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30-06-2022 | Offhighway | Infografik | Article

Ein Fünftel der Landwirte lässt Drohnen fliegen

Author: Christiane Köllner

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Globale Ernährungssicherheit und Klimawandel: Die Landwirtschaft sieht sich mit großen Herausforderungen konfrontiert. Digitale Technologien sind eine Möglichkeit, diese zu meistern. 

Die Landwirtschaft muss einen schwierigen Spagat schaffen: Sie muss gleichzeitig Erträge steigern, den Einsatz von Chemikalien reduzieren, Umwelt und Klima schonen und gesunde Lebensmittel für eine wachsende Weltbevölkerung produzieren. Für viele Höfe ist daher die Digitalisierung eine Option, ihre Produktion effizienter zu gestalten und gleichzeitig Umwelt und Klima zu schützen, wie eine Befragung des Digitalverbands Bitkom unter 500 Landwirten in Deutschland im März 2022 zeigt. 

Demnach stimmen 92 % der befragten Landwirte der Aussage zu, dass digitale Technologien helfen, Dünger, Pflanzenschutzmittel und andere Ressourcen einzusparen. 81 % seien davon überzeugt, dass die Digitalisierung eine umweltschonendere landwirtschaftliche Produktion ermöglicht. Fast zwei Drittel (63 %) betonten, dass die Höfe mithilfe der Digitalisierung langfristig ihre Kosten senken können. Auch eine Steigerung des Tierwohls sei für 62 % ein wichtiger Aspekt der Digitalisierung.

Fast 80 % der Betriebe nutzen digitale Technologien

Wie Digitalisierung in der Agrarwirtschaft hilft, ist bereits sichtbar. Insgesamt nutzen laut Umfrage 79 % der Betriebe digitale Technologien oder Verfahren. Am weitesten verbreitet seien GPS-gesteuerte Landmaschinen, mit denen große Felder sehr effizient bestellt werden können und die schon auf mehr als der Hälfte aller deutschen Höfe eingesetzt werden (58 %). 39 % arbeiteten mit Agrar-Apps, die etwa den Pflanzenbau dokumentieren oder Echtzeitanalysen von Feldern erstellen können. Ebenfalls ein Drittel (32 %) habe Systeme zum Farm- oder Herdenmanagement im Einsatz und ein Viertel (24 %) intelligente Fütterungssysteme, die zum Teil das Futter für einzelne Tiere so zusammenstellen könnten, dass diese weniger klimaschädliches Methan ausstoßen. 

Besonders großes Potenzial liege laut Bitkom in Anwendungen für die teilflächenspezifische Ausbringung von Dünger (30 %) und Pflanzenschutzmitteln (23 %): So werteten etwa Algorithmen Satellitenbilder von Feldern aus, erstellten Ernteprognosen und berechneten den spezifischen Düngeraufwand, damit die Nährstoffe bei der Pflanze und nicht im Grundwasser ankommen. In anderen Fällen analysierten Sensoren oder künstliche Intelligenz Pflanzen auf dem Feld und könnten Unkraut von Nutzpflanzen unterscheiden. Eine großflächige Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln sei damit nicht mehr nötig. 

Fast jeder fünfte Betrieb (19 %) lasse bereits Drohnen fliegen. Sie sollen zum Beispiel bei der Erkennung des Pflanzenzustandes helfen oder vor der Ernte Wildtiere im Feld entdecken und sie damit vor dem Tod bewahren. Schon jeder siebte Betrieb (14 %) hat künstliche Intelligenz im Einsatz oder verarbeitet große Datenmengen.

Hohe Investitionskosten sind Digitalisierungshürde

Unter den Vorteilen, die die Befragten in der Digitalisierung sehen, rangieren solche ganz oben, die Zeitersparnis, Entlastung und mehr Effizienz bringen. Gleichwohl empfinde die große Mehrheit der Betriebe (83 %) die aus ihrer Sicht hohen Investitionskosten als Hemmnis, das die Digitalisierung der Landwirtschaft mit am stärksten bremse, so die Umfrage. 65 % sorgten sich beim Einsatz digitaler Tools und Anwendungen auch um mehr Bürokratie, 58 % bemängelten fehlende standardisierte Schnittstellen und 54 % eine unzureichende Internetversorgung. 46 % sähen insgesamt auch die mangelnde Digitalkompetenz auf den Höfen als Hemmnis für die Digitalisierung. 

Bei der Umfrage hätten sich fast alle Betriebe (95 %) für einen anwenderfreundlichen und kostenlosen Zugang zu Geo-, Betriebsmittel- und Wetterdaten ausgesprochen. Außerdem verlangten die Landwirte einen besseren Mobilfunk- und Breitbandausbau im ländlichen Raum (96 %) sowie Fördergelder für digitale Anschaffungen (80 %). 

Ein Großteil der landwirtschaftlichen Betriebe (87 %) sei auch unter bestimmten Voraussetzungen dazu bereit, Daten aus der landwirtschaftlichen Produktion, zum Beispiel aus dem Melkroboter, der GPS-Steuerung oder digitalen Bodenkarten mit anderen zu teilen.

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