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2005 | Book

Legitimität und Effizienz administrativer Innovationen

Author: Anja Tuschke

Publisher: Deutscher Universitätsverlag

Book Series : neue betriebswirtschaftliche forschung (nbf)

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Table of Contents

Frontmatter
1. Problemstellung
Zusammenfassung
In der Literatur wird der Begriff der Innovation oftmals mit technischen Neuerungen gleichgesetzt.1 Arbeiten zur Innovationsforschung befassen sich intensiv mit unterschiedlichen Aspekten (technischer) Produkt- und Verfahrensinnovationen wie der Entdeckung bzw. Entwicklung einer Innovation, ihrer Wirkung auf den Unternehmenserfolg, dem Umgang mit Anwendungshindernissen und der Durchsetzung am Markt.2 Sehr viel seltener werden diese Fragen in Bezug auf administrative Innovationen behandelt.
Anja Tuschke
2. Legitimität und Effizienz administrativer Innovationen
Zusammenfassung
Der Begriff der Innovation stammt aus dem Lateinischen und geht auf die Wörter „novus“(neu) und „innovation“(Erneuerung) zurück. Konstitutives -Merkmal von Innovationen ist die Neuartigkeit bzw. die Schaffung von Neuem. Diese beiden Begriffe spiegeln sich auch in modernen Definitionen von Innovationen wider, die zwischen einer ergebnisorientierten Sicht („Neuartigkeit“) und einer prozessorientierten Sicht („Schaffung von Neuem“) unterscheiden.
Anja Tuschke
3. Legitimitätsgrundlagen und Grad der Legitimität
Zusammenfassung
Die Legitimität administrativer Innovationen wird meist als „Schwarz-Weiß-Bild“gesehen. In zahlreichen Arbeiten wird administrativen Innovationen implizit vollständige Legitimität unterstellt, ohne die Frage nach dem Ursprung oder dem Grad der Legitimität zu thematisieren. Dies gilt beispielsweise für Studien, in denen die Einführung bzw. Umsetzung von Total Quality Management314,langfristig orientierten Vergütungssystemen315, Aktienrückkaufprogrammen316 oder von neuen Regeln in der Rechnungslegung amerikanischer Unternehmen317 analysiert wird. Diese administrativen Innovationen werden zwar aufgrund ihres Neuigkeitsgrades oder aufgrund individueller Nachteile von einzelnen Akteuren abgelehnt, doch stehen sie nicht in einem offensichtlichen Widerspruch zu gesellschaftlichen Normen, Werten und Traditionen. Daher gehen die Studien davon aus, dass die beschriebenen Innovationen von der Mehrheit der Akteure als legitim wahrgenommen werden. Daneben werden in einigen Studien administrative Innovationen analysiert, die nach Meinung der jeweiligen Autoren als vollständig illegitim einzustufen sind. Eine der ersten Analysen dieser Art bezieht sich auf Änderungen im Studienangebot US-amerikanischer “Liberal Arts Colleges”, die ihre Kurse in den siebziger und achtziger Jahren stärker an den Anforderungen des Arbeitsmarktes orientierten.318 Nach Ansicht der Autoren wurde diese neue Studienausrichtung im gesellschaftlichen Umfeld als illegitim eingeschätzt.319 Eine neuere empirische Analyse befasst sich mit der als illegitim betrachteten Abkehr japanischer Unternehmen vom Prinzip der lebenslangen Beschäftigung.320
Anja Tuschke
4. Legitimitätsstrategien
Zusammenfassung
Unternehmen sind oftmals mit der Situation konfrontiert, dass die von ihnen genutzten Regeln, Prozesse und Strukturen nicht mehr effizient sind. Wie in Kapitel 2 ausgeführt, kann sich der Übergang auf effizientere Alternativen als problematisch erweisen. Weisen die neuen Regeln, Prozesse und Strukturen nur einen geringen Legitimitätsgrad auf, sind Legitimitätskosten zu erwarten, die zumindest einen Teil des erhofften Effizienzgewinns vernichten.
Anja Tuschke
5. Schlussbemerkung
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, die Wirkung der Legitimität administrativer Innovationen zu analysieren und Ansatzpunkte zur Legitimitätssteigerung aufzuzeigen. Gerade bei administrativen Innovationen stellt die Legitimität einen wichtigen Aspekt dar. Während Neuerungen bei Produkten oder technischen Produktionsverfahren von vorgesetzten Führungskräften angeordnet werden können, erfordert die Umsetzung administrativer Regeln, Prozesse und Strukturen meist eine Veränderung im Denken und Handeln der Unternehmensmitglieder. Das Umdenken und „Andershandeln“wird kaum gelingen, wenn die administrativen Innovationen nicht als legitim akzeptiert werden. Auch im gesellschaftlichen Umfeld kann sich die Legitimität administrativer Innovationen als wichtig erweisen. So werden Unternehmen von (potenziellen) Kunden, Lieferanten, Kapitalgebern etc. nicht nur nach ihrem Ergebnis beurteilt, sondern auch danach, wie sie dieses Ergebnis erreicht haben.
Anja Tuschke
Backmatter
Metadata
Title
Legitimität und Effizienz administrativer Innovationen
Author
Anja Tuschke
Copyright Year
2005
Publisher
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-82029-7
Print ISBN
978-3-8244-9147-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-82029-7