Skip to main content
Top

1998 | Book

Naturnaher Wasserbau

Entwicklung und Gestaltung von Fließgewässern

Authors: Universitätsprofessor Dr.-Ing. habil. Heinz Patt, Dr. Dipl.-Ing. Peter Jürging, Dipl.-Ing. Werner Kraus

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

insite
SEARCH

About this book

Technik und Ökologie sind in diesem Werk zum naturnahen Wasserbau gleichwertige Partner. In einer fachübergreifenden Blickweise wendet sich das Fachbuch an die in Wasserwirtschafts- und Naturschutzverwaltungen sowie in Planungsbüros tätigen Ingenieure, Landespfleger und Biologen sowie an alle, die für Ausbau und Unterhaltung von Fließgewässern zuständig oder daran interessiert sind.

Die drei Autoren beschreiben die Entwicklung der Fließgewässer mit ihren Lebensräumen und erläutern auf dieser Grundlage die Methoden des naturnahen Wasserbaus. Umfassende Hinweise zur rechtlichen Situation, zum Planungsablauf und auf neue Aspekte bei der Gewässerunterhaltung sind ebenso enthalten wie hydrologische, hydraulische und sedimentologische Grundlagen. Vorgestellt wird ein geschlossenes Bild für Planung und Durchführung naturnaher Maßnahmen an unseren Fließgewässern.

Das Buch enthält zahlreiche erläuternde Farbabbildungen und Grafiken, um die Gestaltungsmöglichkeiten des naturnahen Wasserbaus bei der Renaturierung und Pflege von Fließgewässern aufzuzeigen.

