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2019 | Book

Neue Wettbewerbspolitik im 21. Jahrhundert

Zehn Thesen zur digitalen Wirtschaft

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About this book

Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Wirtschaft? Was erwartet die Bürger und Unternehmen in der Zukunft? Woran scheitert die wirksame Implementierung digitaler Strukturen und Prozesse? Und wie kann eine erfolgsversprechende und zukunftsfähige Wettbewerbspolitik gestaltet werden? Dieses Buch gibt Antworten auf diese und weitere offene Fragen und beleuchtet dabei insbesondere die neuen Anforderungen an die Wettbewerbspolitik in einer digitalen Wirtschaft. Anhand von zehn Thesen setzt sich der Autor - wissenschafts- und politikerfahren - detailliert mit den Herausforderungen der Digitalisierung auseinander und zeigt Lösungsansätze zur Überwindung möglicher Problematiken in der Praxis auf. Hierbei wird in erster Linie eine volkswirtschaftliche Perspektive eingenommen, die jedoch die unverzichtbare Verknüpfung mit anderen wissenschaftlichen Gebieten erkennt und daher auch Abstecher in die Bereiche Wirtschaftspsychologie, Betriebswirtschaft und Recht macht. Konkrete Beispiele aus der „echten Wirtschaftswelt“ erläutern dem Leser die Zusammenhänge anschaulich und greifbar. Aus den zehn Thesen werden abschließend zwanzig Forderungen an den Staat abgeleitet, die als Blaupause für eine moderne und zukunftsfähige Wettbewerbspolitik in einer digitalen Wirtschaft gelesen werden können.

