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20-09-2016 | Nutzfahrzeuge | Schwerpunkt | Article

Assistenzsysteme fordern die Nutzfahrzeughersteller

Author: Stefan Schlott

3:30 min reading time

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Assistenzsysteme als Zwischenschritt zum autonom fahrenden Lkw werden für Flottenbetreiber immer häufiger zum Kaufargument. Die Nutzfahrzeughersteller müssen sich anstrengen, um die Nase vorne zu behalten.

Digitale Dienste sind in der in diesem Jahr zum sechsten Mal durchgeführten Studie What Matters Most in Europe’s Truck Market der internationalen Managementberatung Bain & Company als neu aufgenommenes Kaufkriterium aus dem Stand auf einen nennenswerten Anteil gekommen. Befragt wurden mehr als 600 Flottenbetreiber von Nutzfahrzeugen über 6 t in den zehn größten europäischen Märkten zu ihren Kaufkriterien, ihrer Markenloyalität und ihrer Sicht auf digitale Dienste. Tatsächlich von Gewicht für die Kaufentscheidung sind digitale Dienste allerdings nur dann, wenn sie sich über den gesamten Lebenszyklus hinweg positiv auf die Betriebskosten auswirken oder anderen Mehrwert für den Lkw-Betreiber schaffen. Insbesondere größere Spediteure präferieren dem Papier zufolge Dienste, mit denen sich die Gesamtbetriebskosten und die Verfügbarkeit der Flotte verbessern lassen. Dazu zählen Fahrerüberwachung, Flottenmanagement, Sicherheit und vorbeugende Wartung. Ebenfalls sehr interessant aus Kundensicht seien Funktionen wie Infotainmentdienste oder Werkstattautomatisierung. "Die Mehrheit der Kunden will diese digitalen Services aus einer Hand – und zwar von ihrem bevorzugten Lkw-Hersteller", betont Dr. Jörg Gnamm, Partner bei Bain & Company und Autor der Studie. "Das ist eine Chance, die sich kein Hersteller entgehen lassen wird." 

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01-08-2016 | Interview

„Der nächste Entwicklungsschritt ist bereits vollzogen“

Mit Christian Wiehen, Chief Technology und Industry Affairs Officer der Wabco Holdings Inc., sprechen wir unter anderem über den im Juni vorgestellten, gemeinsam mit ZF entwickelten Ausweichassistenten für Lkw, über die Vision Platooning und …


"Die Digitalisierung wird von den Herstellern vorangetrieben. Aber auch hier geht ohne Zulieferer nichts, auch die Zulieferer sind hier mit großem Engagement unterwegs", betonte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), im Vorfeld der diesjährigen Nutzfahrzeug-IAA. "Alle Hersteller arbeiten bereits an neuen Lösungen, um dem Handlungsdruck durch Digitalisierung und neue Wettbewerber zu begegnen", sagt auch Romed Kelp, Experte bei der Unternehmensberatung Oliver Wyman für die Nutzfahrzeug-Industrie. "Alle haben Prototypen auf der Straße und investieren hohe dreistellige Millionenbeträge in digitale Technologien." Und dennoch geraten die etablierten Lkw-Hersteller nach einer Veröffentlichung von Oliver Wymann im Zuge der Digitalisierung immer stärker unter Wettbewerbsdruck: "Disruptive Anbieter wie Google oder Tesla, aber auch agile Start-Ups wie Otto oder Peloton arbeiten an Lösungen rund um den vernetzten, autonomen Lkw, greifen die Hersteller auf deren ureigenem Terrain an und versuchen, sich im Kampf um Marktanteile zu positionieren", heißt es in der Veröffentlichung. Damit stünden mächtige Lkw-Bauer wie Mercedes-Benz, MAN, Scania, Volvo oder DAF vor der wohl größten Herausforderung ihrer Unternehmensgeschichte.

Strategien und Technik müssen gleichermaßen weiterentwickelt werden

Das gilt für die Definition neuer Strategien ebenso, wie für die technische Entwicklung. "Obwohl wir zum Beispiel mit der Entwicklung des Ausweichassistenten wieder einen Schritt in Richtung autonomes Fahren gemacht haben, glaube ich, dass noch vielfältige technische Problemstellungen zu lösen sind, bevor wir tatsächlich an fahrerlosen Betrieb in jedem Szenario denken können“, bekennt beispielsweise Christian Wiehen, Chief Technology und Industry Affairs Officer des Zulieferers Wabco im Interview "Der nächste Entwicklungsschritt ist bereits vollzogen" aus dem ATZextra 8-2016. Im gleichen Heft skizzieren Ralf Kalmar, Daniel Schneider, Jörg Küfen und Axel Barkow in ihrem Artikel Nutzfahrzeug-Roadmap 2030: Schritte zu neuen System- und Softwarearchitekturen drei relevante Entwicklungsphasen bis zum Jahr 2030. Neben assistierenden Funktionen werden demnach kurzfristig erste Automatisierungsfunktionen entstehen. Technisch lassen sich diese noch auf Basis der bestehenden Architekturen realisieren. Mittel- und langfristig würden aber durch die Zunahme an Automatisierung mit dem Ziel der Hochautomation neue Lösungen benötigt, die insbesondere das Umfeldmodell, die funktionale Architektur, die Interoperabilität sowie die Gewährleistung von Sicherheit und den legislativen Rahmen betreffen.

Das weiß auch Christian Ballarin. In seinem Beitrag Der Lkw auf dem Weg zum autonomen Transportmittel aus dem ATZextra 8-2016 schreibt er:

Die weitere Entwicklung von Assistenzsystemen für Lkw wird immer im Vordergrund stehen; die Automatisierung ist wesentlicher Bestandteil davon und liefert einen wichtigen Beitrag zu mehr Sicherheit, Effizienz und Konnektivität im Straßengütertransport."

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