2002 | OriginalPaper | Chapter
Konfliktlinien
Authors : Rainer-Olaf Schultze, Tanja Zinterer
Published in: Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Included in: Professional Book Archive
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Eine ausdifferenzierte Gesellschaft ist eine konflikthafte Gesellschaft, in der sich soziale und politische Strukturen entlang dauerhafter Konfliktlinien (K.) organisieren. K. oder englisch „cleavages“trennen bestimmte, meist sozialstrukturell (→ Sozialstruktur) voneinander unterscheidbare Bevölkerungsgruppen anhand politischer Überzeugungen und Werthaltungen. Sie haben prägenden Einfluß auf das Wertesystem einer pK, indem sie seine Basis bilden sowie es zugleich differenzieren und fragmentieren. Alle westlichen Industriegesellschaften werden von K. geprägt, wobei sich nur einige wenige als dauerhaft erwiesen haben. Dazu zählen die K. zwischen dominanter und unterworfener Kultur (Zentrum-Peripherie-Konflikt) und der Konflikt zwischen Kapital und Arbeit.