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2023 | Book

Management im Gesundheitswesen

Fallstudien, Aufgaben und Lösungen

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About this book

Lernen anhand von Fallstudien erfreut sich zunehmender Beliebtheit – auch in der akademischen Ausbildung der Wirtschafts-, Gesundheits- und Pflegewissenschaften, der Medizin oder dem Fach Public Health. Als Ergänzung zu gängigen Lehrbüchern des Managements im Gesundheitswesen wird der Leser in diesem Buch anhand von 28 Fallstudien in zentrale Konzepte der Entscheidungsfindung, des Marketings, der Organisation und des Controllings in Gesundheitsbetrieben eingeführt. Dazu gehören sowohl Klassiker wie Marketing-Mix oder Nutzwertanalyse als auch jüngere Methoden wie Service Blueprinting oder Discrete Event Simulation.

Die einheitlich aufgebauten Fallstudien beginnen jeweils mit einem Hintergrundkapitel, in dem ausgewählte Literatur zum vorgestellten Management-Konzept zusammengefasst und Quellen für vertiefende Lektüre empfohlen werden. Anschließend wird praxisnah eine Situation beschrieben, die entlang von Teilaufgaben und mithilfe des jeweils zuvor vorgestellten Konzepts analysiert werden soll. Dieser didaktische Aufbau bietet Studierenden anschauliche Lernsituationen und Lehrenden ein fertig vorbereitetes Seminar, das auf mehrjährigen Lehrerfahrungen beruht. Lehrenden wird die Möglichkeit gegeben auf Musterlösungen zurückzugreifen. Die zweite Auflage wurde durchgesehen, aktualisiert und um zahlreiche neue Fallstudien ergänzt.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Eine Möglichkeit, die vielfältigen Konzepte des Managements zu ordnen, ist nach Managementfunktionen. Diese kann man weiter in Sachfunktionen (Marketing, Leistungserstellung, Rechnungswesen und Finanzwirtschaft) und Führungsfunktionen (Entscheidung, Umsetzung, Feedback) untergliedern. Dieses Kapitel benennt Beispiele für Fragen einer bestehenden Klinik oder einer Unternehmensgründung im Gesundheitswesen, die sich in diesen Managementfunktionen bzw. ihren Teilbereichen stellen und ordnet die 28 Fallstudien dieses Lehrbuches diesen Teilbereichen zu.
Wolf Rogowski