Table of Contents

Frontmatter
1. These 1: Disruptive Wirkung der Digitalisierung
Zusammenfassung
Digitalisierung als Neuland zu bezeichnen hat in der Vergangenheit zu höhnischen Kommentaren geführt. Dabei lässt sich bei näherer Untersuchung erkennen, dass diese Metapher gar nicht so weit von der aktuellen Wirklichkeit entfernt ist. Nicht das Internet und die Digitalisierung selbst sind Neuland, sondern die gesellschaftspolitischen Konsequenzen. Denn alles, was sich gesellschaftspolitisch, ökonomisch und rechtlich aus der Digitalisierung ergibt, ist derzeit gar nicht abschließend abzuschätzen. Ideen und Konzepte zur Umsetzung digitaler Strategien sind zwar zuhauf vorhanden und die neuen Technologien bei einem Großteil der Gesellschaft im Alltag angekommen. Allerdings fehlt es gerade im Wirtschaftsbereich, aber vor allem auf staatlicher Seite, an der praktischen Umsetzung. Dies führt uns zu These eins.
Martin Pätzold
2. These 2: Arbeit am Menschen wieder im Mittelpunkt
Zusammenfassung
Aus den Veränderungen am Gesamtmarkt folgen auch Veränderungen für einzelne Branchen und den Arbeitnehmer. Die Digitalisierung wird folglich auch Auswirkungen darauf haben, wie wir unsere konkrete Arbeit gestalten. Entscheidend wird hier die erfolgreiche Symbiose menschlichen und technologischen bzw. maschinellen Handelns sein. These zwei hebt daher einen besonders wichtigen Vorteil der Digitalisierung heraus.
Martin Pätzold
3. These 3: Sharing Economy
Zusammenfassung
Die Digitalisierung hat in wirtschaftlicher Hinsicht erhebliche Auswirkungen auf unser Konsumverhalten. Dabei kommt es nicht nur zu einer Verschiebung der Vertriebskanäle ins Digitale, sondern auch zu einem Umdenken hinsichtlich der rechtlichen Zuordnung zwischen Produkt und Endabnehmer. Daraus leitet sich folgende These drei ab.
Martin Pätzold
4. These 4: Die Null-Grenzkosten-Ökonomie
Zusammenfassung
Die Digitalisierung schafft nicht nur Veränderungen des Konsumverhaltens, sie hat zudem erhebliche Auswirkungen auf die mikroökonomischen Faktoren der Unternehmensführung. Auf Basis der neuen Verbreitungs- und Vervielfältigungsmechanismen entstehen ungeahnte Gewinnpotenziale, die im Wesentlichen aus einer Reduzierung der Kosten, aber auch der Funktionsweise des digitalen Wettbewerbs im Hinblick auf die Preisbildung resultieren. Aus Sicht der Unternehmen ergeben sich neben den Anpassungsherausforderungen demnach auch Vorteile und enorme Chancen durch die Digitalisierung wie These vier zusammenfasst.
Martin Pätzold
5. These 5: Chancen im digitalen Wettbewerb
Zusammenfassung
Wer stellt skalierbare Produkte her und wer profitiert von der Digitalisierung des Wettbewerbs? Hier lässt sich nach der Beobachtung der Entwicklungen der letzten Jahre die folgende Prognose aufstellen – hier als These 5.
Martin Pätzold
6. These 6: Veränderte Wirtschaftsbeziehungen
Zusammenfassung
Eine erstaunliche Entwicklung, die sich beobachten lässt, ist die zunehmende Komplexität von Wirtschaftsbeziehungen im digitalen Wettbewerbsgefüge. Während früher die direkte Kommunikation und der Leistungsaustausch zwischen Produzenten bzw. Dienstleistern und Kunden abliefen, treten heute vermehrt Intermediäre in Form von Plattformen dazwischen. Diese verwalten die zahlreichen Angebote und treten bei entsprechender Auswahl durch den Kunden stellvertretend mit den Geschäftspartnern in Kontakt. Ergänzt werden diese Verträge durch davon gelöste Leistungsbeziehungen zwischen Unternehmer und Plattform. Auch die Zahlung erfolgt dann häufig entsprechend dieser Leistungsketten übers Eck. Auf Basis dieser Plattformkultur wird folgende These sechs abgeleitet.
Martin Pätzold
7. These 7: Chancen des E-Governments
Zusammenfassung
Die Auswirkungen der Digitalisierung sind nicht zuletzt auch für den Staat spürbar. Dieser ist im Rahmen des digitalen Wandlungsprozesses für zwei Aufgaben verantwortlich. Zum einen sollte er sicherstellen, dass ein stabiles Fundament in Form des flächendeckenden Internetzugangs durch Breitbandausbau, 5G-Standards und offene WLAN-Spots überall gegeben ist. Zum anderen muss auch die Verwaltung einer digitalen Umstrukturierung unterzogen werden. Moderne Bürger fordern eine kosten- und zeiteffiziente Handhabung ihrer Belange und wünschen den unmittelbaren Kontakt zu staatlichen Ansprechpartnern. Schaut man auf die aktuell bestehenden Strukturen, findet man jedoch überwiegend veraltete, analoge Prozesse vor. Durchgängige Implementierungen der technischen Möglichkeiten sind kaum vorhanden. Das Potenzial, welches in folgender These sieben zum Ausdruck kommt, wird von vielen staatlichen Akteuren bislang verkannt.
