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1991 | Book

Management von Rechnernetzen

Author: Prof. Dr. sc. oec. Klaus Garbe

Publisher: Vieweg+Teubner Verlag

Book Series : Leitfäden der angewandten Informatik

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Table of Contents

Frontmatter
1. Rechnernetze: Begriffe, Konzepte, Anwendungen
Zusammenfassung
Dieses einführende Kapitel soll den Leser mit einigen Grundbegriffen, systemtechnischen Konzepten und Anwendungsfeldern von Rechnernetzen vertraut machen, soweit dies für das Verständnis des nachfolgenden Textes erforderlich ist. Es kann nicht sehr tiefgründig sein. Interessenten an weiterführendem Wissen werden auf die Spezialliteratur zu diesem Thema verwiesen (z.B. [1–1], [1–2], [1–3], [1–4], [1–5], [1–6]).
Klaus Garbe
2. Grundlagen offener Rechnernetze
Zusammenfassung
Die Komplikationen, die geschlossene Systeme mit sich bringen, bewirkten Ende der siebziger Jahre die Bildung eines speziellen Subkomitees (SC16) des damals für die Informationsverarbeitung zuständigen Technischen Komitees (TC97) der Internationalen Standardisierungsorganisation ISO. Die Arbeiten in diesem Gremium führten 1983 zur Verabschiedung des Basisreferenzmodells für die Kommunikation offener Systeme (Originaltitel: Information Processing Systems-Open Systems Interconnection-Basic Reference Model) in Form des Internationalen Standards IS 7498 (kurz: OSI-Modell [2–2]). Mit diesem Standard werden die allgemeinen Prinzipien der Architektur und Kommunikation offener Systeme sowie wesentliche terminologische Grundlagen festgeschrieben. Obwohl sich das OSI-Modell in komplexen praktisch funktionierenden Lösungen (vor allem wegen der Macht des schon Bestehenden) noch nicht breit durchsetzen konnte, hat es mittlerweile eine bemerkenswerte Autorität erlangt. Andere bedeutende internationale (z.B. CCITT mit X.200) und nationale (z.B. DIN mit DIN ISO 7498) Normungsinstitutionen haben das OSI-Modell akzeptiert. Im wissenschaftlichen Bereich hat sich ein breiter Konsens auf seiner Grundlage entwickelt, wobei hier vor allem der große Wert der terminologischen Vereinheitlichung betont werden muß (die Übersetzungen aus dem im Original englischsprachigen Text z.B. ins Deutsche sind allerdings z. T. noch umstritten).
Klaus Garbe
3. Hersteller- und anwendungsspezifische Netze
Zusammenfassung
Gegenwärtig in der Praxis anzutreffende Rechnernetze sind durchweg hersteiler- und/oder anwendungsspezifische Netze. Dieser Zustand wird sich wahrscheinlich ungeachtet der großen Bedeutung der offenen Rechnernetze und der Bemühungen der diese fördernden Standardisierungs- und anderen Organisationen nur allmählich ändern. Dabei ist es letztenendes unerheblich, ob sich der Migrationsprozeß von geschlossenen zu offenen Rechnernetzen durch den schrittweisen radikalen Ersatz traditioneller Rechnernetzkonzepte und der sie realisierenden Hard- und Softwarekomponenten durch die OSI-Architektur und darauf aufbauende Netzkomponenten oder durch einen inkrementellen Übergang im Rahmen bestehender Netze vollziehen wird. Im gegebenen Zusammenhang von Bedeutung ist, daß noch für einen unabsehbar langen Zeitraum eine Koexistenz verschiedener geschlossener mit immer ausgedehnteren offenen Rechnernetzen zu beobachten sein wird. Daraus leitet sich die Notwendigkeit ab, das Netzmanagement derartiger komplexer Kommunikationsinfrastrukturen zu beherrschen.
Klaus Garbe
4. Managementfunktionen und -architekturen
Zusammenfassung
Allgemein wird unter Management die zielgerichtete Koordination der Aktivitäten von Menschen und Menschengruppen verstanden. Im Sinne einer Analogie wurde dieses Begriffsverständnis im Bereich der Informatik auch auf die Koordination von Hard- und Softwareobjekten übertragen, die unter Umständen völlig automatisch abläuft. In diesem Sinne taucht der Begriff “Management” in Wortbildungen wie
  • Datenbankmanagement
  • Softwaremanagement
  • Systemmanagement
auf. Auch in Produktbezeichnungen wird “Management” gelegentlich in diesem Sinne gebraucht (vgl. z.B. LAN-Manager für ein Netzbetriebssystem). “Netz- (oder Netzwerk-) management” ist auf die gleiche Weise gebildet worden.
Klaus Garbe
5. Isolierte Managementwerkzeuge
Zusammenfassung