Marketing

Frontmatter
2. Kennzahlen der Marktforschung
Zusammenfassung
Diese Fallstudie erläutert zunächst relevante Konzepte wie das Marktumfeld und die Marktforschung und stellt ihre Relevanz für das wirtschaftliche Handeln eines Gesundheitsbetriebes dar. Anschließend werden am Beispiel einer fiktiven Wundauflage mögliche Vorgehen für eine Absatzvolumenschätzung vorgestellt. In praktischen Teilaufgaben werden der Zielmarkt und mögliche Marktsegmente für die Wundauflage bestimmt. Darauf aufbauend erfolgt schrittweise eine Absatzvolumenschätzung für drei ausgewählte Marktsegmente, die exemplarisch nach den Settings differenziert werden, in denen eine chronische Wundversorgung erfolgen kann: in vollstationären Pflegeeinrichtungen, in der eigenen Häuslichkeit durch ambulante Pflegedienste und in Krankenhäusern. Das Schätzverfahren wird sowohl nach dem Bottom-up- als auch nach dem Top-down-Ansatz durchgeführt. Dabei wird der Umgang mit Informationen der Gesundheitsberichterstattung des Bundes thematisiert und illustriert, wie fehlende Fallzahlen für ein innovatives Produkt durch die Kombination von transparenten Annahmen und verfügbaren Quellen geschätzt werden können. Ziel der Fallstudie ist es aufzuzeigen, wie Informationen aus der Marktanalyse dabei helfen, strategische Entscheidungen zu treffen bzw. diese zu untermauern.
Eugenia Larjow, Christian Reuschenbach
3. Schätzung von Markttrends
Zusammenfassung
Während zeitpunktbezogene Schätzungen von Marktvolumina einen wichtigen Ansatzpunkt zur Abschätzung der zukünftigen Umsätze eines neuen Produktes bieten, hat natürlich ergänzend die Marktentwicklung einen entscheidenden Einfluss auf die Attraktivität eines Produktes für Investoren. Die Studie „Markttrends für Wundauflagen“ führt ein in einfache Schätzungen linearer, logarithmischer und exponentieller Trends. Ergänzend werden verfügbare Datenquellen für Trend schätzungen betrachtet und qualitative Ergänzungen zum Einbezug möglicher Trendbrüche, z. B. durch sich ändernde regulatorische Rahmenbedingungen, diskutiert. In dieser Fallstudie befassen Sie sich mit Markttrends, die für die FüDiWo-Wundauflagen relevant sind.
Wolf Rogowski, Daniel Dröschel, Fabia Gansen, Laura Birg
4. ABC-Analyse, BCG-Matrix
Zusammenfassung
Portfolioanalysen wie die BCG-Matrix sind klassische Tools des strategischen Marketings, die auch für das Gesundheitswesen relevant sind. In dieser Fallstudie wird dieses Konzept auf die Analyse des Leistungsspektrums eines Anbieters verschiedener Programme der Betrieblichen Gesundheitsförderung angewendet. Die Ergebnisse werden zu denen einer ABC-Analyse in Beziehung gesetzt, bei denen Kund:innen bzw. Produkte nach ihrem Anteil am Gesamtumsatz in eine Rangordnung gebracht werden. Im Anschluss wird die Anwendbarkeit der Konzepte kritisch diskutiert.
Wolf Rogowski, Stefan Dalichau
5. Marketing-Mix
Zusammenfassung
Mithilfe der sogenannten 4 P des Marketings – Product, Price, Place, Promotion – werden die marktrelevanten Entscheidungen eines Unternehmens zusammengefasst und strukturiert. Die Fallstudie Vier P für die Wundauflage FüDiWo thematisiert nach einer Einführung in die Produkt-, Preis-, Vertriebs- und Kommunikationspolitik die Ausgestaltung der Marketinginstrumente am Beispiel einer fiktiven Wundauflage für chronische Wunden. Vor dem Hintergrund der Besonderheiten des Marketings im Gesundheitswesen werden für jedes der 4 P im klassischen Marketing-Mix konkrete Maßnahmen ausgearbeitet. Im Vordergrund der Produktpolitik steht das Alleinstellungsmerkmal oder die Unique Selling Proposition (USP) der Wundauflage gegenüber Wettbewerbsprodukten. Die Preisgestaltung der Wundauflage erfolgt im Anschluss unter Berücksichtigung des Mehrwerts kostenbasiert. Die Festlegung einer Vertriebsstrategie führt in verschiedene Absatzmöglichkeiten des Medizinproduktemarkts sowie deren Vor- und Nachteile ein. Abschließend werden Möglichkeiten für eine zielgruppenspezifische Kommunikationspolitik aufgezeigt. Ziel der Fallstudie ist es, durch das Erarbeiten von konkreten Marketingmaßnahmen einen Überblick über das Marketing für Medizinprodukte zu vermitteln.
Fabia Gansen, Michael Pichotta
6. Produkt- bzw. Leistungspolitik mit Service Blueprinting
Zusammenfassung
Ein Ansatz des Dienstleistungsmarketings, mit dessen Hilfe Gesundheitsleistungen ganz aus Perspektive der behandelten Person und ihrer Customer Journey durch den Leistungsprozess analysiert werden kann, ist das sogenannte Service Blueprinting. Die vorliegende Fallstudie beginnt mit einer kurzen Einführung zur Begründung und zum Vorgehen dieses Ansatzes. Im Anschluss wird der Ansatz anhand der holprigen Customer Journey des imaginären Patienten Torben Schulz im Rahmen einer Bandscheiben-Operation kritisch diskutiert und auf einen Teilaspekt dieser Dienstleistung angewendet.
Wolf Rogowski, Tobias Schütz
7. Preispolitik und Kategorien der Vergütung
Zusammenfassung
Die Umsätze medizinischer Leistungen sind maßgeblich davon geprägt, wie die Leistungen vergütet werden. Ein wichtiger Aspekt des Managements von Innovationen im Gesundheitswesen besteht daher darin, verschiedene Vergütungsszenarien entwickeln und beurteilen zu können. In der Fallstudie Vergütungsszenarien für DiagBand zur Parkinsondiagnostik versetzt sich der/die Leser:in in die Rolle eines Beratungsunternehmens, das den Hersteller eines neuen Medizinprodukts darin unterstützt, verschiedene Vergütungsszenarien zu entwickeln und eines auszuwählen.
Daniel Dröschel, Wolf Rogowski
8. Ethik in der Kommunikationspolitik zu Therapieangeboten
Zusammenfassung
Angesichts der steigenden Prävalenz in Deutschland ist Adipositas ein zunehmend wichtiges Thema in Public Health und im Gesundheitswesen. Eine Möglichkeit der Therapie sind chirurgische Eingriffe. Sie bilden in dieser Fallstudie den Ausgangspunkt, um ethische Aspekte der Kommunikationspolitik im Gesundheitswesen zu diskutieren. Wir verorten zunächst Techniken dieser Kommunikationspolitik auf einem Spektrum zwischen Information und Zwang und arbeiten insbesondere die normativ-praktische Relevanz von Persuasion heraus. Die Fallstudie selbst widmet sich der Entwicklung eines multimodalen Behandlungskonzeptes bei Adipositas und der Abwägung von Interessen bei der Konzeption eines Marketing-Konzeptes. Ein besonderes Augenmerk der Lösungen liegt auf dialogischen und partizipativen Verfahren der Entscheidungsfindung.
Solveig Lena Hansen, Deborah Janowitz

