitalisierung

Frontmatter
Kapitel 14. Berufspraktische und methodische Überlegung
Entwicklung eines konzeptionellen Rahmens für die thematische Erschließung der steuerberatenden Branche
Zusammenfassung
Technologiegetriebene Veränderungsprozesse sind für die steuerberatende Branche im besonderen Maße prozessprägend und organisationsformend. Die daraus erwachsenen Spannungsfelder münden u. a. in vielfältige Fragestellungen nach berufspraktischen Vermittlungsansätzen in der Aus- und Fortbildung. Dabei erscheint ein ganzheitlicher Vermittlungsansatz über die Belegschaft einer Steuerberatungskanzlei zweckmäßig. Ausgehend von einer ökonomischen und pragmatischen Wissensteilung durch Multiplikatoren (u. a. POB, Ausbilder) ist der Frage nach qualitativen, methodischen Aspekten nachzugehen. Die Ableitungen von Handreichungen aus den vorhandenen Ordnungsmitteln stellen hier einen konkreten Ansatz in der Verzahnung Veränderungsprozess-Multiplikator-Berufsausbildung dar. In Verbindung mit der systematischen Hinterfragung des Blended Learning ergeben sich Handlungsempfehlungen für die Kanzleien, Führungskräfte, Ausbildende und Auszubildende. Diese Überlegungen bilden die konzeptionellen Rahmungen für die nachfolgenden Abschnitte.
Alrik Zech
Kapitel 15. Multiplikatoren zur Wissensteilung in der digitalen Veränderung
Empfehlungen für die Gestaltung von Multiplikatorenansätzen in Veränderungsprozessen
Zusammenfassung
Die gezielte Kanalisierung von zielgruppengerechten Informationen durch Multiplikatoren (wie Prozess- und Organisationsbeauftragte) birgt erhebliche Potenziale in der Wissensteilung- und -mehrung in einer Kanzlei bzw. zwischen mehreren Kanzleien. Dabei erscheint eine organisationale, funktionale Verankerung notwendig, um innerhalb der Kanzleien eine (mittelfristige) Wirksamkeit zu erzielen. Hierbei gilt es, u. a. auf Grund des (nebenberuflichen9 Charakters, der Informationssequenzierung bzw. didaktischen Reduktion ein besonderes Augenmerk zu schenken. Einerseits um Überlastungen des Multiplikators zu vermeiden und anderseits die Um-/Durchsetzungen innerhalb der Kanzlei sicherzustellen. Auch die methodischen Ansätze sind hinsichtlich des Lern-/Vermittlungszieles zu differenzieren und erfordern weitere Überlegungen zur Kompetenzentwicklung.
Alrik Zech, Frank Dolge
Kapitel 16. Ausbildung in der Steuerberatung
Konzeptionelle Ansätze für die Ordnungsarbeit und Sicherstellung bzw. Entwicklung der betrieblichen Ausbildungsqualität
Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der Sicherstellung und Entwicklung der Ausbildungsqualität bedarf es neben der funktionalen Verankerung des Ausbildenden auch einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Ordnungsmittel (u. a. Ausbildungsordnung). Im Diskurs wird deutlich, dass diese eher als Teil eines komplexen Erwerbsprozesses von beruflicher Handlungskompetenz zu verstehen sind und IT-/prozessspezifische Inhalte (graue Ordnungen) im besonderen Maße bedeutsam scheinen. Unter Einbeziehung des ‚elektronische Ausbildungsnachweis‘ lassen sich Potenzial vermuten, die durch eine systematische Aufbereitung (Handreichungen) einen Beitrag zur Steigerung der Ausbildungsqualität leisten. Gleichermaßen lassen die konzeptionellen Überlegungen Potenziale für die empirisch gestützte Ordnungsarbeit vermuten.
Alrik Zech
Kapitel 17. Blended Learning in der Ausbildung der Steuerfachangestellten
Handlungsempfehlungen für die Entwicklung und Umsetzung von Blended Learning in der steuerlichen Ausbildungspraxis
Zusammenfassung
Die Umsetzung von Blended Learning bedarf umfänglicher Vorarbeiten, begleitender Prozesse, aber auch strukturierter Nacharbeiten, um Technik, Inhalte, Organisation, Lehrende und Lernende in einem zielführenden Maße zu kombinieren. Dabei birgt der Ansatz erhebliche Potenziale für die Aus- und Fortbildung, auch vor dem Hintergrund der skizzierten Multiplikatorenansätze.
Nele Turtschan, Alrik Zech