Eine der Wurzeln des heutigen Netzmanagements liegt darin, daß ein Rechnernetz als nachrichtentechnisches System mit primär physikalischen, insbesondere elektrischen Eigenschaften betrachtet wird. Historisch gesehen waren daher die ersten Werkzeuge, die zu Tätigkeiten verwendet wurden, die nunmehr auch dem Netzmanagement zugeordnet werden, elektrische Meß-, Prüf- und Testgeräte. Mit der auch unabhängig von den Anforderungen des Netzmanagements verlaufenden technischen Entwicklung dieser Geräteklasse, die insbesondere durch die zunehmende Integration von Meßtechnik und Computertechnik gekennzeichnet ist, entstanden Geräte, die wesentlich komplexere Funktionen als einfache Meßvorgänge durchfuhren können. Derartige universelle (mikroprozessorgestützte, z.T. programmierbare) Geräte wurden dann unter Beachtung der besonderen Anforderungen des Netzmanagements in Netzen mit ausgeprägten Protokollhierarchien spezialisiert bzw. durch Berücksichtigung des Modularitätsprinzips spezialisierbar gestaltet. Damit entstanden sehr leistungsfähige Werkzeuge für das Netzmanagement, die allerdings wegen des hohen Hardware- und Softwareaufwands auch teuer sind.
Klaus Garbe
6. Managementarchitekturen in Hersteller- und anwendungsspezifischen Rechnernetzen
Zusammenfassung
Wie offenbar bei allen Rechnemetzarchitekturen (OSI nicht ausgeschlossen), haben sich auch bei SNA konzeptionelle Ideen und Komponenten für das Netzmanagement sowie Werkzeuge zu ihrer Umsetzung erst mit zeitlicher Verzögerung gegenüber den auf den eigentlichen Zweck eines Rechnernetzes bezogenen Komponenten und Funktionen entwickelt. In [6–1] wird davon gesprochen, daß dies für SNA für etwa 1979 zutrifft, was einen fünfjährigen Abstand zur Ankündigung von SNA darstellt. Es wird weiter betont, daß nicht systemkonzeptionelle Überlegungen der Entwickler zu diesem Schritt geführt haben, sondern Forderungen des firmeneigenen technischen Kundendienstes, der offenbar die immer komplexer werdenden Netzkonfigurationen ohne geeignete Netzmanagement-Hilfsmittel nicht mehr beherrschen konnte. In dieser frühen Phase entstanden eine Reihe voneinander unabhängiger Einzelwerkzeugen, z.B.
Klaus Garbe
7. OSI-Management
Zusammenfassung
Dem Systematisierungsanliegen des OSI-Basisreferenzmodells entspricht es, wenn seit Mitte der achtziger Jahre intensiv im Rahmen mehrerer Arbeitsgruppen an einem durchgängigen Managementkonzept gearbeitet wird. Da diese Arbeiten später als viele wichtige Schichtenstandards begonnen wurden und auch heute noch nicht vollständig abgeschlossen sind, konnten die Rahmenvorstellungen und konkreten Festlegungen zum OSI-Management bisher in den Schichtenstandards kaum berücksichtigt werden. Es ist zu erwarten, daß dies einen Überarbeitungs- bzw. Ergänzungsvorgang im Verlaufe der neunziger Jahre nach sich ziehen wird.
Klaus Garbe
8. Schichtenmanagement
Zusammenfassung
In Abschnitt 7.1 wurden die grundsätzlichen architektureilen Konzepte des schichtenbezogenen Managements eingeführt.
Klaus Garbe
9. Sicherheitsstandards für Rechnernetze
Zusammenfassung
Sicherheit und Offenheit sind zunächst zwei gegensätzliche Aspekte von Komunikationssystemen. Beides ist wünschenswert und in einer zunehmenden Anzahl von Fällen notwendig. Die Praxis zeigt jedoch, daß es nur schwer gelingt, auch nur einem der beiden Aspekte hinreichend Rechnung zu tragen, geschweige denn beiden. Aber sowohl ein offenes System, das nicht hinreichend sicher ist wird vielfach unakzeptabel sein, wie auch ein sicheres System, das nicht hinreichend offen ist. Daher ist es trotz aller Schwierigkeiten notwendig, beiden Anforderungen gleichzeitig in anwendungsbedingtem Maße zu entsprechen. Rechnernetze sind durch außerordentlich vielfältige Sicherheitsaspekte gekennzeichnet. Diese bilden einen eigenständigen Gegenstand, der hier nicht erschöpfend behandelt werden kann. So wird der Schwerpunkt anknüpfend an die vorhergehenden Kapitel auf die Standardisierungsbemühungen auf diesem Gebiet gelegt. Eine weitere wesentliche Einschränkung kommt dadurch zustande, daß insbesondere die Sicherheitsaspekte offener Kommunikations système dargestellt werden. Einige Hinweise auf darüber hinaus gehende Probleme können in diesem Rahmen nur ergänzenden Charakter haben.
Klaus Garbe
10. Ausblick
Zusammenfassung
Alle Aspekte des Netzmanagements entwickeln sich gegenwärtig außerordentlich rasch. Dies hängt mit dem großen Interesse zusammen, das diesem Gebiet momentan von Wissenschaftlern, Standardisierern, Herstellern und Anwendern gleichermaßen entgegengebracht wird. Daraus folgt, daß in naher Zukunft Wandlungen und wesentliche Ergänzungen der bereits bekannten Konzepte zu beobachten sein werden, was sich in der Produktpolitik der Hersteller widerspiegeln wird.
Klaus Garbe
Backmatter
Metadata
Title
Management von Rechnernetzen
Author
Prof. Dr. sc. oec. Klaus Garbe
Copyright Year
1991
Publisher
Vieweg+Teubner Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-92145-1
Print ISBN
978-3-519-02418-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-92145-1