Leistungserbringung

Frontmatter
9. Grundsätze der Prozessoptimierung
Zusammenfassung
Die Fallstudie führt in eine Prozessperspektive auf Tätigkeiten und Abläufe ein, die während der Aufnahme und der Versorgung von Patient:innen in Gesundheitseinrichtungen stattfinden. Anwendungsbeispiel ist eine Situation aus dem Wartebereich einer psychiatrischen Ambulanz. Durch die Auswertung von Beobachtungen und Gesprächen mit Mitarbeitenden und einem Patienten aus der Ambulanz sollen auch potenzielle Vor- und Nachteile des Prozessmanagements identifiziert werden. Zugleich werden auch grundlege Prozessoptimierungstechniken vorgestellt, die anschließend auf die beobachteten Sachverhalte übertragen werden sollen.
Wolf Rogowski, Eugenia Larjow
10. Business Process Model and Notation
Zusammenfassung
Ein wichtiger Aspekt der Leistungserstellung ist die Planung und Optimierung von medizinischen und administrativen Prozessen. Insbesondere wenn Prozesse im Zuge verstärkter Digitalisierung im Gesundheitswesen durch Informationstechnologien abgebildet und unterstützt werden sollen, bedarf es einer präzisen und allgemein konsentierten Notation zur grafischen Darstellung von Prozessen. Ein weithin anerkannter Standard hierfür ist die Business Process Model and Notation (BPMN).
Wolf Rogowski, Walter Swoboda
11. Prozessoptimierung mit Discrete Event Simulation
Zusammenfassung
Mit der Discrete Event Simulation (DES) können komplexe Systeme modelliert werden. Aus diesem Grund eignet sich das Tool zur Optimierung von Prozessen wie etwa dem in einer Notaufnahme. Diese Rettungsstellen werden charakterisiert durch ein hohes Aufkommen von Patient:innen, eine knappe Ressourcenverteilung und hohe Wartezeiten. Über DES kann einfach und schnell aufgezeigt werden, wie sich verschiedene Gestaltungen der Prozesse auf die Wartezeiten und Kosten in der Notaufnahme auswirken. In der folgenden Fallstudie wird die Computersoftware ARENA benutzt, um den Standard-Ablauf der Versorgung von Patient:innen einer fiktiven Notaufnahme zu modellieren, Schwachstellen und Engpässe aufzuzeigen und schließlich mithilfe einer Umstrukturierung zu verbessern.
Laura Maaß, Xiange Zhang, Julian Gansen

Rechnungswesen

Frontmatter
12. Kostenrechnung
Zusammenfassung
Um ein Unternehmen leiten zu können, benötigt die Unternehmensführung einen Überblick über den aktuellen Geschäftsbetrieb. Hierfür müssen Vorgänge im Unternehmen dokumentiert und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Erlöse und Kosten des Unternehmens ausgewertet werden. In dieser Fallstudie werden Sie sich als neuer Mitarbeiter des Salbenherstellers TysaTysaTypensalbe zunächst einen Überblick über die Kostenrechnung des Unternehmens verschaffen.
Laura Birg
13. Erlösrechnung
Zusammenfassung
In dieser Fallstudie werden Sie sich als neuer Mitarbeiter des Salbenherstellers Tysa weiterhin einen Überblick über die Kosten- und Erlösrechnung des Unternehmens verschaffen und darüber hinaus dem Unternehmen helfen, das Vertrauen der Hausbank zurückzugewinnen. Diese Fallstudie baut auf der Fallstudie „Kosten- und Erlösrechnung der Tysa GmbH – Teil 1“ auf.
Laura Birg