Martin Pätzold
8. These 8: Thick Data statt Big Data
Zusammenfassung
Big Data – das Schlagwort der Digitalisierung und globalen Vernetzung ist wie kein anderes Konzept der elektronischen Datenverarbeitung auf so vielfältige Weise mit Assoziationen, Hoffnungen, Wünschen, Ängsten und Halbwissen beladen, dass fachliche Auseinandersetzungen häufig bereits am Vokabular scheitern. Nicht zuletzt deshalb, weil die beteiligten Akteure, von verschiedenen Begriffserklärungen ausgehend, keine gemeinsame Sprache sprechen und meist aneinander vorbei diskutieren. Während für einige Big Data der Wegbereiter für den Orwellschen Überwachungsstaat durch die vollständige Quantifizierung des menschlichen (Da-)Seins darstellt, begründen andere auf der scheinbar grenzenlos erscheinenden Erkenntnisquelle eine neue Religion. Es erscheint deswegen sinnvoll, die Versachlichung dieser Debatte mit einer etymologischen Klärung voranzutreiben. Nur wenn sowohl Technologie-Skeptiker als auch -Enthusiasten sich in ihrer jeweiligen Argumentation auch auf dasselbe Phänomen beziehen, können Chancen und Risiken dieser Technologie objektiv abgewogen werden. Im Ergebnis dieser Analyse wird sich dabei zeigen, dass besonders im Hinblick auf wirtschaftlichen Mehrwert These acht gilt.
Martin Pätzold
9. These 9: Kultur der Konnektivität
Zusammenfassung
Befeuert durch die digitale Transformation haben sich klassische Wertschöpfungsketten in den vergangenen Jahren immer mehr zu Wertschöpfungsnetzwerken entwickelt. In einer zunehmend globaleren, dynamischeren und von der Volatilität des Marktes geprägten Wirtschaftswelt wird es für Unternehmen, die auf vollständige Unabhängigkeit und Autonomie setzen, immer schwerer, ihre Konkurrenzfähigkeit beizubehalten. Daraus ergibt sich folgende These neun, die in ihrer Konsequenz durchaus als Handlungsempfehlung verstanden werden kann.
Martin Pätzold
10. These 10: The winner takes it all
Zusammenfassung
Bedürfnisse verändern sich schnell, während Geschäftsmodelle aufgrund ihrer Komplexität zwangsläufig immer hinterherhinken. Unternehmen, die die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung verinnerlicht und durch konkrete Transformationsstrategien umgesetzt haben, erhalten sich ihre Wettbewerbsfähigkeit durch schnelle Anpassungsfähigkeit trotz des digitalen Wandels oder speisen ihren Erfolg gerade aus den neu entstandenen technischen Potenzialen. Zu letzterer Gruppe gehören die heutigen Weltkonzerne mit Spezialisierung auf digitale Anwendungen. Hat ein solcher Innovator erst einmal ein gewisses Netzwerk und eine Marktbekanntheit durch Reichweitenausbau erreicht, ist seine Marktdurchdringung meist schon so groß, dass bestehende oder neu hinzutretende Konkurrenten kaum eine Chance besitzen, ihr Produkt oder ihre Dienstleistung am Markt wirksam auszubauen. Es gilt These 10.
Martin Pätzold
11. Was kann der Staat für einen erfolgreichen Wettbewerb im 21. Jahrhundert tun? – Zwanzig Anregungen
Zusammenfassung
Die neue Wettbewerbspolitik im 21. Jahrhundert darf nicht mit Grundüberlegungen des 20. Jahrhunderts gedacht werden. Wer neue Entwicklungen und deren Herausforderungen aus der Perspektive der Konzepte und Lösungsmöglichkeiten der letzten Jahrhunderte beurteilt, wird gnadenlos scheitern. Gerade im Hinblick auf die der Disruption immanente Schnelligkeit der Marktveränderungen ist ein in der Vergangenheit weilender Wirtschaftsgeist der zwangsläufige Indikator eines dauerhaften Positionsverlustes. Eine Wettbewerbspolitik des 21. Jahrhunderts muss sich auf die veränderten Rahmenbedingungen einlassen. Diese werden im Wesentlichen durch die Trias Globalisierung, Digitalisierung und Automatisierung geprägt. Das bedeutet in Kurzform, dass es klassischerweise nicht mehr um analoge, sondern um digitale Geschäftsmodelle geht, in denen Prozesse zunehmend standardisiert werden und eine Zusammenarbeit über regionale wie fachliche Grenzen hinaus die Regel bildet.
Martin Pätzold
Metadata
Title
Neue Wettbewerbspolitik im 21. Jahrhundert
Author
Prof. Dr. Martin Pätzold
Copyright Year
2019
Electronic ISBN
978-3-658-27620-1
Print ISBN
978-3-658-27619-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-27620-1