1 Einleitung
2 Projektgebiet & Datengrundlage
2.1 Projektgebiet
2.2 Datengrundlage
Pegelname | HZBNR | Gewässer | EZG [km2] | MQ [m3/s] |
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Hof bei Salzburg | 203661 | Fuschler Ache | 34,9 | 1,1 (1977–2021) |
St. Lorenz | 205294 | Fuschler Ache | 109,0 | 3,8 (1977–2021) |
Mondsee Armaturenwerk | 205278 | Zeller Ache | 37,0 | 1,3 (1977–2021) |
Loibichl | 206979 | Wangauer Ache | 34,6 | 1,0 (2016–2021) |
See am Mondsee | 206185 | Seeache | 247,4 | 9,1 (1977–2021) |
3 Methodik
3.1 Modellierung
3.2 HW-Idealvariante für See-Anrainer
3.3 Multikriterielle Optimierung
3.3.1 Limitierungen
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Die HW-Situation für die Unterlieger des Mondsees darf sich nicht verschlechtern.
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Die NW-Situation sowohl im Mondsee als auch in der Seeache darf sich nicht verschlechtern: Eine Folge des Klimawandels sind tendenziell längere Trockenwetterphasen.
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Weitestgehende Beibehaltung der derzeitigen saisonalen (monatlichen) W‑ bzw. Q‑Charakteristik (Amplituden) des Mondsees bzw. der Seeache (maximale Monatsmittel im Frühjahr; minimale Monatsmittel im Spätsommer bzw. Herbst) sowie eine Nicht-Verringerung der Monatsmittel: Eine Reduzierung der Wasserstände des Mondsees würde beispielsweise zu einem Verlust an Habitat führen, welcher speziell während der Laichzeit deutliche negative Folgen haben könnte. Eine künstlich ausgelöste Absenkung des Wasserspiegels könnte zu einem Trockenfallen und damit Absterben von Laich führen.
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Keine starke Erhöhung der Abflussspitzen sowie der Abflussgradienten (Änderungsgeschwindigkeit des Abflusses mit veränderlichem Seewasserstand) in der Seeache, speziell während und kurz nach der Laichzeit der beiden Natura-2000-Schutzgüter Perlfisch und Seelaube (Csar und Gumpinger 2010; Schauer 2023)6: Hochwässer führen zur Laichzeit zum Abbruch bzw. zur Unterbrechung der Laichtätigkeit der Tiere und unter Umständen auch zu einer Mobilisierung der Gewässersohle in bereits belaichten Arealen. Eine sehr rasche Änderung des Abflusses in der Seeache könnte zu einer Schwallproblematik führen, bei der Laich und Larven bei ansteigendem Wasserspiegel weiter Richtung Uferrand gespült werden und beim anschließend sinkenden Wasserspiegel trockenfallen und in weiterer Folge absterben (Schauer 2023).
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Keine Erhöhung des Erosionspotenzials (höhere Sohlschubspannung bei hohen Wasserständen sowie hohem Energieliniengefälle bzw. stärkere Einwirkung von Wellen bei geringen Wasserständen) im Bereich der geschützten prähistorischen Pfahlbauten (Preiml et al., dieses Heft).
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Keine Reduktion der Regelarbeitsvermögen der beiden Wasserkraftwerke an der Seeache.
3.3.2 Perioden
3.3.3 Kriterien
Anrainer am Mondsee | Unterhalb Mondsee | Ökologie/Fischerei | Tourismus/Schifffahrt | Pfahlbauten Mondsee | Wasserkraft Seeache | |
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Hoher Wasserstand Mondsee (2 Kriterien) | x | x | x | |||
Geringer Wasserstand Mondsee (2 Krit.) | x | x | x | x | ||
Saisonalität des See-Wasserstands (2 Krit.) | x | x | x | x | ||
Hoher Abfluss Seeache (3 Krit.a) | x | x | x | x | ||
Geringer Abfluss Seeache (3 Krit.a) | x | x | x | |||
Hoher Abfluss-gradient (4 Krit.b) | x | x | x | |||
Regelarbeitsvermögen Seeache (2 Krit.) | x |
3.3.4 Schritte
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Bei der initialen semiautomatischen Grobsuche wird auf Basis der anhand von 18 Kriterien abgebildeten Rückmeldungen der Nutzgruppen eine voroptimierte KWO für jede der drei Perioden ermittelt.
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Nach Festlegung eines Suchraums um jede voroptimierte saisonale KWO folgt die Generierung zahlreicher KWO-Varianten, wobei anhand der Modellierungsergebnisse für alle 18 Kriterien Ranglisten erstellt werden.
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Bei der abschließenden Feinsuche wird ein DDS-Optimierungsalgorithmus (Dynamically Dimensioned Search; Tolson und Shoemaker 2007) angewendet, um die gesamtheitlich betrachtet optimalste Position der Stützpunkte der drei saisonalen KWO möglichst objektiv zu bestimmen.
4 Ergebnisse & Diskussion
4.1 HW-Idealvariante für See-Anrainer
4.2 Multikriterielle Optimierung
5 Zusammenfassung & Schlussfolgerung
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Eine wesentliche positive Auswirkung der optimierten KWO ist die nennenswerte Reduktion von Extremwasserständen des Mondsees (z. B. −31 cm beim HW-Ereignis 2013) und damit auch eine verringerte Überflutungsgefahr entlang der flachen untersten Abschnitte der Zubringerflüsse des Mondsees.
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Durch KWO.opt kann eine leichte Erhöhung von extrem geringen Wasserständen des Mondsees, aber auch von extrem geringen Seeabflüssen bewirkt werden.
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Ein weiterer positiver Effekt von KWO.opt ist die Erhöhung der Regelarbeitsvermögen der beiden Wasserkraftwerke an der Seeache durch eine anpasste Wehrsteuerung während der Herbst- und Wintermonate.
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Die beabsichtige Vorentlastung des Mondsees hat allerdings eine Erhöhung von Abflussspitzen in der Seeache ungefähr bis zum HQ10 zur Folge. Des Weiteren werden teilweise auch Abflussgradienten erhöht.