Finanzwirtschaft

Frontmatter
14. Bilanzkennzahlen am Beispiel statischer Liquiditätsanalyse
Zusammenfassung
Unternehmensanalysen dienen dazu, zu überprüfen, ob ein Unternehmen ökonomische Ziele, wie die Aufrechterhaltung von Liquidität, das Erzielen von Gewinnen und die Entwicklung von Erfolgspotenzialen, erreicht (Coenenberg et al. 2016, S. 565 f.). Um Aussagen zu solchen betriebswirtschaftlichen Sachverhalten abzuleiten, können Zahlen des Rechnungswesens zu Kennzahlen kombiniert werden (Frodl 2010, S. 116). Liquidität ist ein zentrales finanzwirtschaftliches Ziel von Unternehmen und beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens, den eigenen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Die Liquiditätsbedingung lautet, dass die Summe des Zahlungsbestandes und der Einzahlungen größer gleich der Auszahlungen ist (Becker und Peppmeier 2018, S. 13). In dieser Fallstudie nehmen Sie die Perspektive einer Person ein, die für die Besitzerin eines Sanitätshaus mit dem Schwerpunkt für orthopädische Schuhe Kennzahlen erstellt, mit der die Liquidität des Unternehmens besser analysiert werden kann.
Oliver Lange, Steffen Guder
15. Statische Investitionsrechnung
Zusammenfassung
Mittels der Investitionsrechnung werden Investitionsalternativen systematisch miteinander verglichen, um Investitionsentscheidungen vorzubereiten. Der Vergleich kann dabei auf der Grundlage verschiedener Kriterien erfolgen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen statischen Verfahren, die sich an betriebswirtschaftlichen Rechengrößen (etwa Kosten, Gewinn und Rentabilität) orientieren und dabei von Phänomenen im Zusammenhang mit Zeit weitgehend abstrahieren, und dynamischen Verfahren, die den zeitlichen Verlauf von Zahlungsströmen und auch die Zeitpräferenz (Kalkulationszins) explizit berücksichtigen (vgl. für einen Überblick über die Verfahren Hutzschenreuter 2015, S. 126–151). In der vorliegenden Fallstudie werden Sie als Mitarbeiter des Salbenherstellers Tysa im Wesentlichen anhand statischer Verfahren mehrere Alternativen für geplante Investitionen vergleichen.
Laura Birg
16. Dynamische Investitionsrechnung mit Discounted Cash Flow
Zusammenfassung
In dieser Fallstudie versetzen Sie sich in die Perspektive einer Gründerin, die eine Geschäftsidee aus betriebswirtschaftlicher Perspektive durchdenkt und eine grobe Überschlagsrechnung auf Basis eines Discounted Cash-Flows durchführt. Zunächst geht es darum, das Marktpotenzial auf Basis recherchierter Zahlen abzuschätzen und Erlöse zu überschlagen. Anschließend bestimmen Sie mithilfe einer Excel-Vorlage und gegebener Kosten den Break-Even-Point der geplanten Unternehmung und berechnen den diskontierten Cash-Flow über fünf Jahre.
Julian Gansen, Florian Koerber

