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17-10-2016

Markt- und Systemintegration von erneuerbaren Energien im Rahmen der Systemtransformation – Ein Beitrag zur definitorischen Abgrenzung

Author: Alexander Zipp

Published in: Zeitschrift für Energiewirtschaft | Issue 4/2016

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Zusammenfassung

Der Umbau des Stromversorgungssystems ist eine der Hauptaufgaben der politisch beschlossenen Energiewende in Deutschland. Der Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) soll langfristig den Ausstieg aus der atomaren und fossilen Stromerzeugung ermöglichen. Die im Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) festgehaltenen Ziele sehen eine Erhöhung des Anteils von EE-Strom am Bruttostromverbrauch auf mindestens 80 % bis zum Jahr 2050 vor. Grundsätzlich lässt dieses Ziel durch sehr unterschiedliche Technologiepfade zu erreichen. Jedoch zeichnen sich bereits heute durch den aktuellen gesetzlichen Rahmen sowie durch Langfristszenarien und -prognosen allgemeine Charakteristika des zukünftigen Stromsystems ab.
Um den Umbau des Stromversorgungssystems zu erreichen, sind wiederrum, ausgehend vom heutigen System, einige wirtschaftliche, gesellschaftliche und regulatorische Voraussetzungen zu schaffen und Hürden zu überwinden. In diesem Zusammenhang werden im wissenschaftlichen und politischen Diskurs Einzelmaßnahmen häufig anhand ihres Beitrags zur Stromsystemtransformation, Stromsystemintegration oder zur Marktintegration diskutiert. Bislang fehlt jedoch ein konsistenter Rahmen zur Bewertung von energiepolitischen Entscheidungen oder wissenschaftlichen Vorschlägen, die dem Erreichen der Ziele im Stromsektor dienen sollen. Hierfür werden die Konzepte der Stromsystemtransformation, Stromsystemintegration sowie der Marktintegration voneinander unterschieden und definiert. Anhand dieses Bewertungsrahmen wird ein Beispiel aus der energiewirtschaftlichen Umsetzung der Energiewende evaluiert. Die definitorische Abgrenzung der Konzepte leistet eine Versachlichung der Debatte und ermöglicht eine zielorientierte Weiterentwicklung des regulatorischen Rahmens sowie von marktlichen Mechanismen.

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Footnotes
1
Als ‚System‘ wird nicht nur die technologische Infrastruktur des Stromversorgungssystems gemeint, sondern vielmehr das Gesamtgefüge bestehend aus der Erzeugungs-, Übertragungs- und Verbrauchstechnologie, der energiewirtschaftlichen Regulierung, den Netzbetreibern, den vielen Teilmärkten, den Marktakteuren bzw. deren Verhalten und Interessen (Versorger, Vermarkter, Aggregatoren, Dienstleister) sowie aus allen Arten von Verbrauchern bzw. aus deren Verbrauchsverhalten.
 
2
Siehe hierzu ebenfalls das Zitat aus IEA (2014, S. 3) in Kapitel 3.1.
 
3
Hierzu zählen u. a. Modernisierungsmaßnahmen für die Flexibilisierung von älteren Steinkohlekraftwerken oder die Ausstattung von KWK-Anlagen mit Wärmespeichern, die ebenfalls eine flexiblere, weniger wärmegeführte Fahrweise erlauben.
 
4
Ausnahmen stellen Vergütungen über Förderinstrumente für die hocheffiziente Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Gesetz) sowie aus regulatorischen Instrumenten zur Erhaltung der Systemstabilität (z. B. die Reservekraftwerksverordnung) dar.
 
5
Hierzu zählt u. a. die Nutzung von viertelstündlichen Produkten zur EEG-Stromvermarktung durch die Übertragungsnetzbetreiber.
 
6
Die Regelung gilt seit dem Inkrafttreten des EEG 2014 zum 01.08.2014. Laut § 37 EEG 2014 gilt die verpflichtende Direktvermarktung für alle Neuanlagen mit einer installierten Leistung von über 500 kW. Seit Januar 2016 wurde die Grenze auf 100 kW abgesenkt. Für Biomasseanlagen mit einer Leistung ab 750 kW, die ab Januar 2014 erstmals Strom in das Netz der öffentlichen Versorgung eingespeist haben, gilt die verpflichtende Direktvermarktung bereits seit dem EEG 2012.
 
7
IZES, Prof. Bofinger, BET (2013, S. 70) sprechen von einem Transformationsdruck durch vermehrt negative oder sehr niedriger Preise aufgrund einer unlimitiert angebotenen FEE-Stromerzeugung auf den Betrieb und Erhalt von inflexiblen konventionellen Kraftwerken.
 
Literature
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Metadata
Title
Markt- und Systemintegration von erneuerbaren Energien im Rahmen der Systemtransformation – Ein Beitrag zur definitorischen Abgrenzung
Author
Alexander Zipp
Publication date
17-10-2016
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
Published in
Zeitschrift für Energiewirtschaft / Issue 4/2016
Print ISSN: 0343-5377
Electronic ISSN: 1866-2765
DOI
https://doi.org/10.1007/s12398-016-0187-2