Praxisempfehlungen zur Gestaltung der digitalisierten Arbeitswelt

Frontmatter
Kapitel 18. Arbeiten in der Digitalisierung: Gestaltungsvorschläge für Steuerberatungskanzleien
Zusammenfassung
Im folgenden Beitrag werden Empfehlungen zur Gestaltung der digitalisierten Arbeitswelt am Beispiel der Steuerberatung vorgestellt. Dabei werden die aus den Ergebnissen arbeitspsychologischer, organisations- und führungstheoretischer Analysen und den Untersuchungen zum Kompetenzmanagement und zur beruflichen Bildung gewonnenen Handlungsempfehlungen einem Praxistest unterzogen und bewertet. Im Ergebnis stehen erprobte Handlungsempfehlungen, die konkrete Vorschläge zur Arbeitsgestaltung, zur Organisationsentwicklung, zur Gestaltung von Führung und dem Arbeiten im Home-Office, zur Umsetzung von Maßnahmen der Kompetenzentwicklung und zur Gestaltung der beruflichen Bildung in Zeichen der Digitalisierung präsentieren.
Hakan Yergün, Virginia Moukouli, Anne Traum
Kapitel 19. Digitalisierte Arbeitsprozesse in Dienstleistungsunternehmen: Übertragbarkeit von Praxisempfehlungen
Zusammenfassung
Die Übertragbarkeit der Empfehlungen zur Kompetenzentwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Steuerberatung wurde am Beispiel von Banken, Versicherungen, Handelsunternehmen und Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass der für die Steuerberatung entwickelte Kompetenzansatz für Tätigkeiten in digitalisierten Arbeitsprozessen auch als Grundlage für ein kompetenzbasiertes Personalmanagement in anderen Branchen aus dem Dienstleistungssektor dienen kann.
Virginia Moukouli
Kapitel 1. Verortung und Charakterisierung der steuerberatenden Branche
Tätigkeitsfelder, Zugangsvoraussetzungen, Strukturierung und Herausforderungen der steuerberatenden Branche
Zusammenfassung
Als unabhängiges Organ der Steuerrechtspflege ist die Steuerberatung in vielfacher Hinsicht von anderweitigen Beratungstätigkeiten und Dienstleistungsfeldern abzugrenzen. Dabei sind die Tätigkeitsfelder aber auch die Ausübungsberechtigung gesetzlich klar reglementiert. Dies bedingt u. a. branchentypische Qualifikationen, Bearbeitungsprozesse und Organisationsstrukturen. Neben den permanenten Steuerrechtsänderungen wirken hierbei vielfältige technologiegetriebene Anpassungsprozesse auf die Branche und verändern die (künftigen) Anforderungen an die Erbringung steuerlicher Dienstleistungen, Kanzlei- und Führungsstrukturen und den beruflichen Handlungskompetenzen.
Alrik Zech
Metadata
Title
Kompetenzen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der digitalisierten Arbeitswelt
Editors
Virginia Moukouli
Prof. Dr. Friedemann W. Nerdinger
Hakan Yergün
Alrik Zech
Prof. Dr. Marco Zimmer
Copyright Year
2022
Electronic ISBN
978-3-658-34869-4
Print ISBN
978-3-658-34868-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-34869-4

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