Entscheidung

Frontmatter
17. Nutzwertanalyse
Zusammenfassung
Ziel dieser Fallstudie ist es, anhand eines Fallbeispiels zur Anschaffung von Ultraschallgeräten in der gynäkologischen Abteilung eines Krankenhauses in die Anwendung von multikriterieller Entscheidungsanalyse (auch Multi Criteria Decision Analysis oder MCDA) einzuführen. Hierzu werden drei zur Auswahl stehende Geräte zunächst anhand von qualitativen Kriterien, die aus einem Abteilungsgespräch der Gynäkologie abgeleitet werden, auf Basis einer Nutzwertanalyse bewertet. Anschließend werden weitere quantitative Kriterien aus Sicht der Klinikleitung in die Nutzwertanalyse einbezogen. Die Fallstudie schließt mit einer Ergebnispräsentation und einer kritischen Reflexion zur angewendeten multikriteriellen Entscheidungsanalyse ab.
Fabia Gansen
18. Ethische Dilemmata im Krankenhausmanagement
Zusammenfassung
Die betriebswirtschaftliche Betrachtung von Entscheidungsproblemen ist häufig von der Vorstellung geleitet, dass es eine definierbare Zielfunktion gebe. Die Lösung solcher Probleme folgt dann einer Spezifikation und Maximierung dieser Zielfunktion unter Nebenbedingungen. Entscheidungsträger sind jedoch häufig mit Problemen – etwa ethischen Dilemmasituationen – konfrontiert, in denen entscheidungstheoretische Überlegungen nicht notwendigerweise ausreichen. Die Fallstudie „Kampf den Schreibtischmördern!“ diskutiert am Beispiel einer dringend behandlungsbedürftigen, jedoch nicht versicherten stationären Patientin Grundkonzepte medizinischer Ethik und inhaltliche sowie prozedurale Möglichkeiten des Umgangs mit ethischen Dilemmata im Spannungsfeld von Medizin und Ökonomie in Gesundheitsbetrieben.
Wolf Rogowski, Sebastian Schleidgen
19. Positive & normative Entscheidungsanalyse
Zusammenfassung
Diese Fallstudie gibt eine Einführung in die normative und positive Entscheidungstheorie. Auf Basis einer Investitionsentscheidung zum Ausbau einer Augenklinik wird die normative Entscheidungstheorie in Form von Entscheidungen bei Sicherheit, unter Risiko und bei Unsicherheit behandelt. Hierzu werden drei Alternativen für den Ausbau der Augenklinik anhand des zu erwartenden jährlichen Gewinns bewertet. Bei der Entscheidung unter Risiko werden für bekannte Eintrittswahrscheinlichkeiten der drei Umweltzustände mit unterschiedlich hohen Fördermittelanteilen zur Investition die Entscheidungen nach der μ-Regel, der (μ, σ)-Regel und dem Bernoulli-Prinzip getroffen. Darüber hinaus werden für den Fall unbekannter Eintrittswahrscheinlichkeiten der Umweltzustände die Entscheidungsregeln bei Unsicherheit angewendet. Hierzu zählen die Laplace-, Minimax-, Maximax-, Hurwicz- und die Savage-Niehans-Regel. Im Rahmen der positiven Entscheidungsanalyse werden mögliche Ursachen von Fehlentscheidungen thematisiert.
Fabia Gansen

Umsetzung

Frontmatter
20. Institutionenökonomik in der Pflege
Zusammenfassung
Die Prinzipal-Agenten-Theorie wird auch in der Gesundheitsökonomik vielfach angewendet, um Probleme des gesellschaftlichen Leistungsaustausches zu analysieren. Manche der vorgeschlagenen Problemlösungen, wie z. B. die Einführung von Kontrollen zur Reduktion von Informationsasymmetrie, können von den Akteur:innen leicht als unangemessene Elemente einer Ökonomisierung der Versorgung wahrgenommen werden. Dieser Textbeitrag wendet die Prinzipal-Agenten-Theorie auf einen Fall an, der meist eher als Gegenmodell einer Ökonomisierung wahrgenommen wird: das niederländische Modell der Buurtzorg, eine innovative, dezentrale, unbürokratische Organisationsform für Pflegedienstleistungen, die sich von ihrer Gründung in 2006 bis 2018 zu einem erfolgreichen Unternehmen mit über 10.000 überdurchschnittlich zufriedenen Mitarbeiter:innen entwickelt hat.
Wolf Rogowski, Madlen von Fintel
21. Harvard-Verhandlungsmethode
Zusammenfassung
Verhandlungen spielen sowohl innerhalb von Gesundheitsbetrieben wie auch über Organisationsgrenzen hinaus im Gesundheitswesen eine sehr große Rolle. Dabei besteht immer die Gefahr, dass Verhandlungssituationen polarisieren und zum Streit mit Sieger:innen und Verlierer:innen ausarten, anstatt dass sie als Arena zur Suche nach bestmöglichen Lösungen genutzt werden. In der Fallstudie Die umstrittene Stundenaufschreibung wird in die Harvard-Verhandlungsmethode eingeführt – ein Klassiker der Mediation, der strukturiert dabei unterstützt, bei Konflikten den Weg der gemeinsamen Suche nach Win-win-Situationen einzuschlagen.
Wolf Rogowski, Heinz Pilartz

