2004 | OriginalPaper | Chapter
Kompetenzentwicklung
Author : Sebastian Jünger
Published in: Selbstorganisation, Lernkultur und Kompetenzentwicklung
Publisher: Deutscher Universitätsverlag
Included in: Professional Book Archive
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Wir haben im letzten Kapitel versucht, ein Lernkonzept sowie ein Konzept von Lernkultur grundlagentheoretisch zu fundieren. Aus der prozesslogischen Modellierung mithilfe selbstorganisations- und ordnungstheoretischer Annahmen und aus der funktionalen Einbettung mithilfe beobachter- und kulturtheoretischer Überlegung hat sich eine integrative Beschreibung ergeben, die Lernen gleichermaßen in grundlagen-, anwendungs- und gestaltungstheoretischen Problembereichen einheitlich erklärbar macht. Unsere Hauptthese war dabei, dass, wenn wir von und über Lernen reden, wir uns zwar immer auf die gleiche Art von Prozessskelett beziehen, dass aber eben diese Bezugnahme je nach kulturell spezifiziertem Beobachtungskontext unterschiedliche funktionale Aspekte und Ausprägungen von Lernprozessen sichtbar macht. Wir haben deshalb die Bezugnahmen in episodische Beschreibungen und dispositionale Erklärungen differenziert. Diese Differenzierung hilft uns dabei, den Mythos der Wissensvermittlung als didaktischen Kategorienfehler (vgl. Neuweg 2001: 107ff) zu entlarven, weil er auf der Annahme beruht, dass die Herstellung von Wissen (lernen) allein durch den Nach-Vollzug der Darstellung von Wissen (lehren) zu erreichen wäre. Dass diese Differenzierung für die Beobachtung, Erfassung und Gestaltung von Prozessen im Phänomenbereich LE.KOM wichtig ist, zeigt sich daran, dass wir es hier mit dem arbeitsbezogenen Lernen Erwachsener zu tun haben.