Bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts wurde monetären Fragestellungen in der ökonomischen Forschung wenig Bedeutung beigemessen. In den bis dahin vorherrschenden sog. neoklassischen Gleichgewichtsmodellen galt Geld allein als eine Art Schmiermittel zur „technischen“ Abwicklung von realwirtschaftlichen Transaktionen. In einem anderen populär gewordenen Bild erscheint Geld als Schleier, der sich vor die Realwirtschaft legt und die wahren Allokationsmechanismen verdeckt. Es ist daher wenig verwunderlich, dass die wesentlichen Grundlagen der mikroökonomischen Theorie ohne Rückgriff auf ein Geldgut auskommen. Die paradigmatische Wende leitete John Maynard Keynes im Jahr 1936 ein, als er in seiner Epoche machenden „General Theory“ erstmals den Einfluss der Geldversorgung auf makroökonomische Zustände systematisch analysierte.