Feedback

Frontmatter
22. Informationsmanagement
Zusammenfassung
In dieser Fallstudie bearbeiten Sie ein konkretes Problem einer Pflegeeinrichtung aus der Perspektive des Informationsmanagements. Sie untersuchen, ob es auf einer Station des Pflegeheims zu einer Häufung von Stürzen gekommen ist. Dabei geht es zunächst um grundlegende Fragen des Informationsmanagements: Welche Informationen stehen zur Verfügung? Welche Informationen sind relevant? Welche Schlüsse können aus bestehenden Informationen gezogen werden? Insgesamt werden Sie für das Fallbeispiel durch drei Schritte geführt: die Eingabe von Daten, die Feststellung des Informationsbedarfs und eine Datenauswertung. Ergänzend werden über das Fallbeispiel hinausgehende Fragen der Informationswirtschaft, Informationssysteme und der Informations- und Kommunikationstechnik thematisiert.
Julian Gansen, Fabia Gansen, Yvonne Goltsche, Wolf Rogowski
23. Kennzahlen der stationären Vergütung
Zusammenfassung
Die Vergütung stationärer Leistungen bildet im Gesundheitswesen eine wesentliche Referenzgröße für Marketing, Kostenrechnung und verschiedene Controlling-Bereiche. Diese Fallstudie gibt eine Einführung in das System der Diagnosis Related Groups (DRGs), welches die Grundlage der Vergütung von Krankenhausleistungen im deutschen Gesundheitssystem bildet. Nach einer einleitenden Erläuterung der Begriffe und Grundlagen in der stationären Vergütung widmet sich die Fallstudie den Aufgaben des Medizincontrollings im Krankenhaus anhand von vereinfachten Krankenhausfällen. Zunächst wird die Vergütung nach Fallpauschalen (vor der Ausgliederung der Pflegepersonalkosten) mit tagesgleichen Pflegesätzen verglichen. Daran schließt sich die Bestimmung von Fallpauschalen an: im ersten Schritt durch die Bestimmung von DRG-Erlös und Pflegeerlös und im zweiten Schritt unter Verwendung eines sogenannten Webgroupers. Dabei wird die Kodierung von Diagnosen und Prozeduren sowie die Gruppierung in DRGs mit Beispielfällen erprobt. Abschließend erfolgt die Berechnung ausgewählter Kennzahlen des DRG-Systems. Ziel der Fallstudie ist es, durch praktische Beispiele einen Einblick in die stationäre Vergütung, Kodiersystematik und Bestimmung von Fallpauschalen zu erhalten.
Fabia Gansen, Karin Hochbaum
24. Ökologische Kennzahlen I: Institutioneller Carbon Footprint
Zusammenfassung
Kostenbasierte Berechnungen von Treibhausgasemissionen ermöglichen die Aufstellung und Untersuchung von Treibhausgasfußabdrücken (sogenannten Carbon Footprints) größerer Systeme, wie zum Beispiel Unternehmen, da mit ihnen auch indirekte Emissionen durch vorgelagerte (Produktions-)Prozesse einbezogen werden können. Die Fallstudie führt in die Konzepte und Analysemöglichkeiten institutioneller, kostenbasierter Carbon Footprints ein. Anschließend wird der Institutionelle Treibhausgasfußabdruck der Zahnarztpraxis Dr. Müller schrittweise anhand der drei Scopes des Greenhousegas Protocols berechnet und die Ergebnisse interpretiert.
Mattis Keil, Wolf Rogowski
25. Ökologische Kennzahlen II: Prozessbasierter Carbon Footprint
Zusammenfassung
Prozessbasierte Lebenszyklusanalysen (LCA) bewerten die Umweltauswirkungen durch ein Produkt über dessen gesamten Lebenszyklus (von den Rohstoffen, über Produktion und Benutzung bis hin zur Entsorgung) mithilfe von Bottom-up-Daten. Durch diesen Ansatz können sehr genau Treibhausgasemissionen von Produkten berechnet werden, um entweder Hotspots zu identifizieren oder verschiedene Entscheidungsalternativen im Hinblick auf ihre Nachhaltig zu vergleichen. In der Fallstudie werden zunächst Konzept und Aufbau von LCA erläutert. Im praktischen Teil wird dann Dr. Meyher dabei unterstützt, klimafreundliche Medizinprodukte zu beschaffen.
Mattis Keil, Wolf Rogowski
26. Interne Verrechnungspreise
Zusammenfassung
In Betrieben erbringen typischerweise einige Abteilungen Leistungen für andere. Dies sind entweder Vorprodukte, die ins Endprodukt eingehen, oder aber Unterstützungsleistungen wie das Bereithalten eines Fuhrparks, das Gebäudemanagement o. ä. Diese innerbetrieblichen Leistungsbeziehungen sollten im internen Rechnungswesen nachvollziehbar dokumentiert sein. Indem man die für andere Abteilungen erbrachten Leistungen dokumentiert und bewertet, kann man offenlegen, wo und wodurch im Unternehmen Kosten verursacht werden. Zudem entfalten interne Verrechnungspreise eine Steuerungswirkung: stellt die abgebende Abteilung der anfordernden Abteilung einen internen Preis für die Leistung in Rechnung (den Verrechnungspreis), ist anzunehmen, dass dies unnötige Leistungsanforderungen reduziert. In der vorliegenden Fallstudie beraten sie ein Krankenhaus bei der Optimierung der Anwendung der internen Verrechnungspreise.
Laura Birg

