2005 | OriginalPaper | Chapter
Legitimitätsgrundlagen und Grad der Legitimität
Author : Anja Tuschke
Published in: Legitimität und Effizienz administrativer Innovationen
Publisher: Deutscher Universitätsverlag
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Die Legitimität administrativer Innovationen wird meist als „Schwarz-Weiß-Bild“gesehen. In zahlreichen Arbeiten wird administrativen Innovationen implizit vollständige Legitimität unterstellt, ohne die Frage nach dem Ursprung oder dem Grad der Legitimität zu thematisieren. Dies gilt beispielsweise für Studien, in denen die Einführung bzw. Umsetzung von Total Quality Management
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,langfristig orientierten Vergütungssystemen
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, Aktienrückkaufprogrammen
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oder von neuen Regeln in der Rechnungslegung amerikanischer Unternehmen
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analysiert wird. Diese administrativen Innovationen werden zwar aufgrund ihres Neuigkeitsgrades oder aufgrund individueller Nachteile von einzelnen Akteuren abgelehnt, doch stehen sie nicht in einem offensichtlichen Widerspruch zu gesellschaftlichen Normen, Werten und Traditionen. Daher gehen die Studien davon aus, dass die beschriebenen Innovationen von der Mehrheit der Akteure als legitim wahrgenommen werden. Daneben werden in einigen Studien administrative Innovationen analysiert, die nach Meinung der jeweiligen Autoren als vollständig illegitim einzustufen sind. Eine der ersten Analysen dieser Art bezieht sich auf Änderungen im Studienangebot US-amerikanischer “Liberal Arts Colleges”, die ihre Kurse in den siebziger und achtziger Jahren stärker an den Anforderungen des Arbeitsmarktes orientierten.
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Nach Ansicht der Autoren wurde diese neue Studienausrichtung im gesellschaftlichen Umfeld als illegitim eingeschätzt.
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Eine neuere empirische Analyse befasst sich mit der als illegitim betrachteten Abkehr japanischer Unternehmen vom Prinzip der lebenslangen Beschäftigung.
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