Table of Contents

Frontmatter
1. Zielsetzung
Zusammenfassung
Für den Naturhaushalt bedeutet jeder menschliche Eingriff eine Veränderung der natürlichen Lebensbedingungen und birgt deshalb die Gefahr der Störung des ökologischen Gleichgewichts in sich. In der Vergangenheit hat die Natur die aufgetretenen Instabilitäten durch ihr Regenerationsvermögen ausgleichen und überdecken können.
Heinz Patt, Peter Jürging, Werner Kraus
2. Rechtlicher Rahmen
Zusammenfassung
Der Bund hat aufgrund der Gesetzgebungskompetenz gemäß Art. 75 Grundgesetz (GG) in Verbindung mit Art. 72 Abs. 2 GG das Recht, u. a. für die Bereiche Wasserhaushalt, Raumordnung, Naturschutz und Landschaftspflege Rahmenvorschriften zu erlassen. Der allgemeine Rahmen der Bundesgesetzgebung ist jeweils durch die Landesgesetzgebung auszufüllen und zu ergänzen. Macht der Bund von seinem Recht keinen Gebrauch, sind die Länder zur Regelung der entsprechenden Rechtsmaterie befugt.
Heinz Patt, Peter Jürging, Werner Kraus
3. Morphologie der Fließgewässer
Zusammenfassung
Geologische und klimatische Einflußfaktoren im jeweils durchflossenen Naturraum bestimmen die Entwicklung der Fließgewässer. Langfristige Prozesse bilden den Rahmen, in den sich kurzfristige Abläufe einfügen. In einem natürlichen Fließgewässer sind Linienführung und Längsprofil vorwiegend durch das Relief geprägt, während Erosion, Transport und Sedimentation das Gewässerbett formen. Langfristige und kurzfristige Prozesse überlagern sich ständig und finden ihren Ausdruck in der Gewässer- und Auenmorphologie (Bild 3.1).
Heinz Patt, Peter Jürging, Werner Kraus
4. Lebensraum Fließgewässer
Zusammenfassung
Natürliche Gewässer sind mit ihren Lebensräumen und Lebensgemeinschaften vielfältige Ökosysteme. Diese reichen von maritimen Ökosystemen wie Tiefsee-, Schelf-, Brandungs-, Watt- und Brackwasserbereichen über Stillgewässer wie Seen, Weihern, Altgewässern, Hochmoorschlenken und nur zeitweilig wasserführenden Kleingewässern bis hin zu Quellen, Bächen, Flüssen und Strömen.
Heinz Patt, Peter Jürging, Werner Kraus
5. Gewässergüte, Gewässerstrukturgüte
Zusammenfassung
Durch anthropogene Eingriffe und Belastungen wurde das Selbstreinigungsvermögen (s. Kap. 4.2.4) der Fließgewässer in vielen Fällen überschritten. Trotz der Fortschritte in der Klärtechnik und des intensiven Baus moderner Kläranlagen, sind einige Gewässer bereichsweise immer noch derart verschmutzt, daß keine Voraussetzungen zur Ansiedlung von Lebewesen vorhanden sind. Da eine naturnahe Gestaltung eines Fließgewässers nur dann sinnvoll ist, wenn die Gewässergüte bestimmten Mindestanforderungen genügt, sollen hier die wichtigsten Methoden zur Beurteilung der Gewässergüte kurz umrissen werden.
Heinz Patt, Peter Jürging, Werner Kraus
6. Hydrologische Grundlagen
Zusammenfassung
Die Hydrologie ist die Wissenschaft vom Wasser, seinen Eigenschaften und seinen Erscheinungsformen auf und unter der Landoberfläche. Der Anwendungsbereich beschränkt sich auf das Festland und die Inseln im Meer (DIN 4049 Teil 1). Dazu gehören die Fließgewässer (Potamologie = Flußkunde) und Seen (Limnologie = Seenkunde). Für die Hydrologie der Fließgewässer wird auch der Begriff „Gewässerkunde“ verwendet. Die Hydrogeologie beschäftigt sich mit dem unterirdischen Wasser (Grundwasser u.a.). Forschungsschwerpunkte sind jeweils die physikalischen, chemischen und biologischen Verhältnisse.
Heinz Patt, Peter Jürging, Werner Kraus
7. Hydraulische Nachweise
Zusammenfassung
Im naturnahen Wasserbau sind hydraulische Nachweise erforderlich, um die vorhandenen Verhältnisse (IST-Zustand) zu überprüfen, die voraussichtlichen Auswirkungen einer Maßnahme abzuschätzen und eine geeignete Baumethode auswählen zu können.
Heinz Patt, Peter Jürging, Werner Kraus
8. Feststofftransport in Fließgewässern
Zusammenfassung
Die Laufentwicklung eines natürlichen Fließgewässers wird maßgeblich von den Feststofftransportvorgängen geprägt. Das permanente Zusammenspiel von Strömung und Relief, die Wirkungen wechselnder Abflüsse auf Erosion, Transport und Ablagerung sowie die Auswirkungen von Störungen (z.B. durch das Wurzelwerk von Bäumen und Sträuchern) sind die Gründe, warum sich in natürlichen Fließgewässern die vielfältigsten Strukturen ausbilden.
Heinz Patt, Peter Jürging, Werner Kraus
9. Gewässerentwicklungsplanung, Umsetzung und Förderprogramme
Zusammenfassung
Seit etlichen Jahren versucht man in zunehmenden Maße, naturferne Fließgewässer, wo immer möglich, in naturnähere Zustände zu versetzen bzw. sich in diese Richtung hin entwickeln zu lassen. Hierzu werden heutzutage auf unterschiedlichen hierarchischen Ebenen, Programme, Konzepte und Planungen diskutiert und erarbeitet, wobei die folgende, schematisierte Gliederung in den einzelnen Bundesländern nicht einheitlich gehandhabt wird.
Heinz Patt, Peter Jürging, Werner Kraus
10. Naturnahe Gestaltung
Zusammenfassung
Eines der wichtigsten Ziele des naturnahen Wasserbaus ist es, einem Fließgewässer ausreichend Raum zu überlassen, so daß es sich durch Eigendynamik frei entwickeln kann. Lassen die bestehenden Randbedingungen eine freie Entfaltung nicht zu, muß der Mensch lenkend eingreifen. Der naturnahe Wasserbau bedient sich dabei der eigendynamischen Entwicklung oder solcher Bauweisen und Materialien, wie sie an der Stelle im Gewässer auch natürlich vorkommen könnten.
Heinz Patt, Peter Jürging, Werner Kraus
11. Baumaterialien im naturnahen Wasserbau
Zusammenfassung
Können Fließgewässersysteme in unseren oft dicht besiedelten und genutzten Talräumen nicht ihrer eigendynamischen Gestaltung überlassen werden, so sind sie möglichst naturnah zu sichern. Dabei finden solche Materialien Verwendung, wie sie an der Stelle im Gewässer auch natürlich vorkommen könnten.
Heinz Patt, Peter Jürging, Werner Kraus
12. Gewässerunterhaltung
Zusammenfassung
Für die Entwicklung von Fließgewässern spielt die Gewässerunterhaltung eine besondere Rolle, da diese nach Abschluß von Baumaßnahmen den Entwicklungsprozeß maßgeblich beeinflussen. Deshalb sollte die Gewässerunterhaltung bereits frühzeitig in die Planung integriert werden.
Heinz Patt, Peter Jürging, Werner Kraus
Backmatter
Metadata
Title
Naturnaher Wasserbau
Authors
Universitätsprofessor Dr.-Ing. habil. Heinz Patt
Dr. Dipl.-Ing. Peter Jürging
Dipl.-Ing. Werner Kraus
Copyright Year
1998
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-08926-2
Print ISBN
978-3-662-08927-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-08926-2