Anwendungsfelder

Frontmatter
27. Qualitätsmanagement
Zusammenfassung
Qualitätsmanagement ist ein Bündel von Managementaktivitäten, das darauf ausgerichtet ist, die Qualität der Leistungserstellung systematisch zu erfassen, abzusichern und zu verbessern. Hierbei werden nicht nur die Ergebnisse der Leistungserstellung in den Blick genommen, sondern ebenso die Strukturen, innerhalb derer die Leistungserstellung erfolgt, sowie die Prozesse der Leistungserstellung. Idealtypisch erfolgen die Festlegung von Qualitätsanforderungen und die Gestaltung von Strukturen sowie Prozessen unter Einbezug relevanter Stakeholder wie Kund:innen und Mitarbeiter:innen. In dieser Fallstudie helfen Sie zwei Brüdern, die von ihrem Onkel ein Pflegeheim geerbt haben, ein Qualitätsmanagementsystem einzuführen.
Laura Birg, Daniela Pingel
28. Betriebliches Gesundheitsmanagement I
Zusammenfassung
Informationen über die Gesundheit von Mitarbeiter:innen spielen eine zentrale Rolle im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Nach einer einführenden Erläuterung, welche wettbewerblichen Vorteile erwachsen können, wenn Aktivitäten zur Förderung des betrieblichen Gesundheitsklimas sorgsam aufeinander abgestimmt werden, wird im ersten Teil der vorliegenden Fallstudie veranschaulicht, welche Teilaufgaben klassischerweise von betrieblichen Gesundheitsmanager:innen dabei übernommen werden können und mit welchen Herausforderungen diese Rolle verbunden ist. Der zweite Teil des Textbeitrags geht auf die Betrachtung von Fehlzeiten ein, die ein mögliches Element zur Analyse der Gesundheitssituation in einem Unternehmen sein können. Mithilfe von exemplarischen Kennzahlen zum Fehlzeitengeschehen werden Stärken und Schwächen von Aussagen skizziert, die den betrieblichen Gesundheitszustand beschreiben.
Eugenia Larjow, Henning Erfkamp, Silvia Kaiser
29. Betriebliches Gesundheitsmanagement II
Zusammenfassung
Die vorliegende Fallstudie führt in das Konzept des Work-Ability-Index (WAI, auch: Arbeitsbewältigungsindex) ein, der im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ergänzend zur Analyse von retrospektiven Daten wie Fehlzeiten, Fluktuationsquoten oder anderen Kennzahlen aus dem Personal- und Gesundheitscontrolling einbezogen werden kann. Die Studierenden interpretieren Ergebnisse einer WAI Befragung und leiten daraus Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit im hypothetischen Krankenhaus Wünschlich Nord ab.
Claus Jungkunz, Wolf Rogowski, Eugenia Larjow
Backmatter
Metadata
Title
Management im Gesundheitswesen
Editor
Wolf Rogowski
Copyright Year
2023
Electronic ISBN
978-3-658-39639-8
Print ISBN
978-3-658-39638-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